Wildbienen: Unverzichtbare Bestäuber

Wildbienen tragen wesentlich zur Bestäubung aller Wild- und Kulturpflanzen bei. Der Erhalt ihres Bestandes sichert ausreichende Ernteerträge.
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Wildbienen tragen maßgeblich zum Erhalt vieler Wildpflanzen bei.Foto: iStock
Von 22. Mai 2023

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Bienen und andere Insekten wie Wespen, Fliegen und Schmetterlinge bestäuben rund 80 Prozent aller Wild- und Kulturpflanzen. Damit leisten sie nicht nur einen erheblichen Beitrag für die Erhaltung der Biodiversität, sondern stellen auch die Nahrungsmittelversorgung der Menschheit sicher. Stehen zu wenige Bestäuber zur Verfügung, kommt es zu Ernteverlusten oder -ausfällen.

Die wichtigste Bestäubergruppe neben der Honigbiene ist die Wildbiene. Sie ist weltweit mit über 20.000 Arten und in Mitteleuropa mit 750 Arten vertreten. In Deutschland gibt es noch rund 560 verschiedene Arten. Allerdings steht etwa die Hälfte von ihnen auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Nur 37 Prozent gelten laut Naturschutzbund (NABU) als ungefährdet.

Höhere Ernte durch Wildbienen

Wildbienen sind eifrige Blütenbesucher, da sie für ihre Ernährung, insbesondere ihrer Larven, große Mengen an Pollen und Nektar benötigen. Gleichzeitig befruchten sie die Pflanzen effektiver als Honigbienen. Dies liegt Untersuchungen zufolge vermutlich an der höheren Qualität der transportierten Pollen. Je mehr Bienen zu Besuch kommen, umso mehr Früchte gibt es. Dabei ist auch entscheidend, wie viele verschiedene Bienenarten die Blüten besuchen.

Die Vielfalt beeinflusst somit die späteren Erntemengen. Damit sind nicht nur Honigbienen für gute Erträge wichtig, sondern eben auch Wildbienen wie Hummeln, Sand- und Mauerbienen. Eine internationale Studie an 41 Kulturen zeigt, dass Honigbienen Wildbienen nicht ersetzen, sondern bestenfalls ergänzen können. Oftmals sind Wildbienen sogar die alleinigen Bestäuber bestimmter Pflanzen.

Tomaten werden beispielsweise am besten durch Hummeln bestäubt. Die Pollen der Tomaten liegen sehr fest in den länglichen Staubbeuteln. Durch Vibration mit den Flügeln schaffen es Hummeln, die Blütenpollen herauszuschütteln. Außerdem befördern sie in ihrem dichten Pelz besonders viele Pollen zur nächsten Blüte. Das bringt einen höheren Fruchtertrag als die Selbst- oder Windbestäubung.

Wildbienen fliegen zudem auch bei geringer Sonneneinstrahlung und tieferen Temperaturen. Dies gewährt vor allem während Schlechtwetterperioden die Bestäubung vieler Pflanzen.

Lebensweise von Wildbienen

Die meisten Wildbienen leben solitär, das heißt, sie bilden keinen Bienenstaat wie die Honigbiene, sondern leben allein und versorgen ihren Nachwuchs. Nur Hummeln und manche Furchenbienen leben in ähnlichen sozialen Gefügen wie die Honigbiene.

Die Lebenszeit von Wildbienen beträgt vier bis sechs Wochen. In dieser Zeit pflanzen sie sich fort. Im Frühjahr schlüpfen zuerst die Männchen. Nach der Begattung der Weibchen beginnen diese mit dem Bau der Brutstätte in Erdlöchern, hohlen Pflanzenstängeln oder Baumlöchern. Sie legen darin ihre Eier ab und versorgen sie mit Pollen und Nektar. Mit Lehm, Sand und zerkauten Pflanzenteilen verschließen sie die Brutstätten. Ein Jahr später schlüpfen aus den verpuppten Larven neue Bienen.

Wildbienen produzieren keinen Honig und stechen außerdem im Normalfall nicht.

Intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und zunehmend verbaute Flächen gefährden den Bestand der Wildbienen drastisch. Hinzu kommt der Einsatz von Pestiziden, die die Fruchtbarkeit und die Lebensdauer der Bienen verringern.

Wildbienen fördern und schützen

Der Rückgang der Wildbienenpopulationen gefährdet nicht nur viele Nutz- und Wildpflanzen, sondern auch eine Reihe von Tieren, die sich auf Wildbienen spezialisiert haben, wie zum Beispiel einige Schlupf- und Goldwespen, Käfer wie der Maiwurm, Fliegen oder Vögel.

Jeder Gartenbesitzer kann mit wenigen Maßnahmen Wildbienen fördern und schützen. Mit einem fast ganzjährigen Blühangebot mit Wildblumen finden verschiedene Wildbienenarten zu jeder Zeit ausreichend Nahrung. Sonnige Trockenmauern, unversiegelte Wege und Totholzecken bieten Wildbienen geeignete Nistmöglichkeiten. Zusätzlich können Nisthilfen (Insektenhotels) an geschützten Standorten angebracht werden.

In der Landwirtschaft fördern biologischer Landbau, Blühstreifen und die Gestaltung kleinstrukturierter Lebensräume ideale Bedingungen für Wildbienen.

Rezept Honigwaffeln

Auch wenn Wildbienen keinen Honig produzieren, ist dieses Naturprodukt untrennbar mit den fleißigen Insekten verbunden. Fast ebenso perfekt passen Honig und Waffeln zusammen:

Knusprige Honigwaffeln ohne Zucker. Foto: iStock

Zutaten:
  • 250 ml Milch
  • 250 g feines Dinkelmehl, gesiebt
  • 125 g Butter
  • 3 Esslöffel flüssigen Honig
  • 2 Eier
  • 1 Prise Salz
  • ½ Teelöffel Vanille
  • ½ Teelöffel Backpulver
  • etwas Fett für das Waffeleisen
Zubereitung:

Butter mit Honig und Vanillezucker schaumig rühren. Eier einzeln unterrühren. Mehl mit Salz und Backpulver mischen und abwechselnd mit der Milch unter die Butter-Eier-Masse rühren.

Aus dem Teig portionsweise Waffeln backen und diese nach Belieben mit Puderzucker (oder Honig) servieren. Guten Appetit!



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