Deutschland beheimatet 124.500 Menschen ohne offizielle Staatsangehörigkeit
In Deutschland leben derzeit nach Angaben des Mediendienstes Integration rund 124.500 Menschen ohne Staatsangehörigkeit. Davon sind rund 29.500 „anerkannt staatenlos“, etwa 95.000 haben eine „ungeklärte Staatsbürgerschaft“, wie der Mediendienst am Freitag mitteilte. Die Zahl der Staatenlosen sei in den vergangenen Jahren angestiegen. Die meisten von ihnen sind Palästinenser oder Kurden, die selbst oder deren Vorfahren etwa aus Syrien oder dem Libanon nach Deutschland kamen.
Rund 37.500 der Staatenlosen in Deutschland kamen demnach in Syrien zur Welt, mehr als 6.300 im Libanon. Unter allen Staatenlosen hierzulande sind den Angaben zufolge 37 Prozent minderjährig, mindestens 8.300 kamen hier zur Welt. 60 Prozent der Menschen mit ungeklärter Staatsbürgerschaft leben den Angaben zufolge seit mehr als fünf Jahren in Deutschland. Von den rund 95.000 Menschen mit ungeklärter Staatsangehörigkeit sind demnach 7.500 geduldet, 16.000 haben kein Aufenthaltsrecht.
Weltweit gibt es den Angaben zufolge mehrere Millionen Staatenlose, die Gründen seien unterschiedlich. In vieles Fällen werden sie demnach als Angehörige einer Minderheit diskriminiert, Eltern geben die Staatenlosigkeit oft an ihre Kinder weiter.
Häufig fragen Behörden, Bildungseinrichtungen und Firmen die Staatsbürgerschaft ab, die Option „staatenlos“ fehlt meist, wie der Mediendienst Integration weiter mitteilte. Das erschwere es Staatenlosen und Personen mit ungeklärter Staatsbürgerschaft, etwa ein Konto zu eröffnen oder sich auf Wohnungen sowie Kita-, Studien- oder Arbeitsplätze zu bewerben.
Der Mediendienst Integration ist ein Projekt des „Rates für Migration“, einem bundesweiten Zusammenschluss von Migrationsforschern. Bei den Zahlen zur Staatenlosigkeit berief sich der Mediendienst auf das Ausländerzentralregister und Angaben der Bundesregierung. (afp/dl)
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