US-Militärs warnen: China will Einflussbereich ausweiten und Nuklearwaffenarsenal ausbauen
Hochrangige US-Militärs sehen die wachsenden Ambitionen Chinas im militärischen Bereich kritisch. Dazu gehören eine größere Einflussnahme im afrikanischen und im asiatischen Raum und die Entwicklung von Nuklearwaffen.
General Stephen Townsend, Leiter des US Africa Command, betonte am 20. April vor dem Streitkräfteausschuss des Repräsentantenhauses die Bedeutung Afrikas für China. „Sie sind buchstäblich überall auf dem Kontinent. (…) Sie geben eine Menge Geld aus“, sagte Townsend.
Er sei sicher, dass China „sehr wohl die Absicht hat, weitere Überseebasen in Afrika zu errichten, sei es an der Atlantikküste Afrikas oder an der Küste des Indischen Ozeans.“
Chinas erste und bislang einzige Überseebasis befindet sich in Dschibuti. Der seit 2017 bestehende Stützpunkt am Horn von Afrika wurde kürzlich erweitert und kann jetzt auch von Flugzeugträgern angelaufen werden.
Neben China unterhalten auch Frankreich, Japan und Italien Militärbasen in dem kleinen Land. Nur zwölf Kilometer von der chinesischen Basis befindet sich das US-amerikanische Camp Lemonnier mit rund 4.500 Bediensteten.
Das Interesse der Mächte liegt an der strategischen Lage an der Bab-el-Mandeb-Straße begründet, die den Golf von Aden und das Rote Meer trennt; letzteres ist das Tor zum Suezkanal, durch den etwa 12 Prozent des Welthandels abgewickelt werden.
Derzeit besitzt China zwei Flugzeugträger – die Liaoning und die Shandong, die 2019 in Dienst gestellt wurde. Im Januar berichteten Chinas staatliche Medien, dass der Bau eines dritten Flugzeugträgers voraussichtlich noch vor Ende des Jahres abgeschlossen sein wird.
Chinesische Militärs haben öffentlich bestritten, dass ihre Basis in Dschibuti für eine „militärische Expansion“ gedacht sei und behaupteten, dass die Basis zur Unterstützung von Anti-Piraterie- und humanitären Hilfsmissionen benötigt werde.
Abhijit Singh, ein ehemaliger indischer Marineoffizier und Leiter für maritime Politik bei der „Observer Research Foundation“ in Neu Delhi, erklärte jedoch in einem Artikel, der im Juni letzten Jahres in der indischen Zeitung „ThePrint“ veröffentlicht wurde, dass Chinas Stützpunkt in Dschibuti „Chinas Ambitionen im Indischen Ozean am anschaulichsten demonstriert“.
Asien: „Gefährliche Zeit für die Region“
In Asien sehen Experten an vielen Stellen Gefahren aufziehen, die von China ausgehen. James Fanell, der früher als Direktor des Geheimdienstes für die US-Pazifikflotte diente, sagte in einem Interview mit der Epoch Times-Tochter NTD am 9. April: „Es ist eine sehr gefährliche Zeit für die Region, da Peking versucht, seine Strategie und seinen Zeitplan voranzutreiben.“
Nach seiner Einschätzung sieht die Kommunistische Partei Chinas (KPC) „Ein Fenster der Gelegenheit“ durch den kürzlichen Machtwechsel in den USA und der Schwächung der Vereinigten Staaten durch die Pandemie aufziehen. – Eine Gelegenheit, um ihr Einflussgebiet in der Region zu erweitern.
Fanell, jetzt Regierungsmitglied am Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik, sagte, dass Aktionen Pekings wie die Versammlung hunderter chinesischer Schiffe auf dem philippinischen Pfingstriff als Test für die Regierung Bidens dienten. Wenn das Regime keinen „harten Widerstand von der Biden-Administration“ erfahre, könnte es seine Pläne für militärische Aktionen gegen Taiwan, im Südchinesischen Meer und im Ostchinesischen Meer beschleunigen.
In den letzten Wochen hat das chinesische Regime mehr als 240 Milizschiffe auf dem umstrittenen Pfingstriff im Südchinesischen Meer versammelt, einem Gebiet innerhalb einer über 300 Kilometer langen Wirtschaftszone der Philippinen.
Die Philippinen legten diplomatischen Protest in Peking ein und schickten ein Marine-Einsatzkommando, um das Gebiet zu patrouillieren. Vor zwei Wochen konzentrierten die Vereinigten Staaten ihre Kriegsschiffe in der Region, darunter eine Flugzeugträgerkampfgruppe und eine amphibische Gruppe. Mit Stand vom 13. April befanden sich nach Angaben der Philippinen nur noch eine Handvoll chinesischer Schiffe an dem Riff.
Steht Annektion Taiwans bevor?
Nadelstiche wie gegen die Philippinen setzt Peking auch gegen Taiwan. Fast täglich schickt das Regime Militärflugzeuge in die Nähe der nur 200 Kilometer vom chinesischen Festland entfernten Insel.
Am 12. April war es eine Rekordzahl von 25 Flugzeugen, darunter Kampfjets und nuklearfähige Bomber, die in die Luftverteidigungsidentifikationszone (ADIZ) der Insel eindrangen.
Da der demokratische Inselstaat, der von dem Regime als zu China gehörend betrachtet wird, aber keine Anstalten macht, sich freiwillig dem größeren Nachbarn anzuschließen, wird immer wieder über eine Annektion der Insel gemutmaßt.
US-Admiral Philip Davidson, Chef des US-Kommandos für den Indopazifik, erklärte im März vor dem Senat, dass Peking in den nächsten sechs Jahren in Taiwan einmarschieren könnte. Sein designierter Nachfolger John Aquilino, lehnte es bei seiner Bestätigungsanhörung kurze Zeit später ab, einen Zeitrahmen festzulegen, sagte aber, die Bedrohung durch eine chinesische Invasion sei „viel näher an uns dran, als die meisten denken“.
Analysten erwarten, dass das Regime erst nach den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking handeln wird, um diese nicht zu gefährden. James Fanells Einschätzung ist aber, von Peking „das Unerwartete zu erwarten.“
Bezüglich der Warnung der beiden Admirale, sagte er: „Wenn sie das sagen, sollte das die Leute dazu bringen, wirklich aufzuwachen und aufmerksam zu sein. (…) Alle Indikatoren deuten darauf hin, dass sie sehr, sehr nahe daran sind, ein Manöver“ gegen Taiwan zu starten.
Fanell glaubt, dass chinesische Militärs und Hardliner innerhalb der KPC der Meinung sind, dass genau jetzt der richtige Zeitpunkt für eine Invasion ist. Würde man zu lange warten, könnten die USA helfen, die Verteidigungsfähigkeiten Taiwans weiter auszubauen. Und falls 2022 die Republikaner das Repräsentantenhaus zurückgewinnen würden, würden die USA eine „viel demonstrativere harte Linie“ gegenüber dem Regime einschlagen.
Ausbau des Atomwaffenarsenals
Bei einer weiteren Kongressanhörung am 20. April sagte Navy Admiral Charles Richard, Leiter des U.S. Strategic Command – das Kommando, das die US-Atomwaffen beaufsichtigt –, dass Chinas Atomwaffenarsenal eine „noch nie dagewesene Ausweitung“ erfährt (pdf).
Das Stockholm International Peace Research Institute, ein unabhängiges internationales Institut mit Sitz in Schweden, berichtete letztes Jahr, dass China ab Januar 2020 schätzungsweise 320 Atomsprengköpfe in seinem Arsenal hat.
Zur Frage, wie schnell China seine nuklearen Fähigkeiten entwickelt, sagte Richard dem Ausschuss: „Es vergeht im Moment keine Woche, ohne etwas über China herauszufinden, das wir nicht wussten.“
Chinas Fortschritte bei der Entwicklung schneller Brutreaktoren (eine Art Kernreaktor), sei ein Beispiel dafür, „wie schnell sich China verändert, oder zumindest, wie schnell wir es herausfinden.“
China drängt auf die Entwicklung dieser fortschrittlichen schnellen Reaktoren, um seine Abhängigkeit von der Kohle zu verringern. Ein schneller Reaktor stellt mehr spaltbare Materialien wie Plutonium her, als er verbraucht. Das bedeutet, dass eine große Menge davon potenziell für die Herstellung von Atomwaffen abgezweigt werden könnte. Es wird erwartet, dass China seinen ersten schnellen Reaktor im Jahr 2023 in Betrieb nehmen wird.
Der schnelle Brutreaktor „wird die obere Grenze dessen verändern, was China tun kann, wenn es will“, erklärte Richard.
Das Original erschien in The Epoch Times USA mit dem Titel: ‘Very Dangerous Time’: Beijing Advancing Timeline to Seize Territory in Asian Region, Former Navy Intelligence Officer Says und US Military Officials Warn of China’s Alarming Increase in Naval, Nuclear Military Power (deutsche Bearbeitung von mk)
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