Gender-Wirrwarr: „ZDF“ bezeichnet bärtige Taliban als „Islamist*innen“
Das „ZDF“ veröffentlichte am Dienstag ein Video, in dem im Vordergrund ein bewaffneter, bärtiger Taliban-Kämpfer zu sehen ist. Im eingeblendeten Text zum Video hieß es: „Die Islamist*innen ziehen in immer mehr afghanische Städte ein.“
Der Genderstern löste daraufhin hämische Kommentare aus. „‚ZDF‘ gendert sogar, wenn es von frauenfeindlichen Taliban berichtet“, schrieb die „Bild“-Zeitung am Mittwoch. Auch Twitter-Nutzer äußerten sich spöttisch auf den Versuch eines gendergerechten Sprachgebrauchs in Bezug auf die radikalislamistischen Taliban.
Das ZDF will deren Gefühle nicht verletzen. Daher macht es die Frauen und lgbtq‘s unter den Taliban sprachlich sichtbar. Wer kennt die nicht, die Taliban-Frauen und genderfluiden Taliban? Ich sehe es schon: wir besiegen sie, indem sie sich über uns totlachen ?.— Rosalia S. (@wacholderblau) August 18, 2021
Die Ironie des Gendersterns
Nach dem Abzug westlicher Truppen aus Afghanistan haben die Taliban die Hauptstadt Kabul erobert und damit die Macht im ganzen Land übernommen. Große Besorgnis weckt in der internationalen Gemeinschaft vor allem die Situation der Frauen im Land.
So beschrieb die „Bild“ die Taliban als „jene ultraradikale islamistische Bewegung, die Frauen zutiefst verachtet, sie unter die Burka zwingt und für kleinste Vergehen gegen ihre perversen Vorschriften mit brutalsten Methoden bis hin zur Steinigung bestraft“. Es sei bislang nicht bekannt, dass Frauen an der Seite der Islamisten mitkämpfen.
Während der Genderstern die Gleichstellung aller Menschen zum Ausdruck bringen wolle, lenke dessen Gebrauch in diesem Fall von der eigentlichen Thematik ab. Diese Meinung teilten Twitter-Nutzer.
In einem Tweet hieß es:
Merkt das @ZDF nicht, wie daneben #Gendern derzeit ist?
Da sterben Menschen, haben echte Angst um ihre Existenz und hier wird gegendert als ob alles Friede, Freude Eierkuchen sei.— Bürger B. ?? (@renitenterRonny) August 17, 2021
Nachdem das „ZDF“ von Spott und Häme buchstäblich überschwemmt wurde, war das Video am Mittwochnachmittag schließlich nicht mehr abrufbar. (dl)
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