Wochenrückblick: Ölkäfer, ein ICE verfährt sich – und die AfD ist im Osten stärkste Partei
Wenn die Uni den Einberufungsbefehl ausgibt
Aktuell dienen schätzungsweise in China zwei Millionen Menschen im Militär. Hinzu kommen 625.000 Angehörige der paramilitärischen Einheiten und 510.000 Reservisten. Offenbar nicht genug, denn China sucht bei den Älteren und den Jüngeren nach Militärpersonal. Am 1. Mai trat ein neues Wehrpflichtgesetz in Kraft. Zum einen müssen sich pensionierte Soldaten unter 45 Jahren der militärischen Reserve anschließen – da sie gut qualifiziert sind und „direkt Kampfjets fliegen“ könnten, wenn das Militär sie braucht. Zum anderen zielt das Gesetz auf Studenten; Colleges und Unis werden ermächtigt, die Einberufung vorzunehmen. Besonders abgesehen hat es das Militär auf Studenten der Naturwissenschaften und des Ingenieurwesens sowie auf diejenigen mit Technologie- und Kampffähigkeiten.
Eine Metro für Belgrad
Die Deutsche Bahn wird die erste Metro auf dem Westbalkan bauen, in Serbiens Hauptstadt Belgrad. Der millionenschwere Auftrag wurde diese Woche an eine international agierende Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn vergeben. Zu den Aufgaben gehören das Projektmanagement, die Planprüfung und die Bauüberwachung einer insgesamt 21,2 Kilometer langen Strecke mit 21 Bahnhöfen und einem Depot. Es handelt sich um die erste von drei geplanten Linien in Serbiens Hauptstadt. Die vorbereitenden Baumaßnahmen starten in diesem Jahr, der Betriebsbeginn ist für das Jahr 2030 geplant.
450 Abenteurer
Mehr Bergsteiger als je zuvor haben sich auf den Weg zum 8.849 Meter hohen Mount Everest, dem höchsten Gipfel der Welt gemacht. Nepal, das an China grenzt, hat nach Auslaufen der Pandemie über 450 Genehmigungen ausgestellt. Die hohe Anzahl an Besuchern, oftmals Chinesen und Amerikaner, hat vor vier Jahren bereits zu mehreren Todesfällen geführt. Eine Reise in den „Himmel auf Erden“ kostet durchschnittlich mehr als 11.000 US-Dollar.
Rezessionsgefahr ist hoch
Die Erzeugnisse im produzierenden Gewerbe sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im März 2023 gegenüber dem Vormonat um 3,4 Prozent gesunken. Diese Zahlen sind preis-, saison- und kalenderbereinigt. Es handelt sich um den stärksten Rückgang seit einem Jahr. Auch das Neugeschäft ist massiv eingebrochen: Im Vergleich zum Februar hatte die Industrie einen Rückgang der Aufträge um 10,7 Prozent zu beklagen. Das ist der stärkste Rückgang seit der Corona-Pandemie. Die chemische Industrie meldete im März einen Produktionsrückgang um zwei Prozent, der Maschinenbau -3,4 Prozent, die Baubranche -4,6 und die Automobilindustrie -6,5 Prozent.
Werbung in Spielen
Da Gaming positive Emotionen erzeugt, biete es Marken ein „einzigartiges Umfeld, um ihr Publikum zu begeistern, was sich erheblich auf die Attraktivität, Bindung und den Return on Investment der Marke auswirkt“. Das sagt Jane Ormsby, Geschäftsführerin und Gründerin von Scroll Media. In-Game-Werbung, so eine neue Studie, erreicht im Vergleich zum mobilen Web und Desktop bis zu 1,9-fache Aufmerksamkeit, was die Markenbekanntheit um bis zu zwölf Prozent steigert, verglichen mit Menschen, die diese Werbung nicht sehen. Partner von Scroll Media war Gameloft, beide Unternehmen bieten einen direkten Zugang zum Premium-In-Game-Werbenetzwerk von Gameloft. Abgezielt wird auf verschiedene Anzeigenplatzierungen, die sich den Spielern einprägen und nicht durch Werbeblocker beeinflusst werden.
Hürden fürs 49-Euro-Ticket
Seit dem 1. Mai kann das Deutschlandticket bundesweit genutzt werden – so man es problemlos bekommt. Ohne Smartphone und Internetzugang kann der Kauf vor allem in ländlichen Bereichen zu einem Problem werden. Zwar soll es neben der digitalen Variante Chipkarten und bis zum Jahresende 2023 auch eine Papierlösung geben, doch gerade viele Ältere haben Schwierigkeiten, das Ticket zu kaufen. Die Deutsche Bahn verkauft beispielsweise in den Reisezentren das Ticket – jedoch nur als digitale Lösung. Chipkarten sind nicht erhältlich. Viele Verkehrsverbände bieten ebenfalls keine Chipkartenlösung an. Mancherorts müssten diese zudem online bestellt werden.
7,50 Euro für einen halben Liter
Die Biergartensaison beginnt, der Brauereiverband Berlin-Brandenburg rechnet mit dem „teuersten Biergarten-Sommer aller Zeiten“. Es gebe „Höchstpreise vor allem beim Fassbier in Biergärten, Kneipen und Restaurants“. Für einen halben Liter Fassbier seien mehr als fünf Euro vielerorts bereits „Standard“, so der Verband. In einigen Schankbetrieben wurde die Marke von 7,50 Euro geknackt. Der Bierkonsum an sich geht seit Längerem zurück.
AfD im Osten stärkste Partei
Im Sonntagstrend zeigte sich am 7. Mai wenig Veränderung. Stärkste Kraft bleibt die Union mit 28 Prozent. Die SPD sackte weiter ab (auf 20 Prozent), die FDP gewann hinzu (9 Prozent). Die Grünen verharren bei 14 Prozent. Die AfD bleibt bei 16 Prozent, die Linke verliert einen Punkt und würde mit 4 Prozent die 5-Prozent-Hürde verfehlen. Eine Sonderauswertung der Daten der erhobenen INSA-Umfragen zeigt außerdem, dass die AfD im Osten inzwischen klar stärkste Partei ist. Demnach kommt die AfD in den ostdeutschen Bundesländern (ohne Berlin) auf 26 Prozent. Sie liegt damit deutlich vor der Union, die auf 23 Prozent kommt. Zu beachten ist: Nichtwähler werden in die Sonntagsfrage-Statistik nicht berücksichtigt. Bei der Bundestagswahl 2021 lag die Wahlbeteiligung bei 76,6 Prozent, somit beteiligten sich 23,4 Prozent der 61.181.072 Wahlberechtigten nicht an der Wahl. Würden die Nichtwähler berücksichtigt, dann lägen die Grünen bei 10,6 Prozent, die Union bei 21,3, SPD bei 15,2, FDP bei 6,8, AfD bei 12,2 und die Linke bei 3 Prozent. Die Nichtwähler sind sozusagen „die stärkste Fraktion“.
ICE hat sich verfahren
Auf der Strecke von Hildesheim nach Berlin ist ein Schnellzug der Deutschen Bahn am 7. Mai falsch abgebogen. Zwischen Braunschweig und Wolfsburg wurde der ICE kurzzeitig in Richtung Magdeburg fehlgeleitet, wie ein Bahnsprecher bestätigte. Der Zug sei dann zurückgefahren und habe die Fahrt in Richtung Berlin – inklusive aller Haltestellen – mit einer Verspätung von rund 30 Minuten fortgesetzt. Die genaue Ursache für die Panne wird untersucht.
Ölkäfer: Giftiger als Kreuzottern – wenn man ihn isst
Ein bis drei Zentimeter lang, gedrungener Körperbau und giftiger als fünf Kreuzottern: der Ölkäfer ist unterwegs. Die Flügeldecken sind stark verkürzt und bedecken nicht den Hinterleib. Das Insekt ist auch unter den Namen Maiwurm, Pflasterkäfer oder Schmalzkäfer bekannt. In Mitteleuropa leben 20 Arten aus der Familie, im Südwesten Deutschlands macht sich vor allem der Schwarzblaue und der Violette Ölkäfer breit. 2020 war er das Insekt des Jahres. Sein Gift scheidet der Käfer bei Gefahr in Form von öligen Tröpfchen aus Poren an den Kniegelenken aus. Die Menge Gift in einem Käfer könnte reichen, einen Erwachsenen zu töten – wenn man ihn isst. Ende April wurde in Schleswig-Holstein wegen des Käfers Teile eines Schulhofs gesperrt. Bei Kontakt sollen gründlich die Hände gewaschen und die entsprechende Stelle gekühlt werden. Im Zweifelsfall hilft der Rettungsdienst (112) oder der örtliche Giftnotruf weiter.
Endlich digital lesbar
Seit 2016 lagert im Barbarastollen in der Nähe von Oberried im Schwarzwald eine Kopie der Originalfassung des Grundgesetzes. Dass dieses nun pünktlich zum 74. Geburtstag am 23. Mai erstmals digital zugänglich ist, ist Benjamin Bremert (Wikimedia) und Lukas Mezger (Geschäftsführer von openJur), zu verdanken. Mithilfe des Informationsfreiheitsgesetzes und Hartnäckigkeit im Umgang mit der Bundestagsverwaltung konnten sie erreichen, dass es endlich als Digitalisat zur Verfügung steht. Als amtliches Werk ist der Text gemeinfrei. Die digitale Version kann gespeichert und vervielfältigt, bearbeitet, für künstlerische, wissenschaftliche oder pädagogische Zwecke genutzt, ja sogar verkauft werden. Zu Fragen bleibt, wieso Institutionen wie das Archiv des Bundestages nicht von sich selbst auf die Idee kommen, solche wichtigen Werke digital zur Verfügung zu stellen.
Die „Brötchentaste“
Ginge es nach der FDP, dann würden Parkautomaten künftig mit einer „Brötchentaste“ versehen. Um die Innenstädte attraktiver zu machen und den Einzelhandel zu stärken, fordert die FDP Maßnahmen für Autofahrer. Dazu gehört kostenloses Kurzparken (für die Brötchen) und das Kurzparken im eingeschränkten Halteverbot. Dieses sollte künftig bis zu fünf Minuten, statt bisher drei Minuten, möglich sein. Darüber hinaus soll es für den Einzelhandel mehr Möglichkeiten für Sonntagsöffnungen geben.
Handy-Vieltelefonieren fördert Bluthochdruck
Wer eine halbe Stunde oder mehr pro Woche mit dem Handy telefoniert, hat ein um zwölf Prozent erhöhtes Risiko auf Bluthochdruck. Das Ergab eine Studie der Southern Medical University. Handys setzen geringe Mengen an Hochfrequenzenergie frei, die schon früher mit einem Anstieg des Blutdrucks nach kurzzeitiger Belastung in Zusammenhang gebracht worden sind. Die Forscher nutzen Daten der UK Biobank, verglichen wurden 212.046 Erwachsene zwischen 37 und 73 Jahre ohne Bluthochdruck über eine Dauer von 12 Jahren. Verglichen mit denjenigen, die weniger als fünf Minuten pro Woche am Handy verbrachten, hatten diejenigen, die wöchentlich zwischen einer halben und einer Stunde telefonierten, ein erhöhtes Risiko von acht Prozent. Wer ein bis drei Stunden telefonierte, lag bei 13 Prozent; diejenigen, die vier bis sechs Stunden telefonierten, 16 Prozent und wer darüber lag, dessen Bluthochdruckrisiko lag bei 25 Prozent. Telefonieren mit einer Freisprecheinrichtung hat keinen Einfluss.
Kunst online hilft auch
Bereits das Betrachten von Kunst online erhöht binnen weniger Minuten das Wohlbefinden. Sorgen und Verstimmungen reduzieren sich, wie Forscher der Universität Wien, des Max-Planck-Instituts für Psycholinguistik und des Max-Planck-Instituts für empirische Ästhetik erkannten. Für ihre Studie besuchten 250 Teilnehmer eine interaktive Monet-Kunstausstellung von Google Arts and Culture, in der Bilder von Seerosen zu sehen waren. Sie gaben Auskunft über ihren Gemütszustand, wie viel Freude sie empfanden und wie sinnhaft sie es für sich einstufen. Diejenigen, die eine höhere Empfänglichkeit für Kunst- und Ästhetik hatten, konnten größeren Nutzen aus der „Kunst online“ ziehen.
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