Reporterin von Epoch-Times-Schwestermedium in Washington, D.C. ausgeraubt
„Gib mir dein Handy“ war das Erste, was Iris Tao, Reporterin für NTD TV im Weißen Haus, hörte, als sie vor die Tür ihres Wohnkomplexes trat. Es war der 28. Januar. Vor ihr stand ein schlanker, schwarzer Mann, etwa 1,80 m groß und von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Eine schwarze Skimaske und eine schwarze Mütze verdeckten das Gesicht. „Er trug einen schwarzen Mantel und eine schwarze Hose mit weißen Streifen“, erinnert sich die Reporterin. Und er richtete eine Handfeuerwaffe aus etwa einem Meter Entfernung auf sie.
Es war etwa 08:30 Uhr und niemand sonst war in der Nähe. Bevor sie reagieren konnte, griff der Mann direkt in die Tasche ihrer Pufferjacke, in der sich ihr Telefon befand, und entriss es ihr, sagt sie.
„Gib mir deine Brieftasche“, forderte der Mann dann. „Oder ich hau dir eine rein“, erinnert sich Tao gegenüber der Epoch Times. Der Mann fragte auch nach Taos Laptop, drängte aber auf ihre Brieftasche, als sie behauptete, dass sie nur Bücher bei sich habe.
Da sie keine andere Wahl hatte, nahm sie ein Mäppchen aus ihrem Rucksack, in dem sich nur eine U-Bahn-Karte befand. Der Mann, der offensichtlich kein Interesse daran hatte, verlangte ihr Telefonpasswort. Als Tao sich weigerte, schlug er ihr mit der Pistole ins Gesicht und hinterließ einen Bluterguss auf ihrer Wange, bevor er in ein nahe gelegenes Wohnhaus flüchtete.
Polizei machtlos
„Als er anfing, vor mir wegzulaufen, begann ich zu schreien: ‚Hilfe, Hilfe, Hilfe‘“, berichtet Tao. Zwei Nachbarn kamen heraus und halfen ihr, die Polizei zu rufen.
Eine Überwachungskamera filmte den Mann, wie er ein Gebäude betrat, das einen Block entfernt lag. Die Polizei konnte das Gebäude nicht betreten. Als Tao einige Stunden später das letzte Mal den Standort ihres Telefons überprüfte, bevor sie den Zugang verlor, befand sich der Mann in einem anderen Gebäude, etwa 15 Autominuten entfernt.
Das Viertel im Südwesten von Washington, D.C., in dem Tao wohnt, liegt etwa drei Kilometer vom Kapitol entfernt. Es hat eine historisch hohe Kriminalitätsrate. Dies erfuhr Tao von Michael Kim vom Asian Liaison Office der städtischen Polizei. Der Polizeibeamte arbeitet seit etwa einem Jahrzehnt in diesem Gebiet. Kim vermutet, dass „der Mann in der Nähe wohnt, da er Sicherheitszugang zu dem Gebäude hatte, in dem er verschwand“, so Tao.
Zweifel an „normalem“ Überfall
Tao ist sich immer noch nicht sicher, wie sie zur Zielscheibe wurde, aber sie hat mehrere ungewöhnliche Punkte bei dem Vorfall beobachtet, die sie sich nicht ganz erklären kann.
„Warum stand er direkt vor unserer Wohnung?“, fragt sie.
Im Gegensatz zu den meisten Szenarien, in denen ein Dieb Geld verlangt, schien der Mann mehr Interesse an ihrem Telefon und ihrem Laptop zu haben als an Bargeld. Außerdem wusste er irgendwie, dass sie ein Telefon bei sich trug, obwohl es von außen nicht sichtbar war, und er griff sofort in die richtige Tasche.
Die Tatsache, dass er nach dem PIN-Code des Telefons fragte, sei „noch verdächtiger“, erläutert Tao, da solche Telefone normalerweise gelöscht und weiterverkauft würden und daher kein Zugriff auf das Telefon erforderlich sei.
Tao konnte von Glück reden, dass sie nur leicht verletzt wurde, das war jedoch bei Sarah Liang, einer Reporterin der Hongkonger Ausgabe der Epoch Times, nicht der Fall.
Epoch Times und NTD TV im Visier der KP Chinas
Im Mai 2021 wurde Liang vor ihrem Wohnhaus von einem Mann mit einem Aluminiumschläger angegriffen. Dabei fügte er ihr blaue Flecken an beiden Beinen zu. Dies war der letzte einer Reihe von Angriffen, die vermutlich von der KPC inszeniert wurden, um eine unabhängige Berichterstattung zum Schweigen zu bringen. Seit ihrer Gründung hat die Epoch Times den Zorn des Regimes in Peking auf sich gezogen, weil sie ungefiltert über die enormen Rechtsverletzungen und die Korruption der KPC berichtet.
Einen Monat vor dem Angriff hatte Liang einen Mann bemerkt, der sie vor einer örtlichen Verkehrsstation verfolgte. Zwei Tage zuvor klopfte ein anderer Mann, der behauptete, ein großes Paket zu liefern, an ihre Tür und sprach sie mit Namen an. Der Mann behauptete, das Paket sei von jemandem aus dem Ausland geschickt worden, aber Liang erkannte den Absender nicht und erwartete auch keine Lieferung. Die Gesichtszüge der beiden Männer waren teilweise durch Masken verdeckt.
Drei Tage vor dem bewaffneten Überfall nahm Tao an einer Pressekonferenz des Weißen Hauses mit John Kirby, dem Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates des Weißen Hauses, teil.
Im Zusammenhang mit COVID-19 in China fragte sie: „Glauben die USA die neue Zahl der chinesischen Regierung, die von 70.000 Toten spricht?“
„Wir haben die Chinesen weiterhin ermutigt, bei internationalen Überprüfungen und Studien über COVID kooperativ zu sein, aber sie waren nicht völlig transparent“, sagte Kirby in seiner Antwort. „Und wir können nichts über die Richtigkeit dieser Zahlen sagen. Wir fordern China dringend auf, vollständig transparent zu machen, was vor sich geht“.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „Reporter for Epoch Times’ Sister Media Outlet Robbed at Gunpoint in Washington“ (deutsche Bearbeitung jw)
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