Merkel: Künftiger Impfstoff muss „globales öffentliches Gut“ sein
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat in einer Video-Konferenz mit der WHO am Freitag zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 aufgerufen. Das sei im Kampf gegen das Virus essentiell.

Bundeskanzlerin Merkel sieht in Sachen Corona-Krise einen "Hoffnungsschimmer".
Foto: Michael Kappeler/dpa-POOL/dpa/dpa
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zu einer internationalen Kraftanstrengung bei der Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 aufgerufen.
„Wir werden das Virus nur besiegen, wenn wir unsere Kräfte bündeln und eine schlagkräftige Allianz bilden“, sagte sie auf einer Videokonferenz mit weiteren Staats- und Regierungschefs auf Einladung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Freitag. „Wir sind von deutscher Seite aus bereit, dies politisch mit all unseren Kräften zu unterstützen.“
Bei der Erforschung und Herstellung eines Impfstoffs sei „eine ziemlich beachtliche finanzielle Lücke“ von rund acht Milliarden Euro zu schließen.
„Deshalb möchte ich alle aufrufen, egal ob aus der Politik oder der Wirtschaft, die in der Lage sind, uns zu unterstützen, diese Lücke von acht Milliarden Euro zu schließen.“ Deutschland werde sich mit einem „substanziellen Beitrag“ beteiligen, sagte Merkel.
Merkel: Entwicklung eines Impfstoff ist zentral
Die Entwicklung eines Impfstoffs sowie von Therapeutika und Diagnosemethoden sei „zentral“, sagte Merkel. Ein künftiger Impfstoff müsse ein „globales öffentliches Gut“ sein und „in alle Teile der Welt“ verteilt werden, betonte sie. „Das wird eine große Kraftanstrengung sein, wenn wir den Impfstoff haben.“
Sie rief dazu auf, „dieses so große globale Ziel mit zu unterstützen. Es zeigt sich hier, ob wir wirklich miteinander zusammenarbeiten können zum Wohle vieler, vieler Millionen Menschen“.
Auf der Konferenz der WHO wurde eine „historische“ Initiative zur Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten gegen das neuartige Coronavirus gestartet, die von zahlreichen Ländern unterstützt wird.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat für den 4. Mai eine internationale Online-Geberkonferenz für die Erforschung eines Impfstoffs einberufen. Bislang gibt es keinen Impfstoff gegen Sars-Cov-2. In vielen Ländern wird dazu intensiv geforscht. Experten schätzen, dass die Entwicklung eines einsatzfähigen Impfstoffs etwa 18 Monate dauern wird. (afp/nh)
{#gesichtsmasken}
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.
Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können
0
Kommentare
Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.