Oberstleutnant zur Corona-Soldatenimpfung: „Ich konnte das nicht mit meinem Gewissen vereinbaren“
Nahe der Kleinstadt Kyritz, im ländlichen Nordwestbrandenburg, fand am Samstag, dem 29. April, die deutschlandweite Filmpremiere der Dokumentation „Standhalten – Soldatenstatements zur Duldungspflicht“ statt. Mit dabei war der mittlerweile suspendierte Bundeswehrsoldat Oberstleutnant Daniel Futschik (40), der auch im Film zu Wort kommt. Nach der Veranstaltung hat ihn Epoch Times ihn interviewt.
Herr Futschik, können Sie schildern, was Sie stutzig gemacht hat in Bezug auf die Duldungspflicht zur Corona-Impfung bei der Bundeswehr und warum Sie sich nicht mit ruhigem Gewissen impfen lassen konnten?
Im Prinzip waren das die Punkte, die ich auch im Film nenne. Für mich beißt sich etwas in Bezug zum Soldatengesetz: Als Soldat bin ich verpflichtet, für meine Gesundheit Verantwortung zu tragen – auf der anderen Seite soll ich jedoch eine medizinische Maßnahme erdulden, die meiner Gesundheit nicht guttut.
Zudem geht aus den Datenblättern der Impfstoffhersteller hervor, dass die Punkte, mit der die Einführung der Duldungspflicht für die Corona-Impfung begründet wurde, gar nicht erfüllt werden. Zum Beispiel die Behauptung, dass sie vor COVID-19 schützt und auch die Weitergabe verhindert. Für mich war daher relativ schnell klar, dass die Impfung nicht gut sein kann und ich das auch nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte.
Und was ist dann passiert?
Ich habe den Befehl erhalten, mich bei meinem Truppenarzt vorzustellen. Im Gespräch habe ich ihm viele Fragen gestellt, die er mir allesamt nicht beantworten konnte. Eine Aufklärung im eigentlichen Sinne hat daher in meinen Augen nicht stattgefunden. Im Gespräch konnte mich der Arzt auch nicht überzeugen, dass diese Impfung gesund für mich ist.
Hinzu kommt, dass es damals bei uns noch diese Aufklärungsblätter zur Corona-Impfung gab, die man auch im Zivilbereich kennt. Darin waren mehrere Punkte aufgeführt, auf die ich als Patient achten kann und dessen Umsetzung ich beanspruchen darf. Dazu gehört eine Prüfung auf Kontraindikation und auch ein kompletter Gesundheits-Check vor der Impfung.
Beim Truppenarzt habe ich das dann eingefordert. Jedoch lehnte er dies mit den Worten ab: „Das alles brauchen wir nicht.“ Zudem verlangte der Arzt, wie es in Bezug auf der Corona-Impfung bei der Bundeswehr gängig ist, dass ich schriftlich erkläre, dass ich mich freiwillig impfen lasse. Daraufhin sagte ich: „So kann ich nicht weitermachen.“ Ich habe ihm auch gesagt: „Ich muss das nicht unterschreiben.“
Der Arzt sagte, dann ebenfalls: „So kommen wir hier nicht weiter.“ Und dann sagte ich: „Ja, dann gehe ich halt, wenn wir hier nicht weiterkommen.“ Letzten Endes wurde mir das als „Befehlsverweigerung“ ausgelegt. Damit startete die Bundeswehr dann auch die disziplinarrechtlichen und zivilrechtlichen Verfahren gegen mich.
Gab es mit dem Disziplinarvorgesetzten ein offenes, ehrliches Gespräch über ihren Fragen und Sorgen zu der Corona-Impfung?
Ja, doch, ich hatte schon Gespräche, auch mit meinem Vorgesetzten bis hoch zum General, aber die konnten das nicht nachvollziehen. Für sie war die Duldungspflicht einfach gesetzt und ein Befehl. Auf die Argumente, die ich vorgetragen hatte, wieso, weshalb, warum ich das gerade aus medizinischer Sicht für fahrlässig halte, reagierte man nur mit Kopfschütteln und sagte: „Ja, das ist doch alles zugelassen und daher ist alles so in Ordnung.“ Keiner konnte verstehen, warum ich diesen Weg gehe.
Sie waren 20 Jahre bei der Bundeswehr, das heißt, manche Vorgesetzte, manche Kameraden kannten Sie wahrscheinlich schon ziemlich gut, mit manchen sind sie möglicherweise schon durch dick und dünn gegangen, in Auslands- oder Übungseinsätzen. Also konnten sie verstehen, dass Sie mit ihren Fragen und Sorgen nicht ernst genommen wurden?
Stutzig hat mich das nicht gemacht, weil ich schon gesehen habe, wie die Masse der Vorgesetzten denkt. Sie sind einfach systemtreu und systemkonform und brechen alles, was sie vorgegeben bekommen, über Befehle nach unten runter. Also aus psychologischer Sicht kann ich das völlig nachvollziehen, warum und wieso sie das machen. Deswegen kann ich ihnen auch keinen Vorwurf machen.
Was meinen sie damit? Warum sind ihre Kameraden so? Warum konnten ihre Vorgesetzten ihre Bedenken nicht ernst nehmen?
Ich denke, es ist einfach nur die Angst, die Existenzangst. Jeder hat Angst um seinen Posten, um seine Karriere und möchte da nichts falsch machen. Deswegen laufen alle der ganzen Geschichte hinterher.
Waren Sie im ersten Moment auch menschlich enttäuscht von dem Verhalten einiger Kameraden?
Was heißt enttäuscht? Nein, das war ich nicht, weil mir klar war, dass die Masse so reagieren wird. Daher kann ich nicht sagen, dass ich enttäuscht war, sondern es wurde einfach nur nochmal bestätigt, dass es einfach so ist und die Menschen so denken.
Haben Sie nach dem Einführen der Duldungspflicht bei der Bundeswehr vermehrte Ausfälle, also einen höheren Krankenstand bemerkt oder andere Auffälligkeiten?
Also persönlich kann ich nicht viel dazu sagen, weil ich ja seit fast 1 1/4 Jahre nicht mehr im Dienst bin. Aber ich habe noch Kontakt zu Kameraden, die aktiv bei der Bundeswehr sind. Über sie hört man immer mehr, dass die Ausfälle recht hoch sind und nicht mehr im normalen Verhältnis.
Sie wurden suspendiert und es gibt noch Verfahren, die gerade gegen Sie laufen. Ist es richtig?
Ja, genau. Es gibt zum einen gegen mich ein Verfahren vor dem Truppendienstgericht. Und zum anderen läuft ein zivilrechtliches Verfahren gegen mich. Beide Verfahren stehen noch aus, aber ich denke, es wird auf eine Entlassung hinauslaufen.
Für die Pflege- und Gesundheitsberufe gab es auch eine Impfpflicht, die man im Prinzip mit der Duldungspflicht bei der Bundeswehr vergleichen kann. Diese Impfpflicht wurde zum Jahreswechsel aufgehoben. Bei der Bundeswehr existiert die Duldungspflicht aber weiterhin. Ist das für Sie verständlich?
Ich kann das schon nachvollziehen. Ich glaube, dass es der Bundeswehrführung, nachdem sie die Duldungspflicht eingeführt hat, schwerfällt, da wieder zurückzurudern. Wenn Sie das machen, gestehen Sie sich ja im Prinzip indirekt ein – einfach aufgrund der Tatsache, dass so viele Soldaten ausgefallen sind –, dass es nicht sinnvoll war. Ich sehe die Bundeswehrführung auch ein bisschen in der Bredouille. Wie will sie auf eine saubere Weise den Kopf aus der Schlinge ziehen? Da alles formalrechtlich eingeführt wurde und damit bindend ist, lässt man es einfach weiterlaufen.
Was würden Sie sich persönlich für Ihre Kameraden wünschen? Welche Haltung sollte der Dienstherrn und die Vorgesetzten einnehmen?
Ich wünsche mir, dass alles vollumfänglich aufgeklärt wird. Und dass man den Kameraden, die jetzt gesundheitliche Probleme haben, offen und ehrlich alle medizinischen Maßnahmen zukommen lässt und sie umfassend zu der Corona-Impfung und den Nebenwirkungen aufklärt. Dass man ihnen sagt, was der Grund, ist, warum sie jetzt auf einmal so krank sind. Ich wünsche mir, dass der Dienstherr auch die Verantwortung für die Rehabilitation und so weiter übernimmt, dass er sich um die Kameraden kümmert.
Bereuen Sie die Entscheidung, die Sie damals getroffen haben, also sich nicht impfen zu lassen und dafür jetzt auch Konsequenzen zu erfahren? Und was hat sich für Sie verändert, nachdem Sie mit ihren Bedenken an die Öffentlichkeit gegangen sind?
Ja, ich habe mich selbst verändert. Diesen Schritt zu tun, das war natürlich auch erst mal mit ein bisschen innerer Arbeit verbunden. Ich musste mich dabei viel mit Existenzängsten auseinandersetzen. Aber letzten Endes habe ich das überwunden. Ich bereue es nicht.
Ich habe alle Briefe, die ich an meinen Vorgesetzten geschrieben habe, an den Generalinspekteur, an die Regierung und so weiter, auch veröffentlicht. Damit war ich relativ schnell im Fokus der Behörden, die mich überwachten. Meine Entscheidung stand da aber schon fest und ich habe auch keine Angst gehabt. Zudem war mir klar, was mich erwarten würde. Daher bereue ich nichts. Schauen wir mal, wie der Weg weitergeht.
War es rückblickend die richtige Entscheidung?
Aus meiner Sicht absolut! Ich bin 40 Jahre alt und stehe in der Mitte meines Lebens. Das war ja auch mit ein Grund für meine Entscheidung: Ich will mir mein Leben, meine Gesundheit nicht durch irgendwas verbauen. Also lieber gesund durchs Leben gehen und dafür den Umstand von fehlendem Geld leicht nehmen. Das kommt einfach auf anderen Wegen zu mir. Es wird auch so weitergehen. Wenn ich jedoch krank bin, dann hat keiner was davon – nicht meine Kinder, nicht meine Familie und ich erst recht nicht.
Vielen Dank!
Sehen sie hier den Dokufilm: „Standhalten – Soldatenstatements zur Duldungspflicht“
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