Aus für das Verbrenner-Aus 2035? Brisantes Datenpapier zu E-Autos aufgetaucht
Die EU hatte im vergangenen Jahr ab 2035 ein faktisches Verbot für Verbrennerantriebe bei Neuwagen beschlossen. Demnach sollten in der Zukunft nur noch Elektrofahrzeuge zugelassen werden. Eine Ausnahme vom Verbrenner-Verbot soll es für E-Fuels geben.
Als Begründung wurde stets die angenommene überragende Klimabilanz der Stromer genannt, wonach die CO₂-Bilanz dieser Fahrzeuge grundsätzlich bei null Gramm liege. Viele Wissenschaftler kritisierten diesen pauschalen Wert in der Vergangenheit immer wieder.
Am Montagabend, 4. März, änderte die EU-Kommission allerdings ihre Ansicht über diesen Punkt einschlägig, wie die österreichische „Kronen Zeitung“ berichtet.
Klimaneutralität infrage gestellt
In einer Sitzung stimmten die Ausschüsse für Umwelt sowie für Transport des Europaparlaments erstmals mehrheitlich zu, dass E-Autos nicht mehr automatisch als klimaneutrale Fahrzeuge gelten sollen. Die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte dazu:
So soll sichergestellt werden, dass es Offenheit für Technologien und Wahlmöglichkeiten für Verbraucher gibt.“
Von der neuen Verordnung sind alle Unternehmen in Europa betroffen, die den CO₂-Fußabdruck von Transportdienstleistungen angeben müssen. Dabei ist es egal, ob diese auf der Schiene, auf der Straße oder in der Luft stattfinden.
Als Neuregelung müssen die Unternehmen künftig reale Werte für den CO₂-Bedarf der verwendeten Elektrizität einkalkulieren. Denn der Strom, mit dem E-Autos aufgeladen werden, kann aus fast CO₂-neutralen Kernkraftwerken, aus Windkraft- oder Solaranlagen, aber auch aus schmutzigeren Gas- oder Kohlekraftwerken stammen. Zu berücksichtigen sind nach den neuen EU-Plänen auch die Verluste bei der Übertragung und der Umwandlung.
Lebenszyklus-Emissionen nach Kraftwerksart, in Gramm CO₂-Äquivalent pro kWh: | |
Kohlekraft ohne CO₂-Abscheidung | 753 bis 1.095 |
Kohlekraft mit CO₂-Abscheidung | 149 bis 470 |
Gas ohne CO₂-Abscheidung | 403 bis 513 |
Gas mit CO₂-Abscheidung | 92 bis 221 |
Kernenergie | 5,1 bis 6,4 |
Solarenergie | 7,4 bis 83 |
Solarenergie mit Reserve | ~ 540 |
Windenergie | 7,8 bis 23 |
Windenergie mit Reserve | ~ 475 |
Quellen: UNECE, Epoch Times
„Der Wahrheit ein Stück näher“
Wie künftig genau die neuen Berechnungsmethoden – genannt „CountEmissionsEU“ – aussehen, ist bisher nicht bekannt. In dem veröffentlichten Datenblatt schneiden die E-Autos offenbar verhältnismäßig schlecht ab, wie der „Merkur“ berichtet. Bereits im Jahr 2026 will die EU-Kommission überprüfen, welchen Klimabeitrag E-Fahrzeuge im Verkehrssektor zu leisten imstande gewesen waren.
Die österreichische Verkehrsexpertin Barbara Thaler (ÖVP) zeigte sich erfreut über den Schritt aus Brüssel. Jedoch könnte für sie die Kehrtwende noch deutlicher sein, wie die „Bild“ berichtete. Die EU-Abgeordnete teilte mit:
Wir kommen der Wahrheit ein Stück näher. Allerdings fehlt immer noch die Produktion und das Recycling des jeweiligen Fahrzeugs in der Bilanz. Somit haben E-Autos, die außerhalb Europas produziert werden, nach wie vor einen unfairen Vorteil. Europa muss aufhören, sich ständig regulatorisch selbst zu benachteiligen.“
Schutz vor China
Die neue EU-Strategie könnte laut „Focus“ auch ein wirtschaftlicher Schutzmechanismus vor China sein. Denn der von der EU eingeschlagene „Electric Only“-Weg könnte dafür sorgen, dass massenweise chinesische Elektrofahrzeuge den EU-Markt überschwemmen – und die europäische Autoindustrie mit Kampfpreisen überrumpelt.
Peking kann in dieser Branche gleich mehrere Vorteile ausnutzen. Einerseits besitzt China wichtige, für die E-Mobilität notwendige, kritische Rohstoffe. Ebenso kann das fernöstliche Land viel günstiger produzieren als die EU.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das kommunistische Regime sich selbst bei Weitem nicht so hohe Klimaziele gesetzt hat wie die EU. Erst ab 2030 hat China nach derzeitigem Stand vor, seine CO₂-Emissionen zu senken. Bis dahin dürften sie dort – orientiert am aktuellen Trend – erst einmal weiter ansteigen.
Nachfrage nicht stabil genug
Beim Absatz der E-Mobilität haben sich die Prognosen von Politik und Autobauern zuletzt nur teilweise erfüllt. In Deutschland ist der Absatz von E-Autos zuletzt deutlich gesunken, was auch an der weggefallenen staatlichen Förderung liegen dürfte.
Auch Mercedes-Benz hat erst vor Kurzem seine strikte E-Strategie mangels Nachfrage angepasst. Jetzt soll eine „strategische Flexibilität“ bei der Wahl der Antriebsart im Vordergrund stehen. Ein ähnliches Bild zeigte sich im Februar bei Volkswagen. In den Werken in Wolfsburg und Emden fuhr der Traditionskonzern die Produktion von E-Autos der ID-Serie zurück. Stattdessen boomten die herkömmlichen Verbrennermodelle.
Auf internationaler Ebene wendete sich auch der Autovermieter Hertz wegen zu geringer Nachfrage nach den Stromern wieder vermehrt den Verbrennermodellen zu.
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