Koran-Verbrenner Salwan Momika in Schweden erschossen
In Schweden ist laut Medienberichten der Exil-Iraker Salwan Momika erschossen worden. Er hatte in der Vergangenheit mehrfach öffentlich Koran-Ausgaben verbrannt. Eigentlich hätte Momika am Donnerstag, 30. Januar, mit einem weiteren Angeklagten vor Gericht erscheinen sollen.
Der Termin sei aber verschoben worden, „weil Salwan Momika tot ist“, zitierten schwedische Medien Gerichtsangaben. Die Polizei gab an, dass am Mittwochabend gegen 23 Uhr ein Mann in einem Stockholmer Vorort erschossen worden sei. Fünf Verdächtige seien festgenommen worden, sie befinden sich in Untersuchungshaft.
Exil-Iraker forderten Verbot des Korans
Nach Schüssen in einem Gebäude in Södertälje sei ein Mann mit mehreren Schusswunden gefunden worden, teilte die Polizei mit, ohne zunächst den Namen des Opfers zu nennen.
Laut Medienberichten könnte die Tat live in Onlinenetzwerken übertragen worden sein. Wie die schwedische Ausgabe der Epoch Times mitteilt, sei der Verletzte später gestorben. Die Polizei hat inzwischen bekannt gegeben, dass es sich dabei um Momika handelte.
Momika und ein weiterer christlicher Exil-Iraker, Salwan Najem, waren im vergangenen August wegen „Agitation gegen eine ethnische Gruppe“ in vier Fällen im Sommer 2023 angeklagt worden. Laut der Anklageschrift schändeten die beiden Männer den Koran, unter anderem durch Verbrennen.
Zudem hätten sie abfällige Bemerkungen über Muslime gemacht – in einem Fall vor einer Moschee in der schwedischen Hauptstadt. Das Urteil in dem Prozess soll nun am 3. Februar fallen. Wie die Epoch Times Schweden mitteilt, hat auch Najem Morddrohungen erhalten. „Du bist der Nächste“, sei ihm über soziale Medien angedroht worden, bestätigte er gegenüber „SVT News“.
Die beiden Exil-Iraker forderten nach eigenen Angaben ein Verbot des Korans. Mit ihren Aktionen hatten sie gewaltsame Proteste in mehreren muslimisch geprägten Ländern ausgelöst. Im Irak griffen Demonstranten die schwedische Botschaft in Bagdad an, mehrere muslimisch geprägte Länder bestellten die Botschafter Schwedens ein.
Wegen der Bedrohungslage rief Schweden im August 2023 die zweithöchste Terrorwarnstufe aus. Nach Einschätzung des Geheimdienstes Sapö wurde das Land nach den Vorfällen zu einem „vorrangigen Ziel“ von Terroranschlägen.
Schwedischer Geheimdienst eingeschaltet
Momika sei sich im Klaren darüber gewesen, dass sein Leben „massiv bedroht“ war, zitiert Epoch Times seine Anwältin Anna Roth. Er habe auch gewusst, dass ein Kopfgeld auf ihn ausgesetzt war. Personenschutz habe er – soweit ihr bekannt – nur bei Versammlungen und während des Prozesses in Anspruch genommen.
Ministerpräsident Ulf Kristersson bezeichnete den Mord im Verlauf als „spektakulär“. Seinen Aussagen zufolge sei auch der Geheimdienst eingeschaltet, da offensichtlich Organisationen aus dem Ausland beteiligt sind.
Die Schießerei ereignete sich in einer Wohnung in einem Mehrfamilienhaus in Hovsjö, einem Bezirk von Södertälje mit hoher Kriminalitätsrate. Dass die Tat live in sozialen Medien übertragen wurde, wollte die Polizei nicht bestätigen. Man werde dem aber nachgehen, versicherte Pressesprecherin Nadya Norton.
Epoch Times berichtete wiederum, dass ein Videoclip einer Liveübertragung existiere, der aus dem Inneren eines Hauses gefilmt wurde. Zu sehen sei auch, dass er von einem Konto mit dem Namen Salwan Momika gesendet wurde. Nach kurzer Zeit erscheine das Gesicht eines Polizisten, gleich darauf endete die Übertragung.
Kritik an Polizei und Staatsanwaltschaft
Der mit Momika angeklagte Salwan Najem sagte gegenüber „SVT News“, dass ihn ein Freund angerufen habe und von der Liveübertragung des Mordes berichtete. Zunächst habe er gedacht das sei ein Scherz, bis er kurz darauf die Nachricht über die Schießerei in Södertälje gehört habe.
Gegenüber Epoch Times bestätigte Najem, dass man ihm damit gedroht habe, „mir eine Kugel in den Kopf zu jagen“. Er habe viele Morddrohungen erhalten. Doch weder die Staatsanwaltschaft noch die Polizei unternähmen etwas. Das sei nicht mehr Schweden, „das ist jetzt Pakistan oder Afghanistan“, sagte er. Auf X schrieb Najem: „Es ist besser, wenn die Polizei Kinder verfolgt, die Süßigkeiten aus Geschäften stehlen.“
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