Bundesweite Großfahndung: 42 Festnahmen, darunter mutmaßliche Geldautomatensprenger
Bei der bisher größten bundesweiten Fahndungsaktion zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen in sieben Bundesländern hat es insgesamt 42 vorläufige Festnahmen wegen verschiedener Delikte gegeben. Insgesamt kontrollierten die Ermittler seit Dienstag, 14. März, 5.300 Fahrzeuge und 8.000 Menschen, wie das hessische Innenministerium am Freitag, 17. März, in Wiesbaden mitteilte. Im Rahmen der Fahndung registrierten die Beamten 180 Straftaten und 360 Ordnungswidrigkeiten.
Unter anderem konnte die Polizei 22 Verdächtige wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz verhaften. Eine weitere Festnahme gab es wegen des Verdachts eines Einbruchsdiebstahls. In drei Fällen wurden bestehende Haftbefehle vollstreckt.
An der Aktion waren die Landespolizeien in Hessen, Baden-Württemberg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, im Saarland und in Schleswig-Holstein sowie das Bundeskriminalamt und die Bundespolizei beteiligt. Beispielsweise gab es auf überregionalen Reiserouten Kontrollstellen, um den Druck auf international agierende Gruppen zu erhöhen.
Bekämpfung von Geldautomatensprengungen
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von einem „wichtigen Schritt zur Bekämpfung von Geldautomatensprengungen“. Der starke Anstieg der Fallzahlen und die häufige Nutzung hochgefährlicher Sprengstoffe durch „diese skrupellosen Tätergruppierungen“ könnten unbeteiligte Menschen in Lebensgefahr bringen, erklärte sie.
Mit 496 Fällen gab es im vergangenen Jahr laut dem Bundesinnenministerium einen neuen Höchststand an Sprengungen von Geldautomaten. Das entspricht einem Anstieg um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut hessischem Innenministerium fanden teilweise bundesweit bis zu fünf Taten in einer Nacht statt. Häufig davon betroffen sind verkehrsgünstig gelegene Automaten, die sich in Fluchtnähe von Autobahnen befinden.
Bundesländer arbeiten „Hand in Hand“
„Die hohe Kontrolldichte und der anhaltende Fahndungsdruck machen deutlich: Wir werden es international agierenden Sprengerbanden in Deutschland in Zukunft so schwer wie möglich machen“, erklärte Hessens Innenminister Peter Beuth (CDU). „Verbrecher machen nicht an Landesgrenzen halt. Deshalb müssen wir, Hand in Hand mit unseren Nachbarn, grenzübergreifend zusammenarbeiten“, ergänzte Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU).
Auch Niedersachsens LKA-Vizepräsident Bernd Gründel betonte laut HNA die Wichtigkeit der Kooperation der Länder. „Polizeiarbeit endet nicht an Ländergrenzen. Wir haben ein gemeinsames Ziel: mit Entschlossenheit gegen Geldautomatensprengungen vorzugehen.“ Dabei würden die Behörden das Vorgehen sehr genau analysieren. Infolgedessen entwickle die Polizei mit immer neuen Erkenntnissen ihre Konzepte „bei der Bekämpfung des Phänomens stetig weiter.“
Klar sei laut dem LKA-Chef aber auch, dass die Polizei weder jede Nacht mit einem Großaufgebot die Autobahnen kontrollieren, noch stets überall sein, wo Geldautomat stehen. Gründel nimmt deshalb auch die Geldinstitute in die Pflicht: Die Banken müssten ihre SB-Automaten wirkungsvoll sichern.
Laut der niedersächsischen Innenministerin Daniela Behrens (SPD) agieren die Täter „skrupellos“ und schrecken vor keiner Gefährdung Unbeteiligter zurück. Polizeiliche Maßnahmen allein reichten nicht aus, um Taten wie diese unattraktiv zu machen. „Flächendeckend hohe Sicherheitsstandards der Geldautomaten sind der Schlüssel, damit sich Sprengungen nicht mehr lohnen“, erklärte Behrens.
Eine mögliche Strategie ist hier die sogenannte Verklebetechnik. Das bedeutet, dass ein eingebauter Mechanismus bei Explosionen den Geldscheinen automatisch ein Klebstoff zufügt – das Geld wird unbrauchbar. Die Niederlande waren bei der Bekämpfung gegen die Kriminellen in den letzten Jahren mit dieser Strategie erfolgreich.
(Mit Material von AFP)
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