Grüne lehnen Zahlungen an Taliban in Afghanistan ab
Der Grünen-Außenpolitiker Omid Nouripour lehnt Zahlungen an die von den radikalislamischen Taliban geführte neue afghanische Regierung ab. „Die Taliban haben in der Schlacht um das Pandschir-Tal bewaffnete Drohnen eingesetzt. Die haben Flugzeuge am Boden – wenn sie Geld haben für Leute, die die warten und tanken, dann werden sie auch fliegen“, sagte Nouripour am Freitag dem SWR. Damit habe man „das erste Mal in der Geschichte eine Terrororganisation mit einer Luftwaffe“.
Unter diesen Umständen sei es „keine gute Idee“, den Taliban Geld zu geben, warnte Nouripour. Zwar sei es richtig mit den Taliban zu sprechen. Es müsse aber eine Zusammenarbeit sein „wie mit Geiselnehmern“, sagte der Grünen-Politiker. Dabei solle es darum gehen, wie man noch Leute aus Afghanistan herausbekommen könne.
„Die Taliban wollen das Land wieder in die 1990er Jahre zurückversetzen, als die Frauenrechte nicht gegolten haben und die Menschenrechte mit Füßen getreten wurden“, sagte der Grünen-Politiker. Er schlug vor, für das Land eingeplante internationale Hilfsgelder den UN-Organisationen zugutekommen zu lassen, die noch in Afghanistan arbeiten, zum Beispiel für Flüchtlinge oder die Gesundheitsversorgung. Diese Organisationen seien chronisch und massiv unterfinanziert und personell schlecht ausgestattet. (afp)
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