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Homeoffice und Wohnungsnot

Bauministerin Geywitz will Menschen zum Wegzug aus Großstädten bewegen

Raus aufs Land statt Wohnungskampf in der Stadt: Ministerin Geywitz sieht in Umzügen eine Chance für Entspannung auf dem Wohnungsmarkt. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Homeoffice.

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Kleinstadt statt Metropole: Geywitz sieht Chancen in Umzügen. (Archivbild)

Foto: Patrick Pleul/dpa

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Lesedauer: 2 Min.

Bauministerin Klara Geywitz will Menschen aufgrund der Wohnungsnot zum Umzug aus der Großstadt ins Umland oder in kleinere Städte bewegen. „Gerade in kleinen und mittelgroßen Städten ist das Potenzial groß, weil es dort auch Kitas, Schulen, Einkaufsmöglichkeiten und Ärzte gibt“, sagte die SPD-Politikerin der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.
„Knapp zwei Millionen Wohnungen in Deutschland stehen leer. Aber in unseren Großstädten oder Metropolregionen herrscht ein riesiger Bedarf. Wir werden daher Ende des Jahres eine Strategie gegen den Leerstand vorlegen“, sagte Geywitz. „Im November sollten wir so weit sein.“

Homeoffice als neue Chance für ländliche Räume

Viele Menschen hätten in der Vergangenheit für die Jobsuche ihre Heimat verlassen. „Homeoffice und Digitalisierung bieten aber inzwischen ganz neue Möglichkeiten für das Leben und Arbeiten im ländlichen Raum. Und diese wollen wir stärken“, sagte Geywitz der Zeitung.
In Deutschland werden mehr neue Wohnungen gebraucht, als entstehen. Die Bundesregierung hatte sich zu ihrem Start vor drei Jahren 400.000 Wohnungen pro Jahr vorgenommen. Im vergangenen Jahr wurden bundesweit aber nur 295.000 Wohnungen fertig.

Kommunen sehen Vorschlag positiv – Union kritisch

Der Städte- und Gemeindebund begrüßte den Vorstoß. Mit rund 1,3 Millionen marktfähigen Wohnungen böte sich in ländlichen Regionen eine große Chance, die Wohnungsmärkte in den Ballungsräumen zu entlasten und gleichzeitig kleine und mittlere Städte und Gemeinden zu stärken, sagte Hauptgeschäftsführer Andre Berghegger den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Er forderte aber auch die Bereitstellung notwendiger Gelder für Infrastruktur, schnelles Internet, Freizeitangebote, Schulen und öffentliche Verkehrsmittel, um Menschen zum Umzug aufs Land zu bewegen.
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion für Bauen und Wohnen, Ulrich Lange (CSU) sagte, Umzüge aufs Land und Leerstandsbekämpfung könnten ein kleiner Teil der Lösung sein. „Das kann die Wohnungsnachfrage in den Städten aber nur gering dämpfen“, fügte er hinzu. Nötig sei ein Masterplan für bezahlbares Bauen und Wohnen, der in Gegenden mit angespannten Wohnungsmärkten das Angebot massiv erhöhe. „Wenn der Markt es nicht hinbekommt, muss eventuell der Staat ins Führerhaus.“ (dpa/red)

Kommentare

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Holger Schmidtvor 9 Monaten

Ja, was könnte da helfen... vielleicht einfach einen bundeseinheitlichen Satz für die KdU? Jeder vernünftige Mensch, der es sich leisten kann und will, wohnt doch eh im ländlichen Raum, selbst wenn er in der Stadt arbeitet.

Hier entstehen in Dörfern, teilweise weit ab der größeren Städte, manche sogar ohne Einkaufsmöglichkeiten oder niedergelassene Ärzte, ständig Neubausiedlungen. Dort werden allerdings keine Sozialwohnungen sondern eher gehobene Einfamilienhäuser mit großen Doppelgaragen gebaut. Das dürfte Frau Geywitz und ihren Parteifreunden auch nicht gefallen.

ladyofcork1vor 9 Monaten

ich stimme Ihne teilweise zu:

richtig ist,

dass Wohnraum im ländlichen Raum entstanden ist, aber bevor Fr. Gallwitz BM ´ín geworden ist

dass Familien - Einfamilienhäuser mit Doppelgarage gebaut wurden, größtenteils, weil keine Keller mehr gebaut werden, dafür herangezogen

"Sozial" Wohnungen sind hier leider zu wenig

Ärzte, trotz lokaler Angebote sind auch zu wenig.

Aber auch dass muss einmal angesprochen werden. Nachbar hat angeboten sein Domizil bei der Gemeinde, beim Kreis beim Bund... als Antwort... es wird kein Wohnraum benötigt.

auch das gibt es; jetzt L E E R ST A N D

ForYourEyesOnlyvor 9 Monaten

Aber der Klaus vom WEF wollte doch Megastädte bauen und die Menschen vom Land in diese wahnsinnigen Städten umsiedeln lassen. Alles natürlich wegen "Klimaschutz". Und jetzt soll das anders herum passieren?

Fredericus Rexvor 9 Monaten

Ist ja alles gut und schön, dass in diesem Zusammenhang das Homeoffice propagiert wird. Aber im ländlichen Raum zu wohnen hat nicht nur Auswirkungen auf den Weg zur Arbeitsstätte. Was ist mit der Versorgung täglicher Güter und der medizinischen Versorgung? Wie lange soll der RTW zum nächsten Krankenhaus fahren, damit dem Patienten noch geholfen werden kann? Dank des BGM wurden/werden Krankenhäuser dicht gemacht und somit das Netz weiter ausgedünnt bzw. durch Zentren ersetzt, wenn ich das recht verstanden habe.

Der Bruder meiner Hausärztin ist zurück in die Stadt gezogen, weil er in einem Alter ist in dem er ein Krankenhaus in der Nähe haben möchte. Auf dem platten Land ist es schön, wenn man Kinder hat, kerngesund ist und nicht auf den ÖPNV angewiesen ist.