Fünf-Sterne-Partei will Pachtvertrag kündigen: Aus für Bannons Kaderschmiede in altem Kloster
Der italienische Kulturminister will den Pachtvertrag für das geplante Schulungszentrum von Steve Bannon in einem aufgelassenen italienischen Kloster rückgängig machen.

Ein Kloster.
Foto: iStock
Die geplante rechtsintellektuelle Kaderschmiede von Steve Bannon in Italien steht vor dem Aus: Das Kulturministerium in Rom teilte am Freitag mit, ein Verfahren eingeleitet zu haben, um den Pachtvertrag für ein altes Kloster wieder rückgängig zu machen.
Ein Vertrauter des ehemaligen Chefstrategen von US-Präsident Donald Trump, der Brite Benjamin Harnwell, wollte dort Verteidiger des jüdisch-christlichen Abendlandes ausbilden.
Harnwell ist der Leiter des katholischen Instituts Dignitatis Humanae, das die Kartause Trisulti 2018 für einen Zeitraum von 19 Jahren und für 100.000 Euro pro Jahr vom italienischen Staat gepachtet hat. Die Mönche hatten nicht mehr genug Geld, um das im Jahr 1204 gegründete Kloster rund hundert Kilometer östlich von Rom zu unterhalten.
Die Verpachtung an Harnwells Institut löste jedoch lauten Protest aus. Kulturminister Alberto Benisoli von der Fünf-Sterne-Bewegung veranlasste eine Überprüfung. Diese brachte „Unregelmäßigkeiten“ bei der Vergabe des Pachtvertrags und „Verletzungen mehrerer vertraglicher Verpflichtungen“ zutage, wie das Ministerium mitteilte.
Bannon, der seit dem Ausscheiden aus dem Weißen Haus Europas Rechtskonservative aufbauen will, hatte dem Projekt eine Million Dollar (894.000 Euro) zugesagt. Mehr als ein Jahr nach Beginn des Pachtvertrags hat sich auf dem Klostergelände noch nicht allzu viel getan. Der Umbau der Zellen, in denen die Seminarteilnehmer untergebracht werden sollen, zieht sich. (afp/so)
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