Wichtige Dokumente aus Kohls Regierungszeit offenbar verschwunden
Bedeutende Akten aus der Regierungszeit von Bundeskanzler Helmut Kohl (CDU) sind einem „Spiegel“-Bericht zufolge offenbar verschwunden. So fehlten etwa die Originale von 70 Dokumenten, die Historiker des Instituts für Zeitgeschichte noch zu Kohls Lebzeiten zwischen 2012 und 2014 in dessen Privathaus im rheinland-pfälzischen Oggersheim kopiert hätten, berichtete das Magazin am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe.
Zu der Auswahl gehören demnach unter anderem der Vermerk über ein Treffen Kohls mit Frankreichs Präsident François Mitterrand am 16. Mai 1983 oder auch Kohls Korrespondenz mit Ministern, etwa Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP). Die Wissenschaftler waren damals im Auftrag des Auswärtigen Amts unterwegs, berichtete der „Spiegel“.
Die Akten gehören offiziell ins Bundesarchiv, sind aber weder von Kohl noch seiner Witwe Maike Kohl-Richter übergeben worden, wie der „Spiegel“ unter Berufung auf den Präsidenten des Archivs, Michael Hollmann, berichtete. Wer staatliche Akten der dienstlichen Verfügung entzieht, riskiert eine mehrjährige Freiheitsstrafe wegen Verwahrungsbruchs.
Das Kanzleramt hatte am Mittwoch in einem Verfahren vor dem Bundesverwaltungsgericht angegeben, ihm sei nicht bekannt, dass sich amtliche Unterlagen bei Dritten befänden. Dem Bericht zufolge gab Kohls Witwe an, sie verfüge nicht über derartige Unterlagen.
Die Klage hatte eine freie Journalistin angestrengt, die beim Bundeskanzleramt Zugang zu den Akten beantragt hatte und schließlich 45 Dokumente einsehen durfte. Vor Gericht wollte sie erreichen, dass sie auch Unterlagen sichten darf, die möglicherweise bei Kohl-Richter liegen. Damit scheiterte sie aber. (afp)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion