Bombendrohungen gegen Shen Yun: Künstler fordern Untersuchung

Shen Yun fordert eine Untersuchung zu Bombendrohungen, die vor der ersten von elf Vorstellungen zu einer Evakuierung des Kennedy Centers führten. Die Künstlergruppe vermutet, dass die chinesische Kommunistische Partei hinter den Drohungen steckt. Trotz der Bedrohung bleibt das Ensemble fest entschlossen, seine Auftritte fortzusetzen.
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Leeshai Lemish präsentiert Bombendrohungen gegen Shen Yun. Das Kennedy Center musste geräumt werden.Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times
Von 24. Februar 2025

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Shen Yun Performing Arts fordert die Untersuchung zu einer Bombendrohung im Kennedy Center. Die Drohung hatte am 20. Februar zu einer Evakuierung des Veranstaltungsortes am Premierenabend der Künstlergruppe geführt.

Es war die jüngste in einer Reihe von Bedrohungen, denen sich Shen Yun seit Jahren ausgesetzt sieht. Die Künstler befinden sich derzeit auf Welttournee, um das zu präsentieren, was sie als „China vor dem Kommunismus“ bezeichnen.

Drohungen gegen Theater und Politiker weltweit

Zahlreiche an Theater und Politiker gerichtete E-Mails, viele davon auf Chinesisch, haben einen zunehmend provokanten Ton. Es wird mit Gewalt gegen Theater weltweit, das New Yorker Hauptquartier von Shen Yun und kürzlich auch gegen Abgeordnete und Beamte gedroht.

„Es ist im Grunde eine Attacke auf die gesamte US-Regierung, die Gesellschaft und alles, wofür wir stehen“, sagte Leeshai Lemish, Moderator von Shen Yun, der Epoch Times. Lemish forderte die US-Regierung auf, die Vorfälle „gründlich zu untersuchen und wirklich herauszufinden, wer dahintersteckt“.

„Wenn die Drohungen gegen Shen Yun nicht aufhören, wird das generell nicht aufhören. Sie werden weitermachen“, sagte er. „Es wird ein wachsendes Problem sein, bis wir etwas dagegen unternehmen.“

Feueralarm und Evakuierung im Kennedy Center

Shen Yun war mit dem Bühnenaufbau für eine einwöchige Aufführung im Kennedy Center in Washington beschäftigt, als plötzlich der Feueralarm ausgelöst wurde.

Alice Liu, eine Perkussionistin von Shen Yun, die seit 16 Jahren bei der Gruppe ist, sagte, dass sie nicht einmal Zeit hatte, ihren Mantel zu holen, bevor alle aus dem Gebäude geleitet wurden. Sie warteten etwa drei Stunden in der Kälte, während die Polizei und Hundestaffeln das Gelände durchsuchten. Es wurde nichts Gefährliches gefunden.

„Während ich draußen in der Kälte wartete, dachte ich mir: ‚Wow, wer würde es wagen, eine Bombendrohung gegen ein Theater zu senden, das im Grunde genommen das nationale Kulturzentrum der USA ist?‘“, sagte sie auf einer Pressekonferenz am 21. Februar mit Blick auf die Bedrohungskampagne.

„Wow, wer würde es wagen, eine Bombendrohung gegen ein Theater zu senden, das im Grunde genommen das nationale Kulturzentrum der USA ist?“, fragte die Shen-Yun-Perkussionistin auf einer Pressekonferenz zur Bombendrohung gegen Shen Yun. Foto: Madalina Vasiliu/The Epoch Times

Trotz der Drohung wurde die Vorstellung am Donnerstag wie geplant aufgeführt. Nachdem die Polizei den Bereich geräumt hatte, verlief alles reibungslos. Aus Vorsicht wurden die Sicherheitsvorkehrungen im Theater verstärkt und Metalldetektoren am Eingang installiert.

Shen Yun zufolge stecke die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) hinter den Drohungen.

Die KPCh versucht seit Jahren, die Gruppe an Aufführungen zu hindern, indem sie Theater unter Druck setzt, geplante Shows abzusagen, und Behörden weltweit auffordert, die Show nicht zu besuchen.

Belästigung der Künstler und ihrer Familien

Auch die Familienangehörigen der Shen-Yun-Künstler in China werden kontinuierlich von den KPCh-Behörden belästigt. Liu, deren Eltern in ihrer Kindheit nach Großbritannien emigrierten, berichtete der US-amerikanischen Epoch Times, dass die chinesische Polizei ihre Verwandten in China über ihre Teilnahme am Fei Tian College in New York befragt hatte – einer Schule, die die Shen-Yun-Künstler ausbildet.

Lemish erinnerte sich indes an einen Vorfall nach einer Aufführung in Canberra, Australien. Zusammen mit einem anderen Moderator wurden die beiden Männer von mehreren Personen angesprochen, als sie zurück zu ihrem Hotel gingen.

Diese sagten, sie seien Mitglieder des Parlaments und hätten die Show sehr genossen. „Sie sagten, das gesamte Parlament habe einen Brief von der [chinesischen] Botschaft erhalten, in dem stand: ‚Schaut euch Shen Yun nicht an‘“, so Lemish.

Das konnte sie aber nicht von einem Besuch abhalten und sie erzählten ihm: „Also natürlich sind wir alle gekommen und wir hätten hier fast einen vollständigen Hofstaat gehabt. Wir hätten während Ihrer Show sogar ein paar Gesetze verabschieden können.“

Einige dieser Drohkampagnen hätten sich letztlich zu „kostenfreier Werbung“ entwickelt, so Lemish weiter. Dennoch, so der Moderator, hätten sich auch die Taktiken der Saboteure weiterentwickelt.

US-Behörden gegen chinesische Agenten

US-Behörden verurteilten 2024 zwei chinesische Agenten, die versuchten, die Behörde Internal Revenue Service (IRS) zu bestechen, um den gemeinnützigen Status von Shen Yun zu widerrufen. Durchgesickerte Notizen zeigten, dass chinesische Behörden gezielt Social-Media-Influencer in den USA und Japan unterstützten, um Shen Yun und Falun Gong zu verleumden.

Chen Jun (l.) und Lin Feng bekannten sich am 24. und 25. Juli 2024 vor dem Bundesgericht des südlichen Bezirks von New York schuldig, illegal als Agenten der KPCh tätig gewesen zu sein, um Pekings Einflusskampagne auf US-amerikanischem Boden durchzuführen. Foto: Falun Dafa Information Center

Die Epoch Times berichtete im Dezember, dass Chinas KP-Führer Xi Jinping in einer geheimen Besprechung 2022 angeordnet hatte, die weltweite Unterdrückungskampagne durch das Regime mittels Desinformation und der Nutzung demokratischer Institutionen im Westen zu verstärken. Ziel der KPCh sind Falun Gong und alle von Falun-Gong-Praktizierenden gegründeten Organisationen. Shen Yun ist eine davon. Das Ensemble wurde 2006 gegründet, um Menschenrechtsverletzungen an Falun-Gong-Praktizierenden in China anzuprangern.

Darsteller fest entschlossen, weiterzumachen

Lemish berichtete der US-amerikanischen Epoch Times weiter, dass Shen Yun seit Beginn der Tournee im Dezember 18 Droh-E-Mails erhalten habe. Darin wurde mit Bomben an Veranstaltungsorten gedroht, falls die Shows durchgeführt würden. Trotz der Drohungen wurden keine Vorfälle gemeldet und keine Aufführung musste abgesagt werden.

Die Künstlergruppe weiß nicht, wie viele Personen hinter der Bedrohungskampagne stecken. In verschiedenen Ländern sind ähnliche E-Mails zeitgleich eingegangen, oft von derselben Adresse.

Lemish betonte, die Darsteller seien indes fest entschlossen, ihre Auftritte fortzusetzen. Viele, darunter auch er, träumen davon, Shen Yun eines Tages in China zu präsentieren. Die Vorführung im Kennedy Center war Lemishs erster Auftritt in Washington seit einem Jahrzehnt.

Er bedankte sich für die Unterstützung von Theater und Publikum und freute sich auf die restlichen elf Aufführungen im Kennedy Center. Darüber hinaus betonte Lemish, dass chinesische Vertreter versuchten, die Menschen einzuschüchtern. „Lasst sie nicht gewinnen.“

Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel „Shen Yun Calls for Investigation Following Bomb Threats at Kennedy Center“. (deutsche Bearbeitung kz)



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