Greenpeace will an das Geld der Milliardäre
Die Umweltschützer Greenpeace schlagen in einem Konzept vor, für Vermögen ab 100 Millionen Euro eine neue Steuer von zwei Prozent einzuführen. In Deutschland betreffe das rund 4.700 hochvermögende Bürger.
Vermögen, das nicht den Klimazielen entsprechend investiert wurde, soll noch etwas höher besteuert werden. Die neue Vermögensteuer könnte Greenpeace zufolge in wenigen Jahren bis zu 200 Milliarden Euro für Investitionen in Klimaschutz einbringen.
In einem Jahr könnten laut Greenpeace so Einnahmen von rund 25 Milliarden Euro generiert werden, bis Ende 2030 wegen der wachsenden Vermögen sogar rund 200 Milliarden Euro. Das Geld könne in Klimaschutzmaßnahmen und die ökologische Modernisierung fließen.
„Wenige Superreiche zu besteuern, schafft für Millionen Menschen mehr Steuergerechtigkeit und Klimaschutz“, betonte Greenpeace-Wirtschaftsexperte Bastian Neuwirth. „Milliardäre belasten das Klima massiv, dafür müssen sie Verantwortung übernehmen und ihren fairen Beitrag leisten.“
Diskussion um die Vermögenssteuer
Für eine Vermögenssteuer hatten sich zuvor auch SPD, die Grünen und die Linken ausgesprochen. Die FDP, Union und AfD sind klar dagegen.
So zeigte sich Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD) offen für eine Debatte über eine höhere Besteuerung von Besserverdienern. „Natürlich muss man darüber nachdenken, was getan werden muss, um unser Gemeinwesen zu finanzieren“, sagte Kukies den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
„Dass die Leistungsfähigsten hier in besonderem Maße beitragen, ist legitim.“ Allerdings müsse man auch auf die Folgeeffekte achten. „Beispiel Einkommenssteuer: Die trifft auch Unternehmen“, sagte Kukies.
Der ehemalige Finanzminister Christian Lindner (FDP) warnt vor einer Vermögenssteuer: „Die Umverteilungsideen linker Parteien hätten gewaltige Kollateralschäden durch Kapitalflucht und die substanzielle Schwächung unserer Familienbetriebe zur Folge.“
Marko Buschmann (FDP) hält eine Vermögenssteuer für ein Bürokratiemonster, heißt es auf der Webseite der FDP. „Daher haben sie viele Länder, die sie einmal eingeführt haben, wieder abgeschafft“, so Buschmann. (tp)
(Mit Material von Agenturen)
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