Bund zahlt bislang rund 130 Millionen Euro an Kunden von Thomas Cook aus
Der Bund hat bislang 130,5 Millionen Euro Entschädigung an Kunden des insolventen Reiseveranstalters Thomas Cook ausgezahlt.
95.600 Fälle und damit bereits 91 Prozent der Anmeldungen seien erledigt, sagte ein Sprecher des Bundesjustizministeriums dem „Tagesspiegel“ (Montagsausgabe). Justizministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte die Summe deutlich höher geschätzt: auf 225 Millionen Euro.
Thomas Cook zahlte 27 Prozent – den Rest übernahm der Bund
Zwar hatte der damals nach der TUI zweitgrößte Reisekonzern eine Versicherung für den Fall der Pleite abgeschlossen, doch die Versicherungssumme von 110 Millionen Euro reichte nicht, um alle Kundinnen und Kunden voll zu entschädigen.
Die Betroffenen erhielten gerade einmal eine Quote von 26,83 Prozent. Daraufhin sprang der Bund ein und erklärte sich bereit, auf freiwilliger Basis den restlichen Schaden zu ersetzen.
Dass der Staat nun billiger davonkommt als erwartet, liege daran, dass sich viele Kunden ihr Geld von anderer Stelle geholt hätten, zitierte der „Tagesspiegel“ aus dem Bundesjustizministerium.
Wer die geplatzte Reise mit einer Kreditkarte gezahlt hatte, konnte sich laut Bericht sein Geld oft über den Kreditkartenanbieter zurückholen. Gleiches gilt für Lastschriften, die viele Kundinnen und Kunden noch so rechtzeitig zurückgeben konnten, dass sie nicht auf dem Reisepreis sitzen blieben.
Der Zusammenbruch von Thomas Cook hatte im Herbst 2019 hunderttausende Reisende ins Chaos gestürzt. (afp)
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