Zuckerberg bekennt sich zu persönlicher Verantwortung für Datenskandal
Im US-Kongress hat eine zweitägige Befragung von Facebook-Chef Mark Zuckerberg zum Skandal um gigantischen Datenmissbrauch begonnen.
Zuckerberg las zu Beginn der Anhörung am Dienstag im Senat in Washington eine kurze Erklärung vor, in der er sich zu seiner persönlichen Verantwortung für die unerlaubte Verwendung von Nutzerdaten bekannte.
Facebook habe einen „großen Fehler“ begangen, indem es seine Verantwortlichkeiten nicht breit genug definiert und Missbrauch zugelassen habe: „Es war mein Fehler, und es tut mir leid“, sagte der 33-Jährige in der gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Justiz und Handel. Zuckerbergs vorbereitete Stellungnahme war bereits am Montag vom Kongress veröffentlicht worden.
Gar keine Werbung sehen?
Facebook wird Nutzern vorerst nicht die Möglichkeit geben, gar keine Werbung mehr zu sehen – auch nicht gegen Bezahlung. „We don`t offer an option today for people to pay to not show ads“, sagte Zuckerberg. Man wolle einen kostenlosen Service anbieten.
Grundsätzlich schloss er eine solche Option aber auch nicht aus und sagte „Ja“ auf eine hypothetische Frage eines Kongressabgeordneten, ob das Bezahlen durch die Nutzer als Alternative notwendig werden könne, wenn man keine Werbung sehen wolle.
Das Unternehmen benötige ein Geschäftsmodell und die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Der Facebook-Chef wies darauf hin, dass man schon jetzt personalisierte Werbung ausschalten könne. Hiervon mache aber nur ein kleinerer Teil der Nutzer Gebrauch, viele wollten stattdessen „relevante Werbung“ sehen.
- Siehe auch: Ab wann ist es ein Skandal?: Barack Obama fischte im Wahlkampf massiv Facebook-Daten ab – und wurde gelobt
Bevor die mit Spannung erwartete Anhörung am Dienstag begonnen hatte, musste sich Zuckerberg fast eine halbe Stunde lang in „Eingangsstatements“ Kritik der Kongressabgeordneten anhören. Wenn Facebook nicht in der Lage sei, die Daten der Nutzer zu schützen, dann müsse der Gesetzgeber dies tun, hieß es.
Facebook steht wegen des Abschöpfens der Daten von bis zu 87 Millionen Nutzern durch die britische Datenanalysefirma Cambridge Analytica unter massivem Druck. Die Daten sollen unerlaubt für die Beeinflussung von Menschen in Wahlkämpfen und bei der Abstimmung zum Brexit verwendet worden sein. (afp)
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