Israel und Libanon unterzeichnen historisches Abkommen
Israel und der Libanon haben nach jahrzehntelangem Streit ein Abkommen zur gemeinsamen Seegrenze im Mittelmeer unterzeichnet. Israels Ministerpräsident Jair Lapid unterschrieb die Vereinbarung am Donnerstag in Jerusalem. Das libanesische Staatsoberhaupt Michael Aoun setzte seine Unterschrift im Präsidentenpalast bei Beirut. Das teilten beide Seiten separat mit. Die Dokumente sollte am Nachmittag auf einem Stützpunkt der Vereinten Nationen in Nakura im Süden des Libanons der US-Vermittler Amos Hochstein erhalten.
Zuvor hatte die israelische Regierung das Abkommen verabschiedet. Lapid erklärte: „Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein feindliches Land den Staat Israel in einem schriftlichen Abkommen vor der internationalen Gemeinschaft anerkennt“. Offiziell befinden sich die beiden Nachbarn im Krieg. Mit der Einigung geht ein langer Streit über eine Meeresfläche vor der Küste zu Ende, der sich nach der Entdeckung großer Mengen Erdgas nochmals verschärft hatte. Eine Normalisierung der Beziehungen ist trotzdem nicht zu erwarten.
Das Abkommen soll dem wirtschaftlich angeschlagenen Libanon die Erschließung des Offshore-Gasfeldes Kana ermöglichen. Wie viel Gas dort tatsächlich gefördert werden kann, ist allerdings noch unklar. Das Gebiet rund um die Karisch-Gasplattform – nordöstlich der israelischen Hafenstadt Haifa – bleibt im israelischen Hoheitsgebiet. Am Mittwoch hatte das Land dort mit der Gasförderung begonnen.
Das Gas aus Israel könnte auch zur Linderung der Energiekrise in Europa beitragen. Seit der Eskalation des Russland-Ukraine-Konfliktes im Februar sucht die EU dringend nach anderen Lieferanten. (dpa/mf)
vielen Dank, dass Sie unseren Kommentar-Bereich nutzen.
Bitte verzichten Sie auf Unterstellungen, Schimpfworte, aggressive Formulierungen und Werbe-Links. Solche Kommentare werden wir nicht veröffentlichen. Dies umfasst ebenso abschweifende Kommentare, die keinen konkreten Bezug zum jeweiligen Artikel haben. Viele Kommentare waren bisher schon anregend und auf die Themen bezogen. Wir bitten Sie um eine Qualität, die den Artikeln entspricht, so haben wir alle etwas davon.
Da wir die Verantwortung für jeden veröffentlichten Kommentar tragen, geben wir Kommentare erst nach einer Prüfung frei. Je nach Aufkommen kann es deswegen zu zeitlichen Verzögerungen kommen.
Ihre Epoch Times - Redaktion