Die Welt nach Corona – Ein Kommentar
Es wird am Ende, davon kann man ausgehen, Millionen von Toten geben. Er greift ältere Menschen und Kranke an, ruiniert ganze Volkswirtschaften und hat das Potenzial für gigantische soziale Unruhen. Für die menschliche Zivilisation stellt sich, zum ersten Mal seit dem Zweiten Weltkrieg, wieder die Überlebensfrage.
Mit Atomwaffen ist der Krieg gegen die Pandemie nicht zu gewinnen. Wirksame Abwehrwaffen sind nicht entwickelt. Man kann dem Virus nur aus dem Weg gehen. Deshalb befindet sich die gesamte Weltbevölkerung in Quarantäne.
Irgendwann wird ein rettender Impfstoff gefunden werden. Die globale medizinische Forschung arbeitet fieberhaft an einem Impfstoff, der letztendlich den Sieg im Krieg gegen Coronavirus bringen wird. Der Tag, an dem das Gegenmittel gefunden wird, wird vielleicht genauso in die Geschichte eingehen, wie der 8. Mai 1945, als der Zweite Weltkrieg endete, doch welche Zerstörungen und welches Leid wird die Welt davor verkraften müssen?
Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Menschheit vor etlichen Gefahren – einem Atomkrieg, Tschernobyl, Terrorismus. Sie waren jedoch abstrakter als die jetzige Pandemie, die reale Lebensangst in großen Teilen der Bevölkerung schürt. Das, was wir derzeit auf der Welt erleben, hat es in der Menschheitsgeschichte noch niemals gegeben und wird es in dieser Form wohl nicht mehr geben.
Dass die Welt nach der Corona-Krise eine andere wird, steht fest. Die Menschheit ist demoralisiert, demobilisiert, in ihren Rechten eingeschränkt; manche Staaten werden versucht sein, die auferlegten Freiheitsbeschränkungen beizubehalten.
China hat in den letzten Jahren demonstriert, wie man mit Digitalisierung einen funktionierenden Überwachungsstaat schafft. Manche sagen, die Corona-Krise wäre Wegbereiter für den Übergang der Zivilisation zur Orwell-Welt aus dem Roman „1984“.
Ein Zerfall der Euro-Zone, die Marginalisierung der Europäischen Union in der Krise, die Tatsache, dass Europa monatelang im Zustand der Nationalstaatlichkeit existieren wird, der endgültige Riss im Verhältnis zu den USA, der wachsende Wertestreit zwischen West- und Osteuropa – das alles wird den Europäischen Kontinent so nachhaltig verändern, wie der Epochenwechsel 1989/91.
Noch besteht Hoffnung, dass der Krieg gegen die Pandemie im Sommer gewonnen wird, alle Nationen sich solidarisch verhalten, bestehende Langzeitkonflikte in der Weltpolitik „annulliert“ werden und uns keine Umstürze, die oft Begleiterscheinungen in Epochenwenden sind, bevorstehen.
Nach dem Ende von Corona wird womöglich ein gigantischer Umverteilungskampf beginnen, um die kargen Finanzmittel, Ressourcen, Technologien. Die Weltgemeinschaft könnte sich zwar nach der Krise in Fragen Digitalisierung noch stärker vernetzen, aber die große Frage wird sein, wie die entstehenden sozialen Ungleichheiten in der Welt beseitigt werden können.
Afrika, der Nahe und Mittlere Osten, Lateinamerika werden ohne den Norden untergehen. Die am meisten geschädigten Staaten werden massive Hilfe benötigen – einen neuen Marschall-Plan, wie Westeuropa nach dem Zweiten Weltkrieg.
Die Corona-Krise beeinträchtigt die globale Sicherheit. Das NATO-Manöver im Baltikum wurde abgesagt, eine Infizierung von Militäreinheiten wird zur Gefahr für die Verteidigung des Landes. In der Krise sind alle Staaten verwundbarer geworden.
Viele hoffen natürlich auf den schnellen Sieg des Westens im Krieg gegen die Pandemie, doch China könnte Corona nutzen, wenn es nicht von einer zweiten Pandemie-Welle zurückgeworfen wird, seine Seidenstraßen-Strategie bis nach Europa auszudehnen. Droht dann der Ausverkauf europäischen Porzellans?
In dieser Zeit ist es wichtig, dass Anfang September 2020 die Staatschefs der Ständigen Mitgliedsländer des UN-Sicherheitsrates in New York zusammenkommen. Die Zusammenkunft könnte in ähnlicher Weise in die Geschichte eingehen, wie der Wiener Kongress 1815, die Konferenz von Versailles 1919 oder der Jalta-Gipfel der Siegermächte von 1945, denn sie muss über die nächste Friedensweltordnung entscheiden.
Zum Autor: Prof. Alexander Rahr gilt als einer der erfahrensten Osteuropa-Historiker, er ist Politologe und Publizist.
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