Maul- und Klauenseuche in Ungarn und der Slowakei: Tausende Tiere wurden bereits gekeult

Die Maul- und Klauenseuche breitet sich seit einigen Wochen in Ungarn und der Slowakei aus. In Ungarn wurde das Virus Anfang März in den Grenzgebieten zu Österreich und der Slowakei festgestellt, am 21. März auch im südlichen Teil der Slowakei. Bisher konnte nicht verhindert werden, dass das Virus auf weitere Landwirtschaftsbetriebe übergreift.
Die Regierungen beider Länder haben die Keulung Tausender Tiere angeordnet. In Ungarn, in unmittelbarer Nähe der österreichischen Grenze, sollen in den kommenden Tagen zudem Tausende gesunde Tiere getötet werden. Die Behörden haben den Bauern Entschädigungen versprochen.
Österreich hat eine Spezialeinheit an seine Grenze entsandt, um die Einschleppung der Seuche zu verhindern. Auch sollen laut dem „Standard“ kleine Grenzübergänge geschlossen und ein „großangelegtes Überwachungsprogramm“ von Viehbetrieben begonnen werden.
Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung bei Paarhufern (Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine). Sie ist eine reine Tierseuche und in der Regel nicht auf den Menschen übertragbar. Anfang Januar war es in Deutschland erstmals seit mehr als 35 Jahren zu einem MKS-Ausbruch gekommen. Das Virus verursacht flüssigkeitsgefüllte Bläschen an Maul, Klauen und Euter. Die Tiere haben durch die Mundschleimhautveränderung oftmals verstärkten Speichelfluss.
Nachdem die Bläschen geplatzt sind, werden die Schleimhautverletzungen durch bakterielle Keime besiedelt, was zu schmerzhaften Folgeinfektionen führen kann. Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit infizierten Tieren, deren Ausscheidungen und Produkten oder kontaminierten Gegenständen. Eine Übertragung über die Luft ist über große Entfernungen möglich.
Ungarn: 95 Prozent der Rinder gesund – dennoch kein Entkommen
Der Bezirk Győr-Moson-Sopron im Nordwesten Ungarns ist der am stärksten betroffene Bezirk in Ungarn. Hier werden seit dem Wochenende regelmäßig Rinder gekeult. Mehr als 3.000 Tiere erwarten einen tödlichen Schuss in die Stirn. Bis alle Tiere gekeult sind, kann es bis zu zehn Tage dauern.
Die meisten der Tiere sind jedoch nicht krank. Auf einem betroffenen Hof in der Gemeinde Levél sind nur 5 Prozent der Tiere infiziert. Der Rest wird gekeult, um die Ausbreitung der Seuche zu verhindern.
Die Kadaver der Tiere werden mit Lastwagen zu einem staatlichen Grundstück in der Nähe der österreichischen Grenze transportiert. Ein Korrespondent von „euronews“ berichtete, dass ein riesiges Tiermassengrab errichtet wird, das mit einer 2 Meter dicken Erdschicht über den Kalk- und Strohhügeln bedeckt wird.
Nur wenige 100 Meter von dort entfernt befindet sich ein Wohngebiet, das zu Hegyeshalom gehört. Die Anwohner sagten, sie seien besorgt über eine mögliche Verunreinigung des Grundwassers.
Anfang des Monats mussten in dem nahe gelegenen Ort Kisbajcs bereits mehr als 1.000 Tiere gekeult werden.
Könnten Tests und Quarantäne ausreichen?
In der benachbarten Slowakei, in der Region Szigetköz, wurde das Virus bisher in vier Viehzuchtbetrieben nachgewiesen. Die Behörden hier sind ähnlich vorgegangen wie in Ungarn. In beiden Ländern wurde jedoch auch die Frage aufgeworfen, warum die Regierungen nicht nach Alternativen zur Keulung gesunder Tiere suchen.
In der Slowakei hält die Bewegung für ein nachhaltigeres Hochland (Fenntarthatóbb Felvidékért) die Keulung gesunder Tiere bei Kleinbauern für inakzeptabel und fordert die Regierung in einer Petition auf, die Massentötungen durch gezielte Tests und die Einführung von individuellen Quarantänen zu ersetzen. Außerdem verlangen sie den Einsatz von Markerimpfstoffen, die es ermöglichen würden, zwischen gesunden und infizierten Tieren zu unterscheiden.
In Ungarn hat sich kürzlich auch die rechte Oppositionspartei Mi Hazánk zur Frage der Massenkeulung geäußert. „Warum reicht statt der Zwangsschlachtung nicht die Quarantäne? Hat man versucht, die möglichen Behandlungen, die von anerkannten Ärzten empfohlen werden, präventiv anzuwenden?“, fragte Dávid Dócs, Vizepräsident der Partei und Parlamentsabgeordneter.
An den Grenzübergängen und in den betroffenen Gebieten werden kontinuierliche Desinfektionsmaßnahmen durchgeführt, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Der finanzielle Schaden ist jedoch bereits gravierend.
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