2.000 Moscheen in Deutschland: Fast alle Imame kommen aus dem Ausland

Titelbild
Ein Imam betet in der Centrum-Moschee Hamburg.Foto: Axel Heimken/dpa
Epoch Times26. März 2019

In den rund 2.000 Moscheen in Deutschland predigen laut einer Studie der Konrad-Adenauer-Stiftung weiterhin zu fast 90 Prozent Imame aus dem Ausland. Sie stammten insbesondere aus der Türkei, Nordafrika, Albanien, dem ehemaligen Jugoslawien, aus Ägypten und dem Iran, heißt es in dem Papier, berichtet die „Rheinische Post“ (Dienstag).

Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) stelle fast die Hälfte der etwa 2.500 Imame in ihren rund 1.000 Moscheen, zahlenmäßig bedeutsam seien ferner die Islamische Gemeinschaft Milli Görüs mit 323 Moscheen, der Verband Islamischer Kulturzentren mit circa 300 sowie die Islamische Gemeinde der Bosniaken in Deutschland mit mehr als 70 Moscheen.

„Nicht viel mehr als eine Ausbesserungsmaßnahme“

Einer der beiden Verfasser der Studie, Andreas Jacobs, sagte, die von der Bundesregierung geplante Deutschpflicht als Einreisevoraussetzung für ausländische Geistliche sei „nicht viel mehr als eine Ausbesserungsmaßnahme“ bei der gewünschten Abkehr des Systems der Entsendung. Die allermeisten Imame verfügten weder über religiös-theologische Kompetenzen noch über ausreichende eigene Finanzierungsmöglichkeiten.

In islamischen Ländern erfüllten Vorbeter ihre eng begrenzten Aufgaben unter genauer Kontrolle des Staates. In Europa hingegen seien Imame als Seelsorger, Erzieher und Integrationslotsen gefragt. Dafür bräuchten sie „mehr als eine klassische Ausbildung in türkischen, ägyptischen oder marokkanischen Religionsseminaren plus ein paar Grundkenntnissen der deutschen Sprache.“ Und sie bräuchten attraktive Berufsperspektiven und ein angemessenes Gehalt, das von muslimischen Strukturen in Deutschland finanziert werde.

Frankreich verhandelt laut der Studie mit ausländischen Regierungen neben dem Nachweis von Sprach- und Landeskenntnissen auch über eine politische Selbstverpflichtung und finanzielle Transparenz. (dts)



Epoch TV
Epoch Vital
Kommentare
Liebe Leser,

vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.

Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.

Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.


Ihre Epoch Times - Redaktion