Bombendrohungen und Sabotage: Die Kampagne gegen Shen Yun eskaliert
Im Laufe von etwas mehr als einer Woche gab es drei Bombendrohungen gegen Shen Yun Performing Arts. Das Künstlerensemble ist ein Hauptangriffsziel der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) aufgrund seiner Darstellung von „China vor dem Kommunismus“.
Zusätzlich zu den Bombendrohungen, die sich als falsch herausstellten, wurden zwei Busse von Shen Yun in einer Art und Weise beschädigt, die auf die Absicht schließen lässt, einen schweren Unfall zu verursachen.
Die Vorfälle sind die jüngsten in einer offenbar eskalierenden Kampagne der KPC gegen das in New York ansässige Ensemble für darstellende Künste.
Shen Yun ist durch seine anspruchsvolle Kunst und die Darstellung traditioneller chinesischer Kultur zu einer weltweiten kulturellen Kraft geworden und hat Pekings Vorherrschaft über die kulturelle Darstellung in ihren Grundfesten erschüttert.
Die erste Bombendrohung richtete sich gegen den Hauptsitz von Shen Yun im Bundesstaat New York. In einer E-Mail vom 14. März hieß es: „Ich habe eine ferngesteuerte Bombe im Dragon Springs Tempel platziert.“ Dragon Springs ist der Name des Geländes, auf dem sich die Trainingseinrichtungen von Shen Yun und mehrere Tempel im Stil der Tang-Dynastie befinden.
Ein Shen-Yun-Vertreter sagte der Epoch Times, dass das FBI den Vorfall untersuche. Die Epoch Times hat das FBI um einen Kommentar gebeten.
Weitere Drohungen in Kalifornien und Kanada
Die beiden anderen Drohungen richteten sich an Theater mit geplanten Shen-Yun-Aufführungen, darunter eine am 22. März an ein Theater in Kalifornien, als sich Shen Yun auf ein Wochenende mit Aufführungen vorbereitete.
„Wir haben eine große Anzahl Bomben an willkürlichen Orten im Theater platziert“, hieß es in der E-Mail an die Theaterleitung. „Wenn Sie nicht wollen, dass wir die Bomben zünden, verhindern Sie bitte sofort, dass Shen Yun Performing Arts hier auftritt!“
„Falls die Aufführung erfolgreich beginnt, werden wir diese Bomben direkt zünden“, hieß es weiter. Die E-Mail enthielt ein Archivbild von zwei Bomben, das zuvor im Internet veröffentlicht worden war.
Nach Erhalt der E-Mail evakuierten die Mitarbeiter des Theaters die Räumlichkeiten, und die örtlichen Polizeibehörden durchsuchten das Gebäude mit Bombentechnikern und Bombensuchhunden, fanden jedoch nichts.
„Als Vorsichtsmaßnahme überprüften die Strafverfolgungsbehörden das Theater während des gesamten Wochenendes und fanden keine Hinweise auf irgendeine Art von Sprengkörper“, sagte ein Sprecher des Santa Barbara Police Departments gegenüber der Epoch Times. Die Behörde habe die Vorkommnisse „zur weiteren Untersuchung an das FBI weitergeleitet“.
Am selben Wochenende ging eine dritte Drohung in einem Theater in Vancouver, Kanada, ein. Die Aufführungen wurden nicht unterbrochen.
„Ich kann bestätigen, dass es am Samstagnachmittag eine Bombendrohung gegen das Theater gab“, sagte ein Sprecher der Polizei von Vancouver gegenüber der Epoch Times. Die Drohung habe sich aber als falsch herausgestellt.
„Shen Yun zeigt der Welt, wie tiefgründig, inspirierend und großartig die authentische chinesische Kultur war, bevor die KPC die Macht ergriff, und bietet gleichzeitig eine fesselnde Vision, wie wunderbar China ohne die KPC wieder sein könnte“, sagte Shen Yuns Vizepräsidentin Ying Chen.
„Dies ist das Letzte, was die KPC auf den Bühnen der Welt so deutlich dargestellt sehen möchte, und so schreckt sie seit mehr als 15 Jahren vor nichts zurück, um Shen Yun zu verhindern.“
Das Ensemble nehme die Drohungen ernst, aber es sei auch wichtig zu verstehen, was diese E-Mails wirklich seien: „Der letzte Versuch eines Regimes, die Wahrheit zu verbergen. Es ist äußerst wichtig, dass sie nicht erfolgreich sind“, so Chen.
Reisebusse sabotiert
Eine Woche zuvor, am 15. März, wurden in Costa Mesa, Kalifornien, die Reifen von zwei Tourneebussen von Shen Yun aufgeschlitzt. Wie bei früheren Vorfällen wurden die Reifen auf halber Höhe des Gummis angeschnitten. Dadurch wurde sichergestellt, dass die Luft nicht entweichen konnte, sondern die Reifen bei der Fahrt auf der Autobahn platzen würden.
In einem Polizeibericht des Costa Mesa Police Departments ist von einem „ungefähr sieben Zoll [18 cm] langen Schnitt an der Seitenwand“ die Rede. „Der Schaden sah aus wie ein frischer Schnitt im Gummi“, so die Polizei.
Aufgrund ähnlicher Vorfälle in den Vereinigten Staaten und Kanada in der Vergangenheit, bei denen die Reifen der Shen-Yun-Tourneebusse auf die gleiche Weise aufgeschlitzt wurden, ist das Ensemble gezwungen, Sicherheitspersonal einzusetzen, das die Fahrzeuge Tag und Nacht bewacht.
In Costa Mesa wurden die Busse jedoch zur routinemäßigen Wartung in eine örtliche Werkstatt gebracht, und die Schnitte wurden erst nach der Abholung bemerkt.
Im Polizeibericht heißt es, dass Vertreter von Shen Yun „den Verdacht hatten, dass jemand von der KPC den Bussen gefolgt war“ und „die fehlende Bewachung des Busses ausnutzte und den Bus absichtlich beschädigte“. Die Polizei untersucht den Vorfall noch.
Die KPC fürchtet Shen Yun
Die KPC hält Shen Yun für „sehr gefährlich“, weil es die traditionelle chinesische Kultur wiederbelebe und darstelle, sagte Trevor Loudon, ein Experte für kommunistische Unterwanderung im Westen.
„Sie [die KPC] will betonen, dass die chinesische Kultur sozialistisch ist“, sagte er der Epoch Times.
Die Popularität von Shen Yun hat im Laufe der Jahre exponentiell zugenommen, sodass das Ensemble heute in 200 Städten auf der ganzen Welt vor einem Publikum von insgesamt mehr als einer Million Menschen pro Jahr auftritt. Die Aufführungen wurden von Theaterbesuchern in aller Welt gelobt. Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett nannte es „außergewöhnlich schön“, und der Autor und Motivationsredner Tony Robbins beschrieb es als „großartig“.
Bevor sie in die Vereinigten Staaten flüchteten, erlebten viele der Shen-Yun-Künstler in China hautnah die religiöse Verfolgung wegen ihres Glaubens an Falun Gong.
Falun Gong ist eine alte chinesische spirituelle Schule, die aus meditativen Übungen und spiritueller Selbstverbesserung besteht und auf den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht beruht.
Der frühere KPC-Chef Jiang Zemin begann 1999 mit der Verfolgung der Bewegung, nachdem die Regierung in Erhebungen geschätzt hatte, dass 70 bis 100 Millionen Menschen der Praxis folgten – eine Zahl, die die damalige Zahl der Parteimitglieder übertraf.
Menschenrechtsaktivisten schätzen, dass Millionen Falun-Gong-Anhänger zu Unrecht verhaftet, entführt, gefoltert und vom Regime getötet wurden.
Eine globale Kampagne der KPC
Um die Shen-Yun-Künstler einzuschüchtern, hat die KPC deren Verwandte in China drangsaliert und einige von ihnen sogar inhaftiert.
In den vergangenen Jahren haben chinesische Botschaften und Konsulate auf der ganzen Welt Theater angeschrieben, um sie zu drängen, Shen Yun nicht mehr auftreten zu lassen. In fast allen Fällen war der Druck erfolglos.
„Zuerst haben sie den Regierungen gedroht, Shen Yun nicht auftreten zu lassen. Als das nicht wirklich funktionierte, drohten sie den Theatern. Als das auch nicht funktionierte, haben sie angefangen, die Reifen unserer Busse aufzuschlitzen“, sagte Chen.
„Als uns das nicht aufhielt, starteten sie Verleumdungskampagnen im Internet und schickten verrückte E-Mails an Theaterleiter. Jetzt sind sie sogar noch tiefer gesunken und haben E-Mails mit ‚Bombendrohungen‘ verschickt.“
Kürzlich wurden Mitglieder einer der Tourneegruppen am O’Hare International Airport in Chicago von einem Zollbeamten belästigt, der Mandarin mit Festland-Akzent sprach. Der Vorfall hat mehrere US-Kongressabgeordnete dazu veranlasst, eine Untersuchung zu fordern.
„New York Times“ plant Angriff auf Shen Yun
Unabhängig von dieser Reihe von Vorfällen waren die Künstler von Shen Yun beunruhigt, als sie erfuhren, dass die „New York Times“ an einem Artikel über das Ensemble arbeitete, wie die Epoch Times kürzlich berichtete.
Ein Artikel, der Shen Yun angreift und in einer großen amerikanischen Zeitung veröffentlicht wird, wäre ein Segen für die KPC in ihren Propagandabemühungen, sagte Larry Liu, stellvertretender Direktor des Falun Dafa Information Center, einer gemeinnützigen Organisation, die über die Verfolgung von Falun Gong berichtet.
Die „New York Times“ unterhält Büros in China und hat trotz Rückschlägen erhebliche Anstrengungen unternommen, ihre Präsenz in China aufrechtzuerhalten und auszubauen sowie sich den Zugang zum chinesischen Markt zu sichern.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel “Bomb Threats and Sabotage – How the Campaign Against Shen Yun Is Escalating“. (deutsche Bearbeitung jw)
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