Wochenrückblick (Teil 1): Geschmückte Traktoren unterwegs – Sonne grillt Satelliten
Minnesota, das „Silicon Valley der Hanfwirtschaft“
In Minnesota floriert eine neue Branche: Der Verkauf von niedrig dosierten, hanfbasierten THC-Getränken. Eine zunächst wenig beachtete Gesetzesänderung im Jahr 2022 löste den unerwarteten Boom aus. Rund 4.000 lizenzierte Einzelhändler bieten die Getränke an – bei einigen übertreffen sie den Absatz von Bier oder Wodka. THC-Drinks gehören nun zum Standard im Spirituosenregal. Die Getränke dürfen bis zu 5 Milligramm THC pro Portion und maximal 10 pro Behälter enthalten – sie sorgen für ein leichtes High. 2023 gaben cannabisbegeisterte Verbraucher mindestens 140 Millionen Dollar für legales THC aus. „Minnesota ist in gewisser Weise das Silicon Valley der Hanfwirtschaft“, sagte Brian Vicente, Gründer einer Kanzlei für Cannabisrecht. Bars, Restaurants und Brauereien dürfen inzwischen auch THC-Getränke vom Fass ausschenken. Derzeit zählt die Qualität mehr als die Quantität oder Vielfalt der Produkte. In manchen Brauereien machen THC-Getränke erstaunliche 15 bis 25 Prozent des Angebots aus. Ab Januar 2025 beginnt im Land die Lizenzierung von Apotheken, die Hanfprodukte und TCH verkaufen. (ks)
Traktoren 1: Niedersachsen vor Weihnachten
Auch dieses Jahr wird es Kolonnen mit Treckern und Zugmaschinen der Landwirte geben, die weihnachtlich geschmückt sind. Sie bringen mit Lichterfahrten Farbe und Glanz in die Dunkelheit. Hier einige Termine für Niedersachsen: Am 30. November gibt es eine Fahrt im Eichsfeld und eine in Breddorf. Am 7. Dezember finden unter anderem Fahrten im Kreis Stade ab Ahlerstedt statt, ebenso in Hepstedt, Diepholz und der Wesermarsch von Eckfleth nach Brake. Etwas Besonderes sind die geschmückten Oldtimer-Traktoren, die in Nortrup und Kettenkamp starten.
Am 8. Dezember sind Trecker in Bremen (Kreis Osterholz) und Algermissen unterwegs; am 14. Dezember in Hambühren (Kreis Celle), Wesermarsch von Blexen nach Butjardingen und Katlenburg-Lindau sowie am 15. Dezember in Hildesheim und Tostedt. Kurz vor Weihnachten sind am 21. Dezember im Eichsfeld und Buxtehude Traktoren zu sehen, am 22. Dezember in Wietze und Apensen sowie am 23. Dezember in Wedemark. (ks)
Traktoren 2: Sternfahrt nach Berlin
Am 23. November gibt es eine Sternfahrt der Landwirte zum Brandenburger Tor – aufgerufen hat der Verein „Hand in Hand für unser Land“. Um 10 Uhr beginnt die Großkundgebung in Berlin, geplant ist bis 20 Uhr. Schon am späten Freitagabend werden einige losfahren. Anders als vor einem Jahr sehen die Organisatoren den Protest nicht ausschließlich als Bauernprotest, sondern als Protest des Mittelstandes. Der Verein fordert Redezeit im Bundestag, um umfassend seine Kritik an der Politik, die alle Bereiche betrifft, äußern zu können. Initiiert haben die Aktion der Landwirt Franz Huber aus Haibach, Niederbayern, und Max Huber, ein selbstständiger Unternehmer aus Bad Feilnbach bei Rosenheim. (ks)
Sonne grillt Satelliten
Die Sonne ist momentan etwa 1,5-mal aktiver als vorhergesagt, wofür Satelliten einen hohen Preis zahlen. Insbesondere kleine Satelliten, sogenannte CubeSats, haben oft keine Möglichkeit, ihre Flugbahn zu korrigieren und sind dem Weltraumwetter schutzlos ausgeliefert. Dabei ist es nicht der Sonnenwind selbst, der ihnen zum Verhängnis wird, sondern die Tatsache, dass die zusätzliche Sonnenenergie die Erdatmosphäre aufbläht. Das erhöht den „Luftwiderstand“ für Satelliten in bis zu 1.000 km Höhe, sie verlieren schneller an Höhe und verglühen eher in der Atmosphäre. Besonders deutlich spürten das Forscher der Curtin University, Australien, deren Binar-2-, -3- und -4-Satelliten Anfang November nach nur zwei statt sechs Monaten im All verglühten. „Binar“ bedeutet in der Sprache der Ureinwohner von Perth übrigens „Feuerball“. (ts)
Roboterhund auf Patrouille
Im Umkreis des Mar-a-Lago-Resorts des designierten US-Präsidenten Donald Trump wurde ein Spot-Roboterhund gesehen – auf Patrouille. Eine Waffe trägt dieser Roboter von Boston Dynamics nicht, auf TikTok ging ein Video dazu viral. Boston Dynamics bestätigte den Einsatz. „Der Schutz des gewählten Präsidenten hat oberste Priorität“, sagte Anthony Guglielmi, Kommunikationschef des US-Geheimdienstes, gegenüber BBC. Weitere Fragen lehnte der Secret Service ab.
Spot-Hunde sind dafür bekannt, mit ihren Kameras potenzielle Bedrohungen aufzudecken. Sie können Treppen steigen, Türen öffnen und auch in engen Räumen agieren. Im Hintergrund werden sie von Fachleuten überwacht sowie ihre gesammelten Daten ausgewertet. (ks)
Eine Branche warnt vor EU-Regeln
Anfang des Monats verabschiedete die EU in Brüssel eine neue Abwasserrichtlinie. Sie verlangt, dass Klärwerke in größeren Städten und bestimmten Gebieten eine vierte Ausbaustufe erhalten, um künftig Mikroschadstoffe herauszufiltern, die bisher unzureichend erfasst werden. Laut EU stammen 92 Prozent davon aus Kosmetika und Arzneimitteln. Daher sollen Pharma- und Kosmetikhersteller mindestens 80 Prozent der Umbaukosten tragen. In Deutschland betrifft das 570 Klärwerke, der stufenweise Umbau wird laut Verband kommunaler Unternehmen (VKU) 8,7 Milliarden Euro kosten. Auch die Betriebskosten steigen. Der Verband Pharma Deutschland schätzt nach einer Untersuchung von 25 Umbauprojekten wie denen in Karlsruhe, Mainz oder Rüsselsheim auf die viel höhere Summe von rund 10,5 Milliarden Euro. Dieser Pharmaverband wirft dem VKU vor, absichtlich die Kosten niedrig anzusetzen. Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie kündigt an, wegen der unfairen Kostenverteilung zu klagen. Letztlich tragen die Verbraucher die Kosten – Medikamente und Arzneimittel werden teurer. (ks)
„Schwertschwanz“ in Bayern entdeckt
Großer Kopf, langer Hals, kurzer spitzer Schwanz: Britische Paläontologen haben in Bayern eine neue Flugsaurierart entdeckt, die aufgrund ihres Aussehens den Fachnamen „Skiphosoura bavarica“ – also „Schwertschwanz aus Bayern“ – erhielt. Diese Überflieger waren enge Verwandte der tonnenschweren Dinosaurier an Land und lebten vor 200 bis 66 Millionen Jahren. Während dieser Zeit entwickelten sich die Pterosaurier von kleinen Arten mit einer Flügelspannweite von etwa 2 Metern zu riesigen Exemplaren mit einer Spannweite bis zu 10 Metern. Der 2015 in einem Kalksteinbruch nahe Solnhofen in Süddeutschland entdeckte Skiphosoura hat laut seinem Entdecker Dr. David Hone von der Queen Mary University in London das Potenzial, entscheidende Erkenntnisse zur Entwicklung der Pterosaurier zu liefern. (kms)
Pluto: Alte Antworten, neue Fragen
Pluto mag nicht länger ein vollwertiger Planet sein, aber das heißt nicht, dass er für Forscher uninteressant ist. Im Gegenteil, die letzte Raumsonde, die Pluto einen Besuch abgestattet hat, 2015 flog „New Horizon“ an ihm vorbei, ließ viele Fragen offen, unter anderem zu inneren Strukturen von Pluto und seinem Mond Charon. Beantworten kann diese möglicherweise „Persephone“ um das Jahr 2060, einschließlich der Frage, ob der Zwergplanet trotz seiner großen Entfernung zur Sonne einen unterirdischen Ozean aufweist. Die große Entfernung ist auch der Grund für den großzügigen Zeitrahmen: Allein die Reise der nach der griechischen Toten- und Fruchtbarkeitsgöttin benannten Raumsonde dauert voraussichtlich 28 Jahre. Forscher müssen sich also nicht nur wegen des anvisierten Starttermins im Jahr 2031 noch etwas gedulden. (ts)
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