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Bedrohtes Kulturgut

Trotz Bombendrohung: Shen Yun begeistert Zuschauer in Südkalifornien

Seit fast 20 Jahren versucht die Kommunistische Partei Chinas, Auftritte des New Yorker Künstlerensembles Shen Yun zu unterbinden. Ende März gab es wieder eine Bombendrohung.

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Am 30. März verzögerte sich der Beginn der Shen-Yun-Aufführung im Bridges Auditorium des Pomona College in Claremont, Kalifornien. Grund war eine Bombendrohung.

Foto: Epoch Times

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Lesedauer: 7 Min.


Das New Yorker Künstlerensemble Shen Yun, weltweit führend im klassischen chinesischen Tanz, steht immer wieder unter Druck Pekings. Vor ihrem letzten Auftritt im ausverkauften Bridges Auditorium des Pomona College, einer privaten Hochschule in der südkalifornischen Stadt Claremont, gab es eine Bombendrohung. Die Künstler und das Publikum ließen sich trotz durchgeführter Evakuierung jedoch nicht davon beeindrucken.
Am Morgen des 30. März, kurz vor 9 Uhr, erreichte eine Bombendrohung die Sicherheitsabteilung der Hochschule. Unverzüglich wurde das Gebäude evakuiert. Der Vorfall wurde der städtischen Polizei gemeldet, die mit Hundestaffeln anrückte. Sie sollten das Gebäude nach Sprengstoffen durchsuchen, so die Polizeibehörde gegenüber Epoch Times. Gefunden wurde letztlich nichts.
Etwa eine Stunde vor Aufführungsbeginn beobachteten Sicherheitsbeamte sodann einen Asiaten, der eine Kamera um den Hals trug. Der in Schwarz gekleidete Mann stand auf der Straßenseite gegenüber den Tourbussen von Shen Yun und machte Fotos, so die Beamten. Als Sicherheitskräfte ihn ansprachen, lief er weg.
Mit 20 Minuten Verspätung konnte die Aufführung endlich beginnen. Das Publikum tauchte ein in die von Shen Yun präsentierte 5.000 Jahre alte chinesische, göttlich inspirierte Kultur, begleitet von einem Live-Orchester und spektakulären Bühnenbildern.

Stürmischer Applaus für Shen Yun

Aus den Reihen der Theaterbesucher gab es keinerlei Beschwerden über den verzögerten Beginn, wie das Personal an der Abendkasse mitteilte. Als die Moderatoren dem Publikum für seine Geduld dankten und bekräftigten, dass Shen Yun trotz der anhaltenden Einschüchterungsversuche weitermachen werde, reagierten die Besucher mit einem stürmischen Applaus.
Eine von ihnen war Linda Ross. Für sie war es der erste Besuch bei Shen Yun. Als sie darauf wartete, den Saal zu betreten, äußerte sie gegenüber Epoch Times hinsichtlich der Bombendrohung: „Es ist eine Schande, dass so etwas passieren muss.“
Doch sie wisse auch von ähnlichen Drohungen aus der Vergangenheit, erklärte sie. „Das würde mich niemals davon abhalten, diese Aufführung zu besuchen“, fügte Ross hinzu. Nach der Aufführung äußerte sie, es sei ihr eine „Ehre“ gewesen, dabei zu sein.

Vor dem Auftritt von Shen Yun im Bridges Auditorium des Pomona College in Claremont warten die Zuschauer in langen Schlangen.

Foto: Epoch Times

John Garcia, der neben ihr stand, sah es ähnlich. Die Verzögerung habe ihm überhaupt nichts ausgemacht. Shen Yun sei „eine wundervolle Aufführung“, findet er. „Sie vermittelt eine Botschaft“ und das „sollte nicht unterdrückt werden“.

100 Droh-E-Mails in einem Jahr und aufgeschlitzte Busreifen

Seitdem Shen Yun im Jahr 2006 im Bundesstaat New York gegründet wurde, gab es viele Störversuche. Die Droh-E-Mail am Claremont College war eine von etwa 100, die binnen des letzten Jahres darauf abzielten, die Auftritte von Shen Yun zu unterbinden. Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich Wochen zuvor im John F. Kennedy Center in Washington, D.C. Sowohl das Weiße Haus als auch das US-Außenministerium verurteilten die Aktionen.
Das Ensemble geht davon aus, dass es sich auch bei den jüngsten Drohungen wie in der Vergangenheit um eine von der Kommunistischen Partei Chinas gesteuerte Kampagne handelt. Immer wieder setzen chinesische Diplomaten lokale Beamte unter Druck, damit diese sich die Shen-Yun-Aufführungen nicht ansehen. Theater wurden angerufen oder angeschrieben und aufgefordert, die Auftritte abzusagen. Andernfalls drohen ihnen wirtschaftliche Nachteile, hieß es.
Bei mehreren Tourbussen der insgesamt acht Shen-Yun-Tanzkompanien wurden während der Tournee die Reifen aufgeschlitzt – glücklicherweise blieben die Künstler unversehrt.
Während der Vorführung werden dem Publikum nicht nur spirituelle Aspekte und Einblicke in die traditionelle Kultur Chinas vermittelt. In einer der Szenen wird auch die Verfolgung von Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, gezeigt. Falun Dafa ist eine alte chinesische Kultivierungsmethode, die auf den Werten Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht basiert. Dem kommunistischen Regime in China ist solch eine Aufführung ein Dorn im Auge.
Entgegen der in der Verfassung verankerten Glaubensfreiheit werden Praktizierende in China durch die Kommunistische Partei seit 1999 bis heute schikaniert, inhaftiert und gefoltert. Viele von ihnen müssen Zwangsarbeit verrichten, während andere dem Organraub zum Opfer fallen – und das nur, weil sie das Praktizieren von Falun Dafa nicht aufgeben wollen.

„Das Gute wird immer über das Böse siegen“

Im Streit um Werte neigen Täter dazu, Angst zu schüren, weiß der pensionierte Kriminalbeamte Joseph Bodner aus Relands zu berichten, der sich die Aufführung von Shen Yun am 30. März ebenfalls ansah.
Er bewunderte die artistischen Fähigkeiten, die fester Bestandteil des klassischen chinesischen Tanzes sind. Die hohen Sprünge sowie eine unfassbare Beweglichkeit beeindrucken das Publikum weltweit ebenso wie die Einheit, die die Tänzerinnen und Tänzer auf der Bühne präsentieren.
„Es war einfach die absolute Präzision“, sagte Bodner nach der Aufführung. „So etwas habe ich noch nie gesehen.“
Im Hinblick auf die Drohungen zeigte er sich optimistisch, dass „das Gute immer über das Böse siegen wird“.
Bill Petro, ein weiterer Zuschauer, war fassungslos über die Einschüchterungsversuche. „Ich kann nicht glauben, dass Menschen so grausam sind. Aber sie haben alles versucht, um das zu verhindern“, sagte er.
Das Wichtigste, das er aus der Aufführung mit nach Hause nahm, war die Freiheit – die wahre Bedeutung davon, „frei zu sein“.
Laut Mitteilung der Organisatoren der Aufführung werden rechtliche Schritte geprüft, um gegen die Drohungen vorzugehen.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Shen Yun Performs to Full House in Southern California City Despite Fake Bomb Threat“. (deutsche Bearbeitung: sua)
Die Epoch Times ist langjähriger Medienpartner von Shen Yun Performing Arts und berichtet seit der Gründung von Shen Yun im Jahr 2006 über die Veranstaltungen und Reaktionen des Publikums.

Tourneeplan in Europa

Bis Anfang Mai gastiert Shen Yun in Europa. Hier ein Überblick über die noch verbleibenden Termine im deutschsprachigen Raum:
Deutschland
8.-12. AprilDortmund
Weitere Informationen zu Aufführungszeiten und zum Ticketkauf finden Sie auf der offiziellen Website von Shen Yun, de.shenyun.com.
 

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