Iran: Berater von Außenminister stirbt nach Coronavirus-Infektion – sechs Politiker und Regierungsbeamte tot
Ein Berater des iranischen Außenministers ist den Folgen seiner Coronavirus-Infektion erlegen. Hussein Scheicholeslam, „ein altgedienter und revolutionärer Diplomat“, starb am Donnerstag im Alter von 67 Jahren, wie die staatliche Nachrichtenagentur Irna am Freitag mitteilte. Scheicholeslam war vor seinem Tod Berater von Außenminister Mohammed Dschawad Sarif. Als Student hatte er sich an der Islamischen Revolution von 1979 beteiligt.
Lungen-Seuche grassiert in Führungsebene
Vor einigen Tagen wurde von der Infizierung des stellvertretenden iranischen Gesundheitsministers Iradsch Harirtschi und der Vizepräsidentin Masoumeh Ebtekar berichtet. Auch der Vorsitzende des außenpolitischen Ausschusses, Mojtaba Zonnour, wurde infiziert. Hadi Khosroshahi, ein ehemaliger iranischer Botschafter beim Vatikan, starb vergangene Woche an der Viruserkrankung.
Am Montag informierte die Nachrichtenagentur Tasnim darüber, dass Mohammad Mirmohammadi, ein ranghoher Regierungsbeamter und Berater der iranischen Führung, an den Folgen der Viruserkrankung gestorben sei.
Am Dienstag, 3. März, wurde bekannt, dass auch der Leiter der nationalen Rettungsdienste, Pirhossein Koliwand, infiziert wurde. Aktuell sollen bereits 23 der 290 Parlamentsabgeordneten infiziert sein, einer davon, Mohammad Ali Ramazani, starb bereits an der Lungen-Seuche Covid-19.
Es gibt einige Parallelen zwischen dem Iran und China im Umgang mit der Virusseuche, mit ähnlich schrecklichen Folgen. Doch am meisten und in offenbar gewaltigem Ausmaß leidet das Volk beider Länder. Auch der Iran hat bisher ungeahnte Verluste an Menschenleben zu tragen und was in China abseits der offiziellen Zahlen passiert, ist Staatsgeheimnis.
Im Iran wurden bis Freitag mehr als 4700 Infektionen mit dem neuartigen Coronavirus bestätigt. Seit Donnerstag kamen 1234 neue Fälle hinzu, wie der Sprecher des Gesundheitsministeriums in Teheran mitteilte. Die Zahl der Todesfälle stieg demnach um 17 auf insgesamt 124. Unter den Toten sind offiziellen Angaben zufolge mindestens sechs Politiker und Regierungsbeamte.
Landesweit wurden Schulen und Universitäten geschlossen sowie große Kultur- und Sportveranstaltungen bis auf Weiteres abgesagt. Zudem wurde die Arbeitszeit der Beschäftigten reduziert, um die Ausbreitung des Coronavirus, das sich mittlerweile in allen 31 Provinzen des Landes ausgebreitet hat, einzudämmen. (afp/sm)
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