Disney geht gegen Klage des gefeuerten „Mandalorian“-Stars Gina Carano vor

Gina Carano hat mit kontroversen Aussagen zur Corona-Pandemie oder dem Woke-Trend Disney verärgert. Nachdem sie ihre Rolle in „The Mandalorian“ verloren hatte, zog die Schauspielerin vor Gericht. Dies will der Konzern jetzt vereiteln.
Titelbild
Schauspielerin Gina Carano erscheint zur Premiere von Lucasfilms erster Live-Action-Serie „The Mandalorian“ in Hollywood, Kalifornien, am 13. November 2019.Foto: Jesse Grant/Getty Images for Disney
Von 11. April 2024

Die Schauspielerin Gina Carano reichte im Februar bei einem US-Bezirksgericht in Kalifornien Klage gegen die Produktionsfirma Lucasfilm und deren Konzernmutter Disney ein. Sie wehrt sich dagegen, dass sie im Jahr 2021 wegen ihrer öffentlichen Meinungsäußerungen aus der „Star-Wars“-Serie „The Mandalorian“ gefeuert wurde.

Ein Disney-Anwalt hat nun am Dienstag, 9. April, den Richter an dem Los-Angeles-Gericht gebeten, die Klage der Schauspielerin abzuweisen.

Als ein Unternehmen, das „Sprachprodukte“ herstellt, könne Disney nicht per Gesetz gezwungen werden, Schauspieler einzusetzen, deren „öffentliche Äußerungen die Botschaft des Unternehmens untergraben“, schrieb Anwalt Daniel Petrocelli in dem Antrag an das Gericht.

„Es ist ein unzulässiger Versuch, sich auf die Staatsmacht zu berufen, um die Entscheidungen einer privaten Körperschaft zu beeinflussen, was es in seiner eigenen künstlerischen Arbeit und wie sie es sagen will. Die Klage sollte abgewiesen werden“, erklärte Petrocelli.

Unterstützung von Elon Musk

Carano hatte Disney im Februar mit finanzieller Unterstützung der X Corp. des Milliardärs Elon Musk verklagt und behauptete, ihre Entlassung sei ein Verstoß gegen das kalifornische Arbeitsrecht.

In der Klage der Schauspielerin heißt es, dass Disney die beliebte Figur Cara Dune, eine Kopfgeldjägerin, aufgrund der öffentlichen Äußerungen von Carano nicht in die dritte Staffel von „The Mandalorian“ und andere potenzielle „Star Wars“-Verfilmungen aufgenommen hatte.

In seiner Antwort argumentiert Disney, dass seine Schritte durch den Ersten Verfassungszusatz geschützt seien, der „es der Regierung im Allgemeinen verbietet, künstlerischen Schöpfern vorzuschreiben, wie sie ihre eigenen künstlerischen Botschaften entwickeln und ausdrücken“.

„Dieser Grundsatz gilt in vollem Umfang für Unternehmen, die andere damit beauftragen, künstlerische Botschaften durch Gesang, Tanz oder Schauspiel darzubieten: Bei solchen künstlerischen Ausdrucksformen ist der Darsteller die Darbietung, nicht weniger als die Worte, die auf dem Skript oder dem Textblatt stehen“, heißt es in Disneys Antrag.

„Aus diesem Grund, genau wie eine Zeitung Anspruch auf weitgehende Achtung bei der Auswahl der Autoren hat, die sie für ihre redaktionellen Positionen einsetzt, hat ein kreatives Produktionsunternehmen Anspruch auf weitgehende Achtung bei der Entscheidung, welche Schauspieler es einsetzt, um seine künstlerischen Botschaften auszudrücken.“

Was Disney verärgert hat

In den Monaten vor ihrer Entlassung kommentierte Carano eine Reihe kontroverse Themen.

Disney behauptet, dass ihre Äußerungen Disneys eigene Ausdrucksbemühungen störten und sogar „untergruben“. Dazu gehörte auch Caranos Meinungsäußerungen zu den Corona-Maßnahmen wie Lockdowns, Masken- und Impfpflicht und deren Folgen.

„Die Welt IST offen, aber niemandem ist es erlaubt, zu arbeiten. Arbeit ist ein Recht, das du als Amerikaner hast. Sie gibt uns einen Sinn, einen Fokus, Stolz und vor allem eine Möglichkeit, die zu unterstützen, die wir lieben. Die Menschen sterben wie die Fliegen durch Depressionen, Selbstmord, Überdosis. MORD. Es reicht jetzt“, schrieb sie am 5. September 2020 auf dem damaligen Twitter.

Im November 2020, nach den US-Präsidentschaftswahlen, forderte sie, „den Wahlprozess zu bereinigen“, „Gesetze einzuführen, die uns vor Wahlbetrug schützen“, „die Auszählung zu filmen“, „die gefälschten Stimmen herauszufiltern“ und „einen Ausweis zu verlangen“.

In einem anderen Beitrag habe sich die Schauspielerin, behauptet Disney, über Transgender-Menschen lustig gemacht, die mit ihrem bevorzugtem Pronomen angesprochen werden wollten. Carano hat das öffentlich bestritten.

Disney merkte in seinem Antrag ebenfalls an, dass sich Carano mit Nutzern in den sozialen Medien über etwas, was das Unternehmen als ihre „Weigerung, die [Black Lives Matter-]Bewegung zu unterstützen“ bezeichnet, gestritten habe.

Schauspielerin Gina Carano erscheint zur Weltpremiere von „Star Wars: The Rise of Skywalker“ in Hollywood, Kalifornien, am 16. Dezember 2019. Foto: Jesse Grant/Getty Images for Disney

Holocaust-Beitrag gab Disney den Rest

Disney behauptet, es habe „genug“ von Caranos öffentlichen Äußerungen gehabt, als sie sich am 10. Februar 2021 dazu entschloss, angeblich „den Holocaust öffentlich zu verharmlosen“, indem sie den Beitrag eines Dritten postete.

Der Beitrag, den sie auf ihrer Instagram-Story teilte, lautete: „Juden wurden auf der Straße verprügelt, nicht von Nazisoldaten, sondern von ihren Nachbarn, sogar von Kindern.“ Er enthielt ein Emoji mit einem traurigen Gesicht.

Der Beitrag ging weiter mit: „Weil Geschichtsschreibung redigiert wird, wissen die meisten Menschen heute nicht, dass die Regierung ihre eigenen Nachbarn dazu brachte, sie einfach dafür zu hassen, Juden zu sein, um an den Punkt zu gelangen, an dem Nazisoldaten leicht Tausende Juden zusammentreiben konnten. Wie unterscheidet sich das davon, jemanden für seine politischen Ansichten zu hassen?'“

In Disneys Antrag heißt es: „Caranos Entscheidung, den Holocaust öffentlich zu verharmlosen, indem sie Kritik an politischen Konservativen mit der Vernichtung von Millionen jüdischer Menschen verglich – wohlgemerkt, nicht von ‚Tausenden‘ –, war der letzte Tropfen, der für Disney das Fass zum Überlaufen brachte.“

Lucasfilm verurteilte die Äußerungen noch am selben Tag und erklärte, man habe „keine Pläne“, sie in Zukunft zu beschäftigen. Daraufhin erklärte der damalige CEO von Disney, Bob Chapek, dass die Aussagen von Carano „nicht mit den Werten des Unternehmens im Einklang stehen“.

Caranos Klage

In ihrer Klage behauptet Carano, dass Disney und Lucasfilm sie „belästigt, gekündigt und öffentlich diffamiert haben, weil sie Ansichten geäußert hat, die nicht mit denen von Disney und Lucasfilm übereinstimmen“.

„Dies geschah zu einer Zeit, als mehrere von Caranos männlichen Co-Stars beleidigende und verunglimpfende Beiträge in den sozialen Medien veröffentlichten, die sich gegen Republikaner und Konservative richteten“, heißt es in einer Pressemitteilung vom Februar, in der die Klage angekündigt wurde.

In der Klage werden drei Anklagepunkte gegen Disney angeführt.

Im ersten Anklagepunkt wird behauptet, dass Disney gegen Bestimmungen des kalifornischen Arbeitsgesetzes verstoßen habe, die es Arbeitgebern verbieten, die politische Tätigkeit ihrer Mitarbeiter zu steuern.

Im zweiten Anklagepunkt wird Disney vorgeworfen, gegen damit zusammenhängende Bestimmungen des kalifornischen Arbeitsgesetzes verstoßen zu haben, die nachteilige Maßnahmen gegen Arbeitnehmer oder Bewerber aufgrund ihrer geschützten Tätigkeit verbieten.

Und im letzten Anklagepunkt wird behauptet, dass Disney Carano aufgrund ihres Geschlechts diskriminiert habe, da Carano mit männlichen Schauspielern vergleichbar sei, die sich in den sozialen Medien ganz anders geäußert haben.

„Orthodoxie im Denken, Reden oder Handeln“

„Es war einmal vor kurzer Zeit in einer nicht so weit entfernten Galaxis, da haben die Angeklagten klargestellt, dass in ihrem Reich nur eine einzige Orthodoxie im Denken, Reden oder Handeln akzeptabel ist und dass diejenigen, die es wagen, diese infrage zu stellen oder sich nicht vollständig daran halten, nicht toleriert werden“, heißt es in der Klage. „Und genauso war es mit Carano.“

Der Anwalt Gene Schaerr sagte in einer Erklärung vom Februar, dass „Disney Frau Carano schikaniert und versucht hat, sie zu zwingen, sich ihren Ansichten über kulturelle und politische Themen anzupassen, und als diese Schikanen fehlschlugen, haben sie sie gefeuert.“

„Die Bestrafung von Mitarbeitern für ihre Äußerungen zu politischen oder sozialen Themen ist nach kalifornischem Recht illegal“, fügte er hinzu.

„Carano wurde verleumdet, als die Angeklagten ihre Beiträge in den sozialen Medien und ihren Charakter öffentlich falsch darstellten, was zum Verlust ihres Agenten und Anwalts sowie zukünftiger Beschäftigungsmöglichkeiten führte“, heißt es in einer Pressemitteilung der Kanzlei Schaerr Jaffe.

Als die Klage eingereicht wurde, schrieb Carano auf X, dass sie „zur Strecke gebracht“ wurde und ihre Posts unter die Lupe genommen wurden, weil sie nicht mit den vorherrschenden Narrativen übereinstimmte.

Sie dankte Elon Musks Unternehmen für das Angebot, für ihre Klage zu zahlen. Es sei „einer der letzten Hoffnungsschimmer für die Meinungsfreiheit“ gewesen.

Die Epoch Times hat den Anwalt von Carano um einen Kommentar gebeten.

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Disney Asks Judge to Dismiss ‘Mandalorian’ Actress Gina Carano’s Lawsuit“. (deutsche Bearbeitung nh)



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