Moldau weist 45 russische Diplomaten aus – wegen Spionage?

Das diplomatische Korps Russlands soll zukünftig nur noch aus zehn Diplomaten und 15 Mitarbeitern bestehen, entschied die Republik Moldau.
Maia Sandu, Präsidentin der Republik Moldau, bei einer Pressekonferenz in Chisinau.
Maia Sandu, Präsidentin der Republik Moldau, bei einer Pressekonferenz in Chisinau.Foto: Roveliu Buga/AP/dpa
Epoch Times26. Juli 2023

Die Republik Moldau hat „wegen zahlreicher unfreundlicher Handlungen“ den russischen Botschafter einbestellt und 45 russische Diplomaten und Botschaftsmitarbeiter des Landes verwiesen. Dadurch werde es „weniger Menschen geben, die die Lage in unserem Land versuchen zu destabilisieren“, sagte Außenminister Nicu Popescu am Mittwoch. Die 45 russischen Botschaftsmitarbeiter müssten bis zum 15. August Moldau verlassen.

Medien in Moldau hatten zuvor berichtet, dass sich auf dem Dach der russischen Botschaft in der Hauptstadt Chisinau und einem Nachbargebäude 28 Antennen befinden, die zur Spionage genutzt werden können.

Der diplomatische Korps Russlands soll zukünftig nur noch aus zehn Diplomaten und 15 Mitarbeitern bestehen. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine hat Moldau nach Angaben des Außenministeriums bereits zwei russische Diplomaten ausgewiesen.

Das kleine Moldau mit 2,6 Millionen Einwohnern liegt zwischen der Ukraine und dem EU-Mitglied Rumänien. Die pro-europäische Regierung Moldaus unter Regierungschefin Maia Sandu hat den russischen Angriffskrieg in der benachbarten Ukraine scharf verurteilt.

In der von pro-russischen Separatisten kontrollierten selbst ernannten Republik Transnistrien, einem schmalen Landstreifen an der Grenze zur Ukraine, sind seit 1992 rund 1.500 russische Soldaten stationiert. Chisinau wirft Moskau vor, konkrete Pläne zum Sturz der derzeitigen Regierung in Moldau zu hegen. (afp)



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