Missbrauchsskandal: Neue Dokumente enthüllen Hunderte weitere Beteiligte im Fall Epstein

Hundert weitere Personen sind laut neuer Dokumente in Epsteins Sexsklavenring verwickelt. Im Zuge eines Rechtsstreits wurden die Akten nun publik gemacht.
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GerichtsaktenFoto: istock
Von 9. September 2019

Rund 10.000 Seiten Akten, fünfmal so viele wie bereits veröffentlicht, identifizieren Personen, die wahrscheinlich mit dem verurteilten Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu tun hatten.

Unter ihnen befindet sich ein Mann, der an das Bundesgericht von Manhattan schrieb, dass die Offenlegung seines Namens ihm „dauerhaften und ungerechtfertigten Schaden zufügen würde“.

Die Akten sind Teil des US Prozesses wegen Verleumdung – zwischen Virginia Roberts, die behauptet, Epsteins Sexsklavin gewesen zu sein, und Ghislaine Maxwell, der vermeintlichen ‚Madame‘ und Helferin Jeffrey Epsteins.

Virgina Roberts hatte behauptet zu Sex mit unter anderem Prinz Andrew und dem Ex-Gouverneur von New Mexico Bill Richardson gezwungen worden zu sein.

Der Fall wurde beigelegt, jedoch hat ein höheres Gericht nun entschieden, öffentliche Einsicht in die Akten zu gewähren.

Epstein bekannte sich 2008 im Rahmen einer Nicht-Verfolgungsvereinbarung vor einem Gericht in Florida wegen Anstiftung zur Prostitution Minderjähriger schuldig und musste sich als Sexualstraftäter registrieren lassen. Über 100 Frauen hatten Epstein des Missbrauchs beschuldigt.

Mehrere Frauen berichteten in einer Gerichtsanhörung Ende August, sie seien von Epsteins Ex-Freundin Ghislaine Maxwell rekrutiert worden. Sie forderten eine Fortsetzung der Ermittlungen gegen mutmaßliche Komplizen des Sexualverbrechers. „Bitte, bitte, bitte, bringen Sie zu Ende, was sie angefangen haben“, sagte Sarah Ransome vor Gericht: „Er hat nicht allein gehandelt.“

Nach der Anhörung sagte Roberts zu Reportern, Prinz Andrew wisse „genau, was er getan hat, und ich hoffe, dass er reinen Tisch macht“.

Die Abrechnung darf nicht aufhören, es muss weitergehen.“

Maxwells Anwalt Jeff Pagliuca bemühte sich die Freigabe der Gerichtsakte – zu denen 29 Depositionen, die meisten davon auf Video und Epsteins „schwarzes Kontaktbuch“ gehören – zu blockieren oder zumindest zu verzögern.

Laut Staatsanwälten werden die Ermittlungen gegen vermeintlicher Komplizen Epsteins fortgesetzt.



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