Amerika ist nicht China…

Seit rund einer Woche löst die Polizei immer wieder gezielte Randale von Chinesen gegen das "Quit CCP Center " in New York auf. Dort können sich Chinesen von den drei Organen der kommunistischen Partei lossagen. In einem aufgezeichneten Telefonat bestätigte der chinesische Generalkonsul von New York, Peng Keyu, dass er die Störungen organisiert hat.
Titelbild
(Dayin Chen/ET)
Von 27. Mai 2008

2002 kam Frau Xu vom Festland China in die USA und wohnt seitdem in Manhattan in New York. Ihren Lebensunterhalt verdient sie als Babysitterin. Am Montag treffe ich sie in Flushing, einem vorrangig von Chinesen bewohnten Ortsteil von New York. Sie ist unterwegs um einzukaufen. Da sie sich bedroht fühlt, möchte Frau Xu (Name geändert) ihren wirklichen Namen nicht bekannt geben: Während des Interviews mit ihr kommt immer wieder ein ihr unbekannter chinesischer Mann sehr nahe um den einen oder anderen Satz von ihr zu hören und macht mehrere Fotos von ihr.

Seit dem 17. Mai ist die Situation in Flushing angespannt. Vom chinesischen Konsulat organisierte Landsleute bedrohen das Personal des „Quit CCP“-Austrittscenters. Die Chinesen können seitdem nur mehr unter Polizeischutz aus der kommunistischen Partei Chinas (KPCh), dem Jugendverband und den Jungpionieren austreten. Skandiert werden dabei vielfach Anti- Falun Gong Parolen, da viele Falun Gong Praktizierende freiwillig beim Austrittscenter mitarbeiten um so möglichst schnell die kommunistische Partei aufzulösen und so die Verfolgung von Falun Gong zu beenden. Laut internen Quellen hat das chinesische Regime die Verfolgung von Falun Gong seit Anfang des Jahres erneut verstärkt.

ETD: Wie denken Sie über die jetzigen Angriffe auf Falun Gong in Flushing?

Xu: Amerika ist ein freies Land. Falun Gong hat nichts Falsches getan. Ich habe die Aufzeichnungen des Telefonates mit dem chinesischen Generalkonsul Peng Keyu gehört. Ich denke, dass das Konsulat hinter diesen Attacken steckt. Ich bin keine Falun Gong Praktizierende. Ich habe einige Vorfälle beobachtet und habe dabei gesehen, dass einige Chinesen die Menschen angriffen, sobald sie sahen, dass sie Falun Gong Praktizierende sind. Obwohl die Praktizierenden ihnen nichts angetan haben. Sie sagen, sie werden die Falun Gong Praktizierenden totschlagen. Hier ist Amerika, ein freies Land, und es herrscht keine Anarchie, aber unter der Steuerung des chinesischen Konsulats machen sie das demokratische Amerika zu einer Anarchie, sie haben die Gewalt des chinesischen Regimes in Amerika eingeführt.

ETD: Was haben diese Leute ihrer Ansicht nach gegen Falun Gong?

Xu: Das chinesische Konsulat verdrehte die Äußerung von Falun Gong „der Himmel vernichtet die Kommunistische Partei“ zu „der Himmel vernichtet China“. Wegen des Erdbebens sind die Menschen emotional aufgewühlt. Durch diese verdrehte Äußerung denken die Menschen, dass Falun Gong wirklich gegen China ist. Eigentlich bedeutet es nicht gegen China zu sein, wenn man etwas gegen die Partei sagt. Viele Menschen mögen die Partei nicht, nur sprechen sie das nicht aus. Sie denken aber im Herzen so. Diese Menschen haben sich noch nicht zusammengeschlossen.

Die Kommunistische Partei hetzt Menschen gegen Falun Gong auf, die die Wahrheit nicht kennen. Besonders benutzt sie den Patriotismus der jungen chinesischen Studenten und ruft sie auf, sich gegen Falun Gong zu erheben, weil Falun Gong gegen das Land sei. Das glauben die Studenten auch, deswegen greifen sie Falun Gong an. Aber es stimmt nicht, dass Falun Gong gegen China ist. Falun Gong zeigt schon seit Jahren immer wieder, dass das Land China zu lieben nicht gleichzeitig bedeutet, die Partei zu lieben. Die Kommunistische Partei ist nicht gleich China. Daher kann jeder verstehen, welche Meinung Falun Gong hat.

ETD: Wie denken Sie persönlich über die Kommistische Partei?

Xu: Seit meiner Kindheit haben wir verschiedene politische Kampagnen erlebt, wie die Anti drei- und die Anti fünf Kampagnen oder die Kulturrevolution. Die Kommunistische Partei hat so viele Chinesen getötet. Viele Menschen in China hassen die Kommunistische Partei. Die Menschen haben nur keine Möglichkeit, sich ihrer Macht zu widersetzten. Sobald man sich gegen die Macht der Kommunistischen Partei erhebt, wird man ins Gefängnis geworfen. In China gibt es keine Freiheiten, das wissen viele Menschen, nur sprechen sie das nicht aus.

In Flushing werden im Moment nicht nur Falun Gong Praktizierende angegriffen, sondern auch Menschen, die für Falun Gong Sympathie zeigen.

ETD: Können Sie ein Beispiel für die Angriffe auf Falun Gong-Sympathisanten in Flushing nennen?

Xu: Wissen Sie warum ich so verärgert bin? Ich hatte eben vorhin einen Freund getroffen und er hat auf Falun Gong geschimpft. Ich fragte ihn dann, warum er das macht. Dann haben mich alle Leute, die bei ihm waren, angeschrieen und beschimpft. Sie waren so aggressiv, mir scheint, dass sie mich am liebsten totgeschlagen hätten. Ich war sehr verärgert. Ich sagte dann, ich praktiziere kein Falun Gong, bin aber nicht gegen Falun Gong. Amerika ist ein freies Land, es ist nicht falsch einen Glauben zu haben. Sie sollten mich nicht angreifen, nur weil ich nicht gegen Falun Gong bin und sich nicht wie ein bösartiger Hund verhalten, der jeden beißt. Ich sagte zu ihnen, wenn sie sich in Amerika so verhalten, sollten sie doch nach China zurückgehen.

ETD: Wie haben Sie sich auf Ihre Worte reagiert?

Xu: Sie haben mich alle so laut angeschrieen. Sie hörten überhaupt nicht zu und haben mir gedroht, mich totzuschlagen. Sie sind total verrückt und durchgedreht.

ETD: Haben Sie zu Ihnen wirklich gesagt, dass sie Sie totschlagen wollen?

Xu: Sie haben immer wiederholt, Falun Gong zu töten. Weil hier so viele Menschen sind, wagten sie auch nicht, mir etwas anzutun. Ich habe keine Angst. Seitdem sie sich so verhalten glaube ich noch mehr, dass der Organraub an Falun Gong Praktizierenden in China wahr ist. Die Verfolgung von Falun Gong findet in China jetzt nur im Geheimen statt, aber das Ausmaß ist nicht kleiner als zur Zeit der Kulturrevolution.

Ich war erst letztes Jahr in China, wissen Sie warum ich das Ausmaß der Verfolgung von Falun Gong so einschätze? Der Sohn eines Freundes von mir arbeitet in der Behörde für die Öffentliche Sicherheit. Er hat mir erzählt, dass die Behörde für öffentliche Sicherheit Untersuchungen macht, um Falun Gong Praktizierenden ausfindig zu machen und sobald sie einen finden, nehmen sie ihn fest.

ETD: Was ist Ihre Meinung zu Falun Gong?

Xu: Die Falun Gong Praktizierenden haben nichts Falsches getan. Weil sie sagen, dass der Himmel die Kommunistische Partei vernichten wird, hat die KPC Angst und versucht Falun Gong auszulöschen. Sie bringt die Gewalt nach Amerika. Ich denke, die amerikanische Regierung sollte alle diese Leute aus den USA abschieben.

Amerika ist ein demokratischer Rechtsstaat. Das ist anders als im diktatorischen China. Hier in Amerika sind die meisten chinesischsprachigen Fernsehsender von der Kommunistischen Partei kontrolliert. Die Menschen schauen nicht den chinesischen Fernsehsender NTD (New Tang Dynasty Television), daher wissen sie die Wahrheit nicht. Obwohl sie in Amerika leben, wurden sie von der kommunistischen Propaganda manipuliert. Das Regime hat so viel Schlechtes getan, aber sie zeigen sich nach Außen hin gut. Ich finde keine Worte um sie zu beschreiben. Besonders der Generalkonsul Peng Keyu – er ist wie ein Tier in einer Menschenhaut. Er ist sehr böse. Er gibt vor, ein guter Mensch zu sein, aber es gibt kein Wort um seine Bösartigkeit zu beschreiben. Sein Verhalten spiegelt das der KPC wieder.

ETD: Wenn die KP wüsste, was Sie in diesem Interview gesagt haben, was könnte Ihnen dann geschehen?

Xu: Sie würden sicherlich meine Familie bedrohen, die immer noch in China lebt. Deswegen möchte ich ihretwegen meinen Namen nicht bekannt geben. Genauso denken auch viele andere Leute. Auch in Amerika ist es nicht so einfach, nachdem ich hier einmal etwas auf der Straße gesagt habe, waren die Leute wie wild gewordene Hunde und bissen mich. Tatsächlich unterstützen hier viele Menge Menschen Falun Gong. Weil sie jedoch befürchten, dass ihre Familie in China verfolgt wird, haben sie Angst etwas öffentlich zu sagen.

ETD: Sind Sie aus der KP ausgetreten?

Xu: Ich bin ausgetreten und habe meiner Familie ebenfalls dazu verholfen, aus der Kommunistischen Partei auszutreten. Ich denke, wenn mehr Menschen eigenständig denken würden und sich die Fakten anschauen würden, gäbe es für China Hoffnung zukünftig ein demokratisches Land zu werden. Wenn ich jedoch alle diese Leute sehe, die sich wie verrückt verhalten und voller Hass sind, bin ich traurig. Viele Chinesen wollen in die USA kommen, um sich aus der Herrschaft der Kommunistischen Partei zu befreien, haben aber auch hier keine Möglichkeit dazu. Diese Leute leben in einem freien Land, helfen jedoch immer noch der Kommunistischen Partei.

ETD: Was wünschen Sie sich für Chinas Zukunft?

Xu: Ich hoffe, dass die Chinesen in Übersee, die hier in Amerika arbeiten, die demokratische Lebensweise langsam zurück nach China bringen, um den Chinesen zu zeigen, was wirkliche Freiheit bedeutet. Dann könnten sie alle vom Herzen her lachen. Ich denke, das würde die Chinesen glücklich machen. Als ich letztes Jahr in China war, sah ich dort viele Chinesen mit gestressten und angespannten Gesichtern. Die Gesichtsausdrücke der Menschen in demokratischen Ländern sind entspannt. Wenn man zum Beispiel die Menschen aus Süd- und Nordkorea vergleicht, sieht man, dass die Menschen in Nordkorea sehr gestresst und angespannt wirken. Ich hoffe, dass China in Zukunft ein Land ohne die Kommunistische Partei sein wird, nur dann kann China wirklich frei sein und aufblühen.

ETD: Also ein China ohne KPC?

Xu: Ich hoffe dass die Gedenkstätte von Mao Zedong am Tiananmen (Platz des Himmlischen Friedens in Peking) zerstört wird. Wenn es die KPC nicht gäbe, gäbe es in China Wohlstand. Sobald man eine andere Meinung als die der KPC hat, wird man unterdrückt.

ETD: Wird sich die KPC jemals zu einem demokratischen System ändern?

Xu: Das Wesentliche der KPC ist, dass mit den Waffen die Macht entsteht. Früher haben die Menschen gehofft, dass sich die KPC wandelt, aber das ist nicht möglich. Wenn man die Illusion hat, dass die KPC ihren Wesenscharakter ändert, würde das China nur Katastrophen bringen.

ETD: Inwiefern ist der Austrittsstand in Flushing eine Hoffnung für China?

Xu: Wenn Falun Gong so handelt hat China erst Hoffnung. Wenn sich alle so wie die Falun Gong Praktizierenden verhalten, würde die Kommunistische Partei sofort zusammenbrechen. Aber die Kommunistische Partei wird nicht von selbst ihre Macht aufgeben.

(Dayin Chen/ET)
(Dayin Chen/ET)
Dieser Beitrag stellt ausschließlich die Meinung des Verfassers dar. Er muss nicht zwangsläufig die Sichtweise der Epoch Times Deutschland wiedergeben.


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