Epoch Times zu chinesischem Hackerangriff: „Wir werden nicht nachgeben“

Die amerikanische Ausgabe der Epoch Times hat gelobt, den Kurs zu halten, nachdem bekannt wurde, dass das Medium das Ziel eines Cyberangriffes chinesischer Hacker geworden ist.
Das US-Justizministerium erhob kürzlich Anklage gegen zwölf mit dem chinesischen Staat verbundene Hacker und chinesische Beamte wegen weitreichender Cyberangriffe, die sich gegen die Epoch Times sowie staatliche Behörden und zivilgesellschaftliche Gruppen in den USA gerichtet haben. Der Angriff fand Ende 2016 statt.
Laut den US-Behörden leiteten zwei Beamte des chinesischen Ministeriums für Öffentliche Sicherheit die Hackerangriffe, die die Website der Epoch Times vorübergehend lahmlegten.
Bei dem Angriff wurden auch E-Mails des Chefredakteurs und des Vizepräsidenten der Zeitung sowie IP-Adressen von chinesischen Nutzern der Website gestohlen. Die IP-Adressen könnten von Peking genutzt worden sein, um herauszufinden, wo sich Dissidenten in Festlandchina aufhalten, so die US-Behörden.
„Wir werden nicht nachgeben“
Samuel Zhou, Vizepräsident der amerikanischen Epoch Times, sagte, er sei nicht überrascht, dass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) das Medienhaus ins Visier genommen habe. „Dies ist das von der KPCh am meisten gefürchtete Medium, und folglich war es Gegenstand ihrer aggressiven und unerbittlichen Kampagne, uns auszuschalten“, sagte Zhou.
Er sagte, dass die Sabotageversuche der KPCh die Epoch Times nicht abschrecken würden: „Wir werden nicht nachgeben“, sagte er. Wir werden „unsere Mission fortsetzen, ihre Menschenrechtsverletzungen und auch ihre Kampagnen zur Sabotage der westlichen Gesellschaft aufzudecken.“
Das chinesische Regime glaube, dass „der ‚American Way of Life‘ eine Bedrohung für seine autoritäre Herrschaft darstellt, und sie wollen ihn sabotieren und ändern“, führt Zhou weiter aus.
Er wies auf die anhaltende Einflusskampagne Pekings hin, mit der Dissidenten in den USA und anderen westlichen Ländern zum Schweigen gebracht werden sollen: „Wir werden diese Dinge als Medium aufdecken, um unserer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft gerecht zu werden und die Pressefreiheit zu fördern“, erklärt Zhou.
Die Epoch Times wurde im Jahr 2000 in Atlanta, Georgia, von chinesischen Dissidenten gegründet, um unzensierte Nachrichten über China zu verbreiten. Die Zeitung war eine der Ersten, die über die tödliche SARS-Pandemie in China in den frühen 2000er-Jahren berichtete, die das Pekinger Regime zu vertuschen versuchte.
Durchweg war Epoch Times Vorreiter in der Berichterstattung zu Menschenrechtsverletzungen und anderen China betreffenden Themen, die Peking als sensibel erachtet, darunter die Verfolgung von Anhängern der buddhistischen Mediationsschule Falun Gong durch die KPCh und der staatlich organisierte Organraub an ihnen.
Seit Jahren im Visier Pekings
Der jetzt durch das US-Justizministerium bestätigte Cyberangriff gegen die amerikanische Epoch Times ist nur einer von vielen, die das Medium seit seiner Gründung erlebt hat. Auch im vergangenen Jahr gab es zwei massive Cyberangriffe auf die Epoch Times in New York, die ihre Website überlasteten.
Doch nicht nur über Cyberangriffe, sondern auch durch andere Sabotageakte und Maßnahmen versuchte das Pekinger Regime, das Medienunternehmen zum Schweigen zu bringen. So haben chinesische Agenten in den USA versucht, durch Drohungen die Geschäftspartner und Werbekunden der Epoch Times dazu zu bringen, ihre Werbeanzeigen in der Zeitung zu stornieren.
Chinesische Sicherheitsbeamte haben zudem Familienmitglieder der leitenden Angestellten der amerikanischen Epoch Times in China schikaniert.
Auch wurde die Druckerei der Epoch Times in Hongkong mehrmals von Personen angegriffen, die vermutlich dem chinesischen Regime nahe stehen beziehungsweise für den Überfall angeheuert wurden. Bei einem dieser Angriffe brachen Angreifer gewaltsam in die Druckerei ein und setzten die Druckmaschinen in Brand.
Pressearbeit behindert
Auch versuchten chinesische Konsularfunktionäre in den USA, die Pressearbeit der Epoch-Times-Mitarbeiter zu behindern. So versuchten chinesische Diplomaten wiederholt, einen Reporter der Epoch Times von Veranstaltungen anlässlich des Besuchs des chinesischen Premierministers Wen Jiabao in Massachusetts, USA, im Jahr 2002 auszuschließen.
Die chinesischen Diplomaten bedrängten dazu US-Beamte. Diese sollten dem Reporter die Akkreditierung verweigern. Als diese das ablehnten, drängten die chinesischen Diplomaten darauf, die Veranstaltung abzusagen. Einem US-Beamten vor Ort zufolge drohten die chinesischen Funktionäre zudem damit, Wens komplette Reise ausfallen zu lassen, wenn der Reporter der Epoch Times zu der Veranstaltung zugelassen würde. Auch versuchten chinesische Vertreter zweimal, den Reporter vom Zutritt körperlich zu hindern.
Des Weiteren belegen die Gerichtsakten, dass chinesische Diplomaten einen chinesischstämmigen US-Bürger davon abhielten, Interviews an NTD, dem Schwesterunternehmen der Epoch Times, zu geben.
Mehrere Reporter der Epoch Times wurden in China verhaftet. Zwei von ihnen erhielten zehnjährige Haftstrafen.
US-Abgeordnete: „Ich traue ihnen alles zu“
Die republikanische US-Abgeordnete Diana Harshbarger bezeichnete die gezielten Cyberangriffe Pekings als „verrückt“ und „unglaublich“.
„Ich traue ihnen alles zu“, sagte sie der Epoch Times, einen Tag nachdem das Justizministerium die Anklageerhebung bekannt gegeben hatte.
Sie sind ruchlos und gehen ziemlich unverhohlen vor.“
Die Website der Epoch Times ist in China ohne eine besondere Software zur Umgehung der Internetzensur nicht zugänglich.
Das chinesische Regime beobachtet genau, was die Zeitung tut, „weil sie so ziemlich alles sabotieren wollen“, sagte Zhou. „Sie wollen jede Art von Informationen erhalten, die sie bekommen können, um unsere Arbeit zu schaden.“
Er dankte den Lesern der Zeitung für ihr Vertrauen und erklärte, dass sensible Kundendaten wie Kreditkartennummern der Abonnenten sicher geschützt seien. Denn die amerikanische Epoch Times würde diese Daten in externen Systemen speichern.
Dieser Artikel erschienen im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Epoch Times Responds to Chinese Hacking Attack: ,We Will Not Back Down’“. (deutsche Bearbeitung er)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion