Mit westlichen Geldern: Selenskyj will Ukraine zu einem der größten Waffenproduzenten machen

Der Westen kommt mit den versprochenen Waffenlieferungen an die Ukraine nicht hinterher. Der von seiner Europatour zurückgekehrte Präsident Selenskyj sieht in Kiew eine Lösung für das Problem.
Auf seiner Europatour hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch bei Kanzler Olaf Scholz in Berlin Halt gemacht, um für neue Militärhilfe zu werben.
Auf seiner Europatour hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj auch bei Kanzler Olaf Scholz in Berlin Halt gemacht, um für neue Militärhilfe zu werben.Foto: Michael Kappeler/dpa
Epoch Times13. Oktober 2024

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will mit westlichen Investitionen die Waffenproduktion im Land deutlich ausbauen. „Unsere industrielle Kapazität erlaubt es uns, weit mehr Drohnen, mehr Granaten und militärische Ausrüstung zu produzieren, als es die finanziellen Möglichkeiten unseres Landes erlauben“, sagte er in seiner abendlichen Videobotschaft. Der Westen könne das Geld geben, zumal viele Partner aus Mangel an eigenen Waffen im Moment der Ukraine nicht ausreichend helfen könnten.

„Außerdem verfügen einige Partner über spezielle Technologien, die in der Ukraine bereits jetzt eingesetzt werden können“, sagte Selenskyj. Er dankte allen, die bisher schon investiert hätten im Rüstungssektor – besonders bei der Produktion von Drohnen. Bei seinem Besuch in Paris sei über ein neues ukrainisch-französisches Modell gesprochen worden. Dies solle nun auf Ebene der Verteidigungsminister vertieft werden.

Bei seinem Besuch in Berlin am 11. Oktober, hatte Bundeskanzler Olaf Scholz der Ukraine anhaltende militärische Unterstützung zugesichert. Im nächsten Jahr werde Deutschland die militärische Unterstützung der Ukraine kraftvoll fortsetzen. „4 Milliarden Euro sind bereits in direkter bilateraler Hilfe im Haushalt vorgesehen“, so Scholz. Dazu komme der 50-Milliarden-Dollar-Kredit der G7. Der Kanzler wiederholte, dass man weiterhin fest an der Seite der Ukraine stehe. „Wir werden keinen Diktatfrieden Russlands akzeptieren.“

Selenskyj hat in dem seit mehr als zweieinhalb Jahren andauernden Russland-Ukraine-Krieg immer wieder erklärt, er wolle die Ukraine zu einer der weltweit größten Waffenproduzenten machen. Das Land ist nach Militärangaben auf neue Waffen und Munition angewiesen.

Selenskyj: Halten definierte Linien im Raum Kursk

Mit Blick auf die ukrainische Gegenoffensive in der russischen Grenzregion Kursk sagte Selenskyj, dass Kiews Militär dort die definierten Linien halte. Es habe zuvor Versuche der russischen Streitkräfte gegeben, die ukrainische Armee von ihren Positionen zu vertreiben. Er widersprach damit indirekt russischen Behauptungen, dass Moskaus Truppen dort mehrere Ortschaften zurückerobert hätten.

Die ukrainische Armee war im Gebiet Kursk Anfang August einmarschiert und hat dort Dutzende Ortschaften besetzt. Nach Angaben Selenskyjs soll so der Druck auf Russland für Verhandlungen erhöht werden. Die Militärführung in Moskau hat angekündigt, das russische Gebiet bald zu befreien. (dpa/red)



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