Deutschland und Niederlande stellen Taliban humanitäre Hilfe in Aussicht
Deutschland und die Niederlande haben der Taliban-Regierung in Afghanistan Unterstützung bei der Bewältigung der humanitären Notlage der Bevölkerung in Aussicht gestellt. Beide Länder seien bereit, „gerade mit Blick auf den nahenden Winter umfangreiche humanitäre Hilfe zu leisten“, erklärte das Auswärtige Amt am Donnerstag. Zu diesem Zweck hätten zwei deutsche Diplomaten und ein niederländischer Diplomat hochrangige Vertreter der Regierung in Kabul getroffen.
Die Delegation bestand demnach aus dem Sonderbeauftragten der Bundesregierung für Afghanistan und Pakistan, Jasper Wieck, dem designierten deutschen Botschafter in Kabul, Markus Potzel, und dem niederländischen Sondergesandten für Afghanistan, Emiel de Bont. Sie hätten Vize-Regierungschef Abdul Ghani Baradar sowie Außenminister Amir Chan Motaki und Geheimdienstdirektor Abdul Hak Wasik getroffen.
„Beide Seiten unterstrichen die Bedeutung fortgesetzter operativer Kontakte in den Fragen, in denen eine praktische Zusammenarbeit sowohl erforderlich als auch möglich ist“, erklärte das Auswärtige Amt. Die Taliban-Vertreter bekannten sich demnach etwa zum gleichberechtigten Zugang von Mädchen und Jungen zu Bildung. Auch wollten sie humanitären Helfern und Helferinnen „einen sicheren und ungehinderten Zugang zu hilfsbedürftigen Gemeinschaften und Menschen“ gewähren.
Afghanistan ist in hohem Maße auf ausländische Hilfen angewiesen, die seit der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban-Miliz im August stark zurückgefahren wurden. Die UNO hat wiederholt vor einer humanitären Katastrophe in dem Land gewarnt. Rund die Hälfte der Afghanen ist demnach von „akuter“ Nahrungsmittelknappheit betroffen.
Die Taliban-Regierung ist international nicht anerkannt. Die meisten Länder lehnen eine über das nötigste hinausgehende Zusammenarbeit mit den Extremisten ab. Das Auswärtige Amt betonte nun erneut, dass jegliche Hilfe vom Verhalten der Taliban abhänge. Sie müssten die Menschenrechte achten, ausreisewilligen Afghanen die Ausreise ermöglichen und die „internationale terroristische Bedrohung“ bekämpfen.
Berlin habe entsprechende Zusagen „zur Kenntnis genommen“, erklärte das Auswärtige Amt. „Ein weiteres Engagement hängt von deren Umsetzung ab.“ (afp)
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