70 Prozent der Unionsanhänger für Kanzlerkandidaten-Wechsel

Armin Laschet steht unter Druck. In den Umfragen liegt die Union aktuell bei 22 Prozent - ein historisch niedriges Ergebnis. Söder hält die Debatte um einen Wechsel für ein "Hirngespinst".
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Eine Mehrheit der Unionsanhänger findet, Markus Söder (l) sollte Armin Laschet als Kanzlerkandidaten ersetzen.Foto: Kay Nietfeld/dpa/dpa
Epoch Times25. August 2021

70 Prozent der Unterstützer von CDU und CSU sprechen sich einer Civey-Umfrage zufolge dafür aus, den Unionskanzlerkandidaten Armin Laschet durch CSU-Chef Markus Söder zu ersetzen.

Nur 23 Prozent der Unionsanhänger befürworten nach der Erhebung des Meinungsforschungsinstitut im Auftrag der „Augsburger Allgemeinen“, an Laschets Kandidatur festzuhalten. Weitere sieben Prozent antworteten unentschieden auf die Frage „Sollte CSU-Chef Markus Söder Ihrer Ansicht nach CDU-Chef Armin Laschet als Unionskanzlerkandidaten ersetzen?“.

In der Gesamtbevölkerung ist den Angaben zufolge eine Mehrheit von 52 Prozent für einen Kandidatenwechsel, 38 Prozent sind dagegen. Jeder zehnte äußerte sich unentschieden. Laschet steht wegen schlechter Umfragewerte der Union unter Druck.

SPD stärkste Kraft

Erst gestern war eine Forsa-Umfrage bekanntgeworden, nach der die SPD gut einen Monat vor der Bundestagswahl erstmals seit Jahren in einer Sonntagsfrage wieder stärkste politische Kraft in Deutschland ist. Im Trendbarometer des Instituts für RTL und n-tv kommen die Sozialdemokraten auf 23 Prozent, die Union erreicht 22 Prozent.

Grundsätzlich spiegeln Wahlumfragen nur das Meinungsbild zum Zeitpunkt der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang. Sie sind außerdem immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und immer kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschungsinstituten die Gewichtung der erhobenen Daten.

Söder: Keine Ambitionen

CSU-Chef Markus Söder hat nach eigener Darstellung keine weiteren Ambitionen auf eine Kanzlerkandidatur – weder aktuell noch in vier Jahren. „Ich habe einmal ein Angebot gemacht, ein zweites Mal bringt überhaupt nix“, sagte der bayerische Ministerpräsident dem Sender münchen.tv. Die jüngste Debatte um einen Wechsel des Unionskanzlerkandidaten sei nur ein Hirngespinst.

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) forderte von der Union eine „Erklär-Offensive“: „Wir müssen (…) den Deutschen sagen, was sie bekommen, wenn sie bei der Bundestagswahl CDU/CSU wählen“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Nach Jahren der Großen Koalition müssen wir für Deutschland den bürgerlichen Reset-Knopf drücken. Stattdessen plätschert der Wahlkampf in Deutschland dahin.“ (dpa)



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