Bund und Länder gehen weiteren Schritt für Ganztagsbetreuung an Grundschulen
Auf dem Weg zur flächendeckenden Ganztagsbetreuung von Grundschulkindern haben Bund und Länder einen weiteren Schritt gemacht: Sie einigten sich auf die Landesprogramme für die nötigen Investitionen, wie das Bundesfamilienministerium am Freitag mitteilte. Dadurch könnten in den Ländern ab sofort Förderanträge gestellt werden. Der Bund stelle dabei bis 2027 insgesamt knapp drei Milliarden Euro zur Verfügung.
Der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder wird schrittweise ab dem Schuljahr 2026/2027 eingeführt und gilt zunächst für Schüler der ersten Klasse. Jedes Jahr kommt dann bis 2029/2030 eine zusätzliche Klassenstufe hinzu. In Studien wird angesichts des langsamen Ausbautempos immer wieder in Zweifel gezogen, dass der Zeitplan eingehalten werden kann.
Mit den Investitionsprogrammen können laut Bundesfamilienministerium unter anderem neue Gebäude, Umbauarbeiten oder die Ausstattung der neuen Betreuungsangebote finanziert werden. Die Finanzhilfen des Bundes „werden für zusätzliche investive Maßnahmen der Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände zum quantitativen oder qualitativen Ausbau ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote gewährt“.
Paus: Bedarf an Betreuung wächst stetig
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) räumte ein, „dass es aktuell noch eine Betreuungslücke gibt. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Ganztagsangebot stetig.“ Derzeit würden 1,8 Millionen Grundschulkinder ganztags betreut, das entspreche einem Anteil von 56 Prozent.
„Diesen Trend gilt es zu steigern“, forderte Paus. „Zu viele Eltern, vor allem Mütter, arbeiten aus Betreuungsgründen unfreiwillig in Teilzeit. Mehr Ganztagsangebot ist entscheidend für die Vereinbarkeit von höheren Arbeitszeiten und Familie, gerade in Zeiten des Fachkräftemangels.“
Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) betonte, die Regierung wolle „hochqualitative Ganztagsangebote für möglichst viele Schulkinder und Eltern schaffen“. Frühe Bildung sei „wichtiger denn je und hier besteht noch großer Nachholbedarf“. (afp)
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