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Bericht des US-Forschungsinstituts AidData

Neue Seidenstraße: 150 Länder schulden China rund eine Billion Euro

Chinas Infrastrukturprojekt Neue Seidenstraße hat den mehr als 150 teilnehmenden Ländern neben milliardenschweren Investitionsprojekten hohe Schulden gebracht. Einem Bericht zufolge ist China damit „größter offizieller Schuldeneintreiber der Welt“.

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Xi Jinping spricht während des „Seidenstraßen”-Gipfels in Peking. 27. April 2019.

Foto: Wang Zhao - Pool/Getty Images

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Lesedauer: 1 Min.

Im ersten Jahrzehnt der Initiative habe Peking Darlehen in Höhe von ungerechnet knapp einer Billion Euro für den Bau von Brücken, Häfen und Autobahnen vergeben, hieß es in einem am Montag veröffentlichten Bericht des US-Forschungsinstituts AidData. Mehr als Hälfte der Darlehen ist demnach bereits in die Phase der Tilgung eingetreten.
„Die gesamte ausstehende Verschuldung – einschließlich Kapital, aber ohne Zinsen – von Kreditnehmern in den Entwicklungsländern gegenüber China beträgt mindestens 1,1 Billionen Dollar“, hieß es in dem Bericht des im US-Bundesstaat Virginia ansässigen Instituts.
Kredite in Höhe von rund 80 Milliarden Dollar fließen demnach jährlich in Länder mit geringen oder mittleren Einkommen. Im Vergleich vergeben die USA nur Kredite in Höhe von jährlich 60 Milliarden Dollar an ähnlich finanzschwache Staaten. „Peking befindet sich in einer ungewohnten und unbequemen Rolle – als größter offizieller Schuldeneintreiber der Welt“, schreiben die Forscher von AidData.
Kritiker bemängeln die undurchsichtige Preisgestaltung bei zahlreichen Infrastrukturprojekten chinesischer Firmen. Länder wie Malaysia und Myanmar versuchten bereits, die Verträge neu zu verhandeln, um die Kosten zu senken. Auch wegen des enormen CO2-Ausstoßes und der Schäden für die Umwelt wird die das Projekt immer wieder kritisiert.
Die Neue Seidenstraße geht auf Chinas Präsidenten Xi Jinping zurück und hat zum Bau von Häfen, Eisenbahnlinien, Flughäfen und Industrieparks in Asien, Europa, Afrika und darüber hinaus geführt. (afp)

Kommentare

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Gerdi Hellmannvor einem Jahr

Gut investiertes Geld, welches in mittelfristiger Zeit wieder nach China zurückfließen wird und welches die Partnerschaft langfristig stärken wird.

Höchste Zeit, dass sich Europas Nationalstaaten von der schläfrigen Art EU lösen und wieder selber bilaterale Verhandlungspartner mit Staaten in aller Welt werden.