Kritik an Habeck für Äußerung zu möglicher Insolvenzwelle

Nach einer Äußerung von Robert Habeck in einer TV-Talkshow zu den Gefahren von Insolvenzen infolge hoher Preise sieht sich der Bundeswirtschaftsminister mit einem veritablen "Shitstorm" konfrontiert.
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Gast in der Talkshow «Maischberger».
Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck zu Gast in der Talkshow "Maischberger".Foto: Oliver Ziebe/WDR/dpa
Epoch Times7. September 2022

Eine Aussage von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zur Frage einer möglichen Insolvenzwelle hat in den Reihen der Opposition für scharfe Kritik gesorgt. „Weltfremd, abgehoben, planlos. Wirtschaftsminister Habeck hat keine Ahnung vom Wirtschaften, er steht fürs Abwirtschaften“, erklärte der CSU-Generalsekretär Martin Huber.

Unions-Fraktionschef Friedrich Merz hielt Habeck vor, wie hilflos dieser in Fragen der Krise sei, habe man am Vorabend im Fernsehen beobachten können. „Man kann nur hoffen, dass ein Großteil der deutschen mittelständischen Unternehmer und vor allem der Bäckerinnen und Bäcker um diese Uhrzeit schon im Bett gelegen haben und geschlafen haben und das nicht mit ansehen mussten“, sagte der CDU-Chef in der Generaldebatte zum Haushalt im Bundestag.

Habeck: „Nicht insolvent, aber hören vielleicht auf zu verkaufen“

In der ARD-Sendung „Maischberger“ am Dienstagabend hatte Habeck auf die Frage, ob er mit einer Insolvenzwelle am Ende dieses Winters rechne, geantwortet: „Nein, das tue ich nicht. Ich kann mir vorstellen, dass bestimmte Branchen einfach erstmal aufhören zu produzieren.“

Als Beispiel nannte Habeck Blumenläden, Bioläden und Bäckereien, weil diese Läden „darauf angewiesen sind, dass die Menschen Geld ausgeben“. Solche Betriebe hätten dann wirkliche Probleme, weil es eine Kaufzurückhaltung gebe. „Dann sind die nicht insolvent automatisch, aber sie hören vielleicht auf zu verkaufen“, so Habeck.

CSU-Politiker Huber kommentierte Habecks Äußerung auf Twitter: „Und wenn im Winter zu wenig Strom produziert wird, weil die AKWs 1 Woche zum Hochfahren brauchen, ist das kein Blackout, sondern das Licht hört einfach ein bisschen auf zu leuchten, oder was?“

Habeck betonte aber zugleich, dass man an Unterstützungsprogrammen für bestimmte Betriebe arbeite. „Bei Corona hat sich die Politik entschieden, alle Kosten zu übernehmen. Das war enorm teuer, und diese politische Entscheidung haben wir noch nicht gefällt“, sagte Habeck. (dpa/red)



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