So sieht die steigende Gewalt an vier Hauptbahnhöfen aus
Bundesweit sind Hauptbahnhöfe oftmals Schwerpunkte für Kriminalität. Das belegen auch die Regierungszahlen auf eine parlamentarische Anfrage der AfD-Bundesfraktion. Sie wollte wissen, wie die Kriminalitätsentwicklung auf den Hauptbahnhöfen von vier Landeshauptstädten – Berlin, Dresden, Hamburg und Potsdam – aussieht.
Dabei zeigt sich übergreifend, dass oftmals die Herkunft der Tatverdächtigen unbekannt ist und bei den Messerdelikten die Tatverdächtigen mit „nichtdeutscher“ Herkunft deutlich überwiegen. Allerdings zeigen sich auch unterschiedliche Entwicklungen auf den vier Bahnhöfen.
So wurden im ersten Halbjahr 2024 am Berliner Hauptbahnhof durch die Bundespolizei – nach vorläufigen Daten – 384 Gewaltdelikte, 14 Sexualdelikte, 16 Waffendelikte, 713 Eigentumsdelikte, 39 Sachbeschädigungen und 88 Betäubungsmitteldelikte registriert.
Damit zeichnet sich bereits jetzt, sollten die Zahlen im 2. Halbjahr ähnlich sein, ein deutlicher Anstieg der Kriminalität zu 2023 und ein kontinuierlicher Anstieg über die letzten Jahre hinweg ab.
Im Vergleich zu 2019 geht man von ähnlichen Zahlen im 2. Halbjahr 2024 aus, hätten sich die Gewaltdelikte mehr als verdreifacht, die Eigentumsdelikte fast verdoppelt und die Waffendelikte sogar vervierfacht.
Berlin: Mehr Messerdelikte
Auch die Sexualdelikte wären so seit 2019 2,5-fach gestiegen, die Betäubungsdelikte hätten sich verdoppelt und die Sachbeschädigungen wären um 30 Prozent höher.
Zudem zeigen die Zahlen, dass sich die Messerdelikte erhöht haben. So wurden im gesamten Jahr 2019 zwei Messerdelikte am Berliner Hauptbahnhof registriert, während es im ersten Halbjahr 2024 bereits sieben registrierte Messerdelikte waren.
Dabei kamen – auf alle Delikte bezogen – die Tatverdächtigen mit fremder Staatsangehörigkeit am häufigsten aus Polen.
Die weiteren häufigsten Herkunftsstaaten der Tatverdächtigen lauten ukrainisch, bulgarisch, rumänisch, litauisch, syrisch, afghanisch, algerisch, marokkanisch, georgisch, moldauisch, griechisch, irisch und russisch.
Dresden: Sexualdelikte 2024 bereits auf Jahresniveau vom Vorjahr
In der sächsischen Landeshauptstadt Dresden auf dem Hauptbahnhof zeigt sich ein ähnliches Bild. Auch hier erhöhte sich die Zahl der registrierten Straftaten in vielen Deliktfeldern im Vergleich zum Vorjahr. So gab es im ersten Halbjahr 2024 mehr Gewalt-, Eigentums-, Sachbeschädigungs- und Sexualdelikte.
Im Bereich der Sexualdelikte würden sich 2024, vorausgesetzt die Entwicklung setzt sich im 2. Halbjahr fort, im Vergleich zum Vorjahr die Straftaten verdoppeln. Im ersten Halbjahr 2024 registrierte die Polizei fünf derartige Delikte. Das waren genauso viele wie im gesamten Jahr 2023.
Allerdings zeigt sich bei den Betäubungsmitteldelikten am Dresdner Hauptbahnhof ein Rückgang zu 2023, während die Waffendelikte auf dem gleichen Niveau blieben.
Dresden: Deutlicher Anstieg bei Gewaltkriminalität im Vergleich zu 2019
Zieht man einen Vergleich zwischen den Halbjahreszahlen 2024, hochgerechnet auf das gesamte Jahr, mit den Zahlen aus 2019, zeigt sich ein gemischtes Bild. So gibt es in Dresden höhere Zahlen bei den Gewaltdelikten (+36 Prozent) und fünfmal so viel Sexualdelikte.
Hingegen zeigt sich bei dieser Art von Vergleich ein Rückgang bei den Sachbeschädigungen (-45 Prozent), Betäubungsmitteldelikten (-33 Prozent) und Eigentumsdelikten (-11 Prozent). Die Zahl der Waffendelikte wäre auf diese Weise im Vergleich zwischen 2024 und 2019 gleich geblieben. Zudem gab es im letzten Jahr und in den letzten sechs Monaten dieses Jahres keine Messerdelikte.
Dabei kamen auf alle Delikte bezogen die Tatverdächtigen mit fremder Staatsangehörigkeit am häufigsten aus Afghanistan, Polen, Somalia, Tunesien und Tschechien. Die weiteren häufigsten Herkunftsstaaten der Tatverdächtigen in Dresden lauten ukrainisch, bulgarisch, rumänisch, litauisch, slowakisch, syrisch, algerisch, guineisch, marokkanisch, georgisch, moldauisch, griechisch, iranisch, türkisch, libysch, indisch, russisch und belarussisch.
Potsdam: Keine Sexualdelikte, keine Waffendelikte, aber doppelt so viel Gewalt
Auch in Brandenburg auf dem Potsdamer Hauptbahnhof ist die Kriminalität 2024 in mehreren Bereichen – im Vergleich zum Vorjahr – gestiegen. Wenn man von einer gleichbleibenden Entwicklung der jetzigen Zahlen im 2. Halbjahr 2024 ausgeht, gebe es einen Anstieg bei den Gewaltdelikten (+103 Prozent).
Allerdings gab es auch in mehreren Deliktfeldern einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr – bei den Betäubungsmitteldelikte (-45 Prozent), den Sachbeschädigungen (-12,5 Prozent) und den Eigentumsdelikten (-10,3 Prozent). Zudem gab es 2024 bis jetzt kein Sexualdelikt (2023: 3) und keine Waffendelikte (2023: 5) am Potsdamer Hauptbahnhof.
Die Herkunft der Tatverdächtigen dort ist vergleichbar mit den anderen Städten.
Hamburg mit teils positiver Entwicklung
Etwas anders sieht es am Hamburg Hauptbahnhof aus. Er gilt als einer der kriminellsten Orte Deutschlands. Seit Oktober 2023 gibt es dort eine permanente Waffenverbotszone. Seit 1. April gilt zudem an dem meistfrequentierten Bahnhof Deutschlands ein dauerhaftes Alkoholverbot.
Bereits im Frühjahr 2023 startete man dort außerdem das Projekt der „Quattro-Streifen“, einer gemeinsamen Streife aus Kräften der Bundes- und Landespolizei, der Hochbahn-Wache und der DB-Sicherheit und verdoppelte deren Stundenzahl. Offenbar zeigen die verschärften Sicherheitsmaßnahmen ihre Wirkung.
So haben sich in Hamburg die Zahlen bei vielen Delikten im Vergleich zum Vorjahr verringert. Das gilt allerdings weder für die Sexualdelikte noch die Waffendelikte.
Am Hamburger Bahnhof wurden im ersten Halbjahr 2024 insgesamt 290 Gewaltdelikte (-19,4 Prozent), 14 Sexualdelikte (+40 Prozent), 13 Waffendelikte (+13 Prozent), 1.304 Eigentumsdelikte (-11,7 Prozent), 61 Sachbeschädigungen (-23 Prozent) und 76 Betäubungsmitteldelikte (-45 Prozent) registriert.
Dabei kamen auf alle Delikte bezogen die Tatverdächtigen mit fremder Staatsangehörigkeit am häufigsten aus Polen, Afghanistan und der Ukraine. Die weiteren häufigsten Herkunftsstaaten der Tatverdächtigen lauten ukrainisch, bulgarisch, rumänisch, litauisch, syrisch, afghanisch, algerisch, marokkanisch, georgisch, moldauisch, griechisch, iranisch und russisch.
Hamburg: Im Vergleich zu 2019 – Kriminalität weiter hoch
Im Vergleich zu 2019 fallen die Hamburger Zahlen allerdings auch in diesem Jahr deutlich höher aus. Geht man davon aus, dass die Zahlen vom 1. Halbjahr 2024 auch für das 2. Halbjahr gelten, so ergebe dies eine Verdoppelung der Sexualdelikte im Vergleich mit 2019.
Zugleich zeigt sich auch eine Erhöhung bei den Messerdelikten (+250 Prozent), bei den Waffendelikten (+189 Prozent) und bei den Sachbeschädigungen (+63 Prozent).
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