Irans Außenminister: USA und Nachbarstaaten wurden 72 Stunden vor dem Angriff informiert

Nicht nur das Weiße Haus wurde zuvor über den Angriff informiert. Auch die Nachbarländer wurden 72 Stunden vorher davon in Kenntnis gesetzt.
Irans Verteidigungsminister General Mohammed-Resa Aschtiani (r)spricht mit dem Befehlshaber der Armee, General Abdolrahim Mussawi, während einer Zeremonie zur Übergabe der im Inland gebauten Drohnen an die Armee.
Irans Verteidigungsminister General Mohammed-Resa Aschtiani (r) spricht mit dem Befehlshaber der Armee, General Abdolrahim Mussawi, während einer Zeremonie zur Übergabe der im Inland gebauten Drohnen an die Armee.Foto: Uncredited/Iranian Defense Ministry/dpa
Epoch Times14. April 2024

Der Iran hat die USA nach eigenen Angaben vorab über seinen Angriff auf Israel informiert. „Wir haben dem Weißen Haus in einer Botschaft mitgeteilt, dass unsere Einsätze begrenzt und minimal sein werden und nur auf die Bestrafung des israelischen Regimes abzielen“, sagte der iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Sonntag in Teheran.

Der Iran hatte in der Nacht seine Drohungen der vergangenen Tage wahrgemacht und erstmals in der Geschichte von seinem Staatsgebiet aus direkt Israel angegriffen.

Die Führung in Teheran hatte die Drohnen- und Raketenangriffe als Vergeltung für einen Angriff auf ein iranisches Konsulatsgebäude in Damaskus bezeichnet, bei dem am 1. April unter anderem zwei Generäle der iranischen Revolutionsgarden getötet worden waren.

Das zerstörte Gebäude neben der Botschaft wurde vor allem als Al Quds Kommandozentrale genutzt, um die gegen Israel gerichteten Terroraktivitäten der Hesbollah im Libanon und Syrien zu Koordinieren, zu Finanzieren und für den Waffen- und Raketennachschub zu sorgen. Der Botschafter kam nicht zu Schaden.

72 Stunden zuvor

Der iranische Außenminister äußerte sich am Sonntag bei einem Informationsgespräch mit ausländischen Diplomaten in Teheran zu dem iranischen Vergeltungsangriff. Amir-Abdollahian teilte den Botschaftern mit, Teheran habe seine Nachbarländer sogar „72 Stunden vor dem Einsatz“ über den geplanten Angriff informiert.

„Wir haben unseren Brüdern und Freunden in der Region, einschließlich Ländern, die US-Militärstützpunkte beherbergen, erklärt, dass unser Ziel nur darin besteht, das israelische Regime zu bestrafen“, sagte der iranische Außenminister.

Der Iran habe nicht vor, „das amerikanische Volk oder amerikanische Stützpunkte in der Region ins Visier zu nehmen“, versicherte er. Im Falle einer Beteiligung an der „Verteidigung und Unterstützung“ Israels könnten US-Stützpunkte aber zu einem Ziel werden, warnte er.

Drohungen und Verlust der Glaubwürdigkeit

Im Iran gibt es eine große Diskrepanz zwischen der Regierung und dem Volk, 80 bis 90 Prozent der Bürger sind gegen die Vorhaben der Regierung der Islamischen Republik. Jeglicher Widerstand wird massiv unterdrückt.

Aus der Perspektive des Volkes will das Regime der Islamische Republik den Menschen vor allem durch seine Medien versuchen zu zeigen, dass es stark sei. Jedoch verliert das Regime stetig an Glaubwürdigkeit.

Zum anderen ist zu bedenken, dass das Regime irgendwie reagieren musste, um sein Gesicht zu wahren – als US-Präsident Biden davon sprach, dass ein „Angriff eher früher als später“ kommt.

Möglicherweise war der Angriff absichtlich schwächer als er sein konnte, um ernsthafte Vergeltungsmaßnahmen zu vermeiden. Fachleute sehen das Regime von Natur aus schwach, bisher zog es einen Stellvertreterkrieg vor. (afp/red)



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