Testpflicht fällt, Maskenpflicht bleibt teilweise – trotz umstrittenen Effekts

Keine Tests, keine Maskenpflicht. In weiteren Teilbereichen kehrt man ab 1. März wieder zur Normalität zurück, aber eben noch nicht in allen.
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Coronatests und Maskenpflicht gehören ab 1. März in vielen Bereichen der Vergangenheit an.Foto: iStock
Von 15. Februar 2023

In Deutschland fallen weitere Corona-Schutzmaßnahmen vorzeitig weg. In Kliniken und Arztpraxen hält die Regierung jedoch weiterhin an der Maskenpflicht fest, obwohl der Nutzen umstritten ist. Mehr noch: Studien beweisen eine schädliche Wirkung und stellen sogar einen Zusammenhang mit Long COVID in den Raum.

Wie das Bundesgesundheitsministerium am 14. Februar mitteilte, endet am 1. März die Testpflicht für Besucher medizinischer Einrichtungen und die Maskenpflicht für Beschäftigte sowie Bewohner von Pflegeheimen. Diese Maßnahmen wären normalerweise noch bis zum 7. April in Kraft geblieben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärte, er habe sich angesichts der seit Wochen stabilen Infektionslage auf die vorgezogene Rücknahme mit den Ländern verständigt. „Die Krankenhäuser können die Corona-Kranken gut versorgen“, erklärte der Minister. „Und besonders freut mich, dass der Anteil der COVID-Toten in Pflegeheimen zuletzt stark gesunken ist.“

Dies gebe „Spielraum, die Corona-Maßnahmen früher zu lockern als geplant“, fuhr Lauterbach fort. „Nur beim Besuch von medizinischen Einrichtungen sollten wir weiterhin vorsichtig sein. Deshalb werden wir hier die Maskenpflicht noch ein paar Wochen aufrechterhalten.“ Auch wer Patienten oder Bewohner von Pflegeheimen besuche oder Arzttermine wahrnehme, müsse „weiterhin Maske tragen“. Damit sollten besonders anfällige Bevölkerungsgruppen geschützt werden.

Die verbleibenden Schutzmaßnahmen gelten nach jetzigem Stand damit weiter bis zum 7. April. „Die Pandemie ist noch nicht vorbei“, betonte Lauterbach einmal mehr. „Aber die Pandemie hat ihren Schrecken verloren. Das Virus ist im Alltag beherrschbar. Und daraus ziehen wir Konsequenzen.“

Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) begrüßte die Lockerungen. „Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Normalität, der einer verhältnismäßigen Corona-Politik entspricht“, schrieb er auf Twitter. „Wir bleiben in der Koalition im Gespräch, ob auch die letzten Einschränkungen fallen können, bevor sie spätestens Anfang April ohnehin auslaufen.“

RKI-Dashboard: Nutzen der Maskenpflicht nicht ersichtlich

Schaut man sich das COVID-19-Dashboard des Robert Koch-Instituts (RKI) an, ist aus der Anzahl der gemeldeten COVID-Fälle kein langfristiger Nutzen der Maskenpflicht, die bereits im April 2020 eingeführt wurde, ersichtlich. Sowohl in der Herbst/Wintersaison 2020/21 als auch 2021/22 schnellten die Zahlen in die Höhe.

Corona-Dashboard des RKI. Screenshot vom 15.02.2023, Quelle: https://experience.arcgis.com/experience/478220a4c454480e823b17327b2bf1d4

Allerdings ist aus den RKI-Zahlen weder die Schwere einer Erkrankung noch das Vorhandensein von etwaigen Symptomen ableitbar. Es wurde auch nicht gemeldet, ob die als COVID-Fälle eingestuften Personen gegen COVID-19 geimpft waren oder nicht.

Mehr Schaden als Nutzen

Es gibt mehrere Studien, wonach das Tragen von Masken mehr Schaden anrichtet als nützt. Eine im Dezember 2022 auf dem Preprint-Server Research Square veröffentlichte Meta-Analyse aus 37 Studien von einer Forschergruppe um Dr. Kai Ksielinski kam zu dem Ergebnis, dass das Tragen von Masken „schädliche Gesundheitseffekte“ mit sich bringt. Die Autoren der Studie, unter denen man auch den Österreicher Internisten Professor Dr. Andreas Sönnichsen findet, sprachen von einem maskeninduzierten Erschöpfungssyndrom.

Das Forscherteam stellte auch die Frage auf, ob das Tragen von Masken ursächlich sein könnten für ein fehlinterpretiertes Long-COVID-Syndrom nach einer effektiv behandelten COVID-Infektion. Nahezu 40 Prozent der Hauptsymptome von Long COVID würden sich mit denen des maskeninduzierten Erschöpfungssyndroms überschneiden. Als Beispiele nannten die Wissenschaftler Müdigkeit, Dyspnoe, Verwirrung, Angst, Depression, Tachykardie, Schwindel und Kopfschmerzen.

„Es ist möglich, dass einige Symptome, die der Langzeit-COVID zugeschrieben werden, überwiegend maskenbezogen sind“, heißt es in der Preprint-Veröffentlichung der Studie. Dieses Phänomen müsse weiter erforscht werden.

Die Maske, ein heimlicher Pandemietreiber?

Eine am 18. Juli 2022 veröffentlichte japanische Studie ergab, dass sich auf getragenen Masken potenzielle Krankheitserreger wie Pilze und Bakterien tummeln. Pilze trocknen anders als Bakterien nicht aus, wenn man die Maske auslüftet, so die Wissenschaftler. Den renommierten Pathologen Professor Arne Burkhardt überrascht diese Studie nicht, die einen negativen Effekt der Masken belegte. Schon im März 2021 hatte er sein Papier Die Maske: „Devil in Disguise“ – heimlicher Pandemie-Treiber? veröffentlicht. Darin warnte er vor Aspergillose, einer durch Pilzinfektion der Bronchien und Lungen ausgelöste Krankheit. Das Krankheitsbild wurde ebenso wie bakterielle Bronchopneumonien auch bei obduzierten „Corona-Toten“ festgestellt.

Die Frage ist nicht, ob ein Patient mit oder ohne Corona gestorben ist, sondern ob er eine Maske getragen hat oder nicht“, so der Reutlinger Pathologe gegenüber Epoch Times.

Für ihn steht fest, dass die Maske „ein ganz wesentlicher Faktor für weitere Lungeninfektionen“ sei. Diskutiert werde dieser Aspekt in der breiten Öffentlichkeit aber nicht, kritisierte Burkhardt schon damals. Im Gegenteil, jegliche Studien, die eine positive Wirkung der Maskenpflicht in Frage stellten, würden in der Vergangenheit von Maßnahmenbefürwortern kritisiert, anstatt sie als wissenschaftliche Betrachtung für eine Neubewertung der Maskenpflicht zu nutzen.

Ärzte fordern Abschaffung der Maskenpflicht

Auch aus dem Bereich der Ärzte wird der Ruf nach vollständiger Abschaffung der Maßnahmen immer lauter. Hierfür sprach sich auch die Ärztin Dr. Agnes Genewein, Alleinvertretende Vorständin der Stiftung Hannoversche Kinderheilanstalt, während des am 9. Februar ausgestrahlten TV-Talks mit Markus Lanz aus, in dem auch Lauterbach zu Gast war.

Die Demokratie und die Mitbestimmungsrechte seien in der Corona-Politik völlig zu kurz gekommen. Anhand ihrer Einrichtung schilderte sie, wie Ärzte und Pflegekräfte, die Experten im Umgang mit Viruserregern waren, plötzlich als Befehlsempfänger dastanden.

Der bayerische Epidemiologe Dr. Friedrich Pürner twitterte:

Weitere Corona-Maßnahmen fallen also nun schon zum 1. März.
Weshalb mit den anderen Maßnahmen noch bis zum 07. April abwarten?
Es macht keinen Sinn bis April zu warten – es ist erneut eine politische Entscheidung. Etwas muss am 07. April auslaufen können. Es geht ums Prinzip!

— Dr. Friedrich Pürner, MPH (@DrPuerner) February 14, 2023

Deutschland hinkt hinterher

Im öffentlichen Nahverkehr war die Maskenpflicht bereits in einigen Bundesländern seit Dezember 2022 abgeschafft worden. Wo diese bis dahin noch galt, endete sie am 2. Februar 2023 ebenso wie auch die Maskenpflicht im Fernverkehr mit Bus und Bahn. Übrig blieb nur noch der Gesundheits- und Pflegebereich.

Im europaweiten Vergleich hinkt Deutschland weit hinterher. In Dänemark wurden sämtliche Corona-Maßnahmen bereits vor einem Jahr zum 1. Februar 2022 aufgehoben. Auch in der Schweiz kehrte man bereits im März 2022 zur Normalität zurück.

Die Niederlande folgten dem Beispiel einen Monat später. Zu diesem Zeitpunkt wurde auch in Frankreich, Portugal, Spanien eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr lediglich empfohlen und auf die Eigenverantwortung der Bürger gesetzt.  Lediglich in Gesundheitseinrichtungen bestand die Maskenpflicht fort. Ähnlich war es in Großbritannien, Irland und Italien. Anders hingegen in China: Hier gab es im Rahmen der strikten Null-COVID-Strategie weiterhin die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und Gebäuden sowie in allen Geschäften.

(mit Material von afp)

 



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