USA: Funkgespräche geben Aufschluss über Abschussstrategie
Audioaufnahmen von US-Funkgesprächen, die während des Abschusses des chinesischen Spionageballons Anfang des Monats gemacht wurden, könnten Aufschluss darüber geben, wie das Militär später ein nicht identifiziertes Objekt über dem Huronsee abgeschossen hat.
Der Huronsee gehört zur Gruppe der fünf Großen Seen Nordamerikas und befindet sich an der Grenze zwischen den USA und Kanada. Dort schoss das US-Militär am 12. Februar ein weiteres nicht identifiziertes Flugobjekt ab.
Zurück zur vorher erwähnten Aufnahme: In dem 20-minütigen Gespräch sind US-Piloten und Bodenteams zu hören, die sich über den Anflug und den Abschuss des chinesischen Spionageballons vor der Küste von South Carolina unterhalten.
Die Funkgespräche wurden von Funkamateur Ken Harrell aufgezeichnet und zuerst durch das Online-Portal „The Drive“ veröffentlicht. Die Air Force lehnte es ab, ihre eigenen Audiodateien zur Verfügung zu stellen, bestätigte gegenüber der Epoch Times aber die Authentizität der Aufnahmen.
Gespräch zwischen Kampfpilot und Stellvertreter
In dem Gespräch sind der leitende Kampfpilot und sein Stellvertreter zu hören, die beide ihre Raketen für den Beschuss des Ballons vorbereiten. Der Stellvertreter wäre demnach also bereit, den Ballon nach einem fehlgeschlagenen Versuch des leitenden Piloten sofort abzuschießen.
„FRANK01 ist bereit zum Abschuss“, sagt der Hauptpilot. Und der zweite Pilot ergänzt: „FRANK02 ist bereit zum Abschuss“.
Die Rufsignale der beiden F-22-Tarnkappenflugzeuge, FRANK01 und FRANK02, wurden nach dem Fliegerass Frank Luke Jr. benannt. Dieser verdiente sich im Ersten Weltkrieg den Beinamen „Arizona Balloon Buster“ (Ballonjäger von Arizona), weil er während des Kampfes 14 deutsche Ballons erfolgreich abgeschossen hatte.
Der kurze Austausch könnte darüber Aufschluss geben, was genau beim Abschuss des unbekannten Objekts über dem Huronsee durch die Vereinigten Staaten geschah. Damals feuerte der Pilot eine AIM-9X-Rakete auf das Objekt ab. Es handelte sich um den gleichen Raketentyp, der auch bei dem chinesischen Spionageballon und zwei weiteren nicht identifizierten Objekten in diesem Monat eingesetzt wurde.
Flugobjekte mit langsamer Geschwindigkeit schwer anzuvisieren
Diese Rakete verfehlte jedoch ihr Ziel und stürzte in die Gewässer des Huronsees. Stattdessen zerstörte eine zweite Rakete das Objekt, die vom Flügelmann des Piloten abgefeuert wurde.
Die Problematik, das unbekannte Objekt anzuvisieren, war wahrscheinlich zu erwarten, da es nur etwa so groß wie ein Auto war. Die Tonaufnahmen während der ersten Begegnung mit dem chinesischen Spionageballon belegen die aufgetretenen Schwierigkeiten, die Flugzeuge beim Anvisieren von Ballons mit derart langsamen Geschwindigkeiten und bei niedrigen Außentemperaturen haben könnten.
In dem erwähnten Audioausschnitt ist ein Pilot einer F-15C zu hören, der genau dieses Problem beim chinesischen Spionageballon beschreibt. „Ich habe Schwierigkeiten, ihn länger als eine Sekunde auf dem Radar zu halten“, meldete der Pilot. „Ich werde es weiter versuchen.“
Im weiteren Verlauf erfolgt ein Anruf des Eastern Air Defense Sector der US-Luftwaffe, der die Operation vom Boden aus kontrollierte. Der Anrufer machte deutlich, dass die Piloten berechtigt seien, alle Waffen einzusetzen, die sie für notwendig erachten, um den Ballon abzuschießen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Audio of US Fighter Pilot Who Shot Down Chinese Spy Balloon Reveals Lake Huron Strategy“ (redaktionelle Bearbeitung il)
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