BAMF-Präsident will Fachkräfte aus Europa und nicht aus Entwicklungsländern anwerben
"Ich bin der Meinung, dass wir bei der Fachkräfteanwerbung stärker in Europa ansetzen sollten", meinte Hans-Eckhard. In Südeuropa gebe es viele arbeitslose, gut ausgebildete junge Leute, so der BAMF-Präsident.

"Diese als Arbeitskräfte für Deutschland zu gewinnen, wäre unter dem Aspekt der Integration wesentlich einfacher", so der BAMF-Chef.
Foto: Alexander Koerner/Getty Images
Der Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (BAMF), Hans-Eckhard Sommer, hat die Erwartungen an das Fachkräfteeinwanderungsgesetz gedämpft.
Er rät dazu, „dass wir bei der Fachkräfteanwerbung stärker in Europa ansetzen sollten“, wie Sommer der Düsseldorfer „Rheinischen Post“ (Samstagsausgabe) sagte. In Südeuropa gebe es viele arbeitslose, gut ausgebildete junge Leute.
„Diese als Arbeitskräfte für Deutschland zu gewinnen, wäre unter dem Aspekt der Integration wesentlich einfacher“, argumentierte Sommer. Innerhalb der EU gebe es auch keine rechtlichen Hindernisse, in einem anderen EU-Land zu arbeiten. Der BAMF-Chef begrüßte, dass die Fachkräftestrategie der Bundesregierung dort ansetze.
Sommer gegen Anwerbung von Fachkräften aus Entwicklungsländern
Zugleich warnte er davor, in großem Stil Fachkräfte aus Entwicklungsländern anzuwerben. „Ich halte es für problematisch, wenn wir zum Beispiel gut ausgebildete Personen aus gering entwickelten Staaten in größerer Zahl nach Deutschland holen“, sagte Sommer. Das habe die Folge, dass die Entwicklung für deren Heimatländer umso schwieriger werde.
Sommer forderte, „viel mehr Ausbildung und Arbeitsplätze in diesen Ländern“ zu schaffen. „Wenn wir die Entwicklung dieser Staaten nicht fördern oder gar behindern, laufen wir Gefahr, uns die nächsten Flüchtlinge selbst zu schaffen.“
Bundesregierung, Wirtschaft und Gewerkschaften hatten Mitte Dezember eine Absichtserklärung unterzeichnet, um die Anwerbung der Kräfte im Ausland zu fördern. Schließlich entwickelt sich das Fehlen qualifizierter Mitarbeiter für immer mehr Unternehmen in Deutschland zum Geschäftsrisiko. (afp)
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