Gut gewappnet durch die Pollensaison: Natürliche Tipps gegen Heuschnupfen
Laut Robert Koch-Institut leiden etwa zwölf Millionen Deutsche unter Heuschnupfen, ausgelöst durch verschiedene Pollenarten. Damit zählt er zu den häufigsten allergischen Erkrankungen in Deutschland. Typische Beschwerden sind Niesen, verstopfte Nase mit starker Schleimbildung, tränende und juckende Augen, geschwollene Schleimhäute bis hin zu Atemnot. Dadurch werden Spaziergänge im Grünen oder auch nur geöffnete Fenster für Allergiker zur Qual.
Auch „Frühblüher“ wie Birke, Esche oder Erle können mit ihren acht bis 250 Mikrometer großen Pollen, die in hoher Konzentration in der Luft sind, Heuschnupfen auslösen. Beendet ist die Pollensaison jedoch nicht mit dem Ende des Frühlings. Im Sommer sind vor allem die Pollen von Getreide und Gräsern im Umlauf, während der Herbst-Heuschnupfen meist von Kräuterpollen von Beifußgewächsen oder Traubenkraut ausgelöst werden.
Es ist auch möglich, im Winter unter Heuschnupfen zu leiden, allerdings ist er in der kalten Jahreszeit normalerweise auf Hausstaubmilben oder Sporen von Schimmelpilzen zurückzuführen.
Eingeschränkte Therapiemöglichkeiten
Das Grundprinzip der Allergietherapie lautet: Den Auslöser meiden. Aber gerade bei Pollen, die in hoher Konzentration in der Luft vorkommen und durch geöffnete Fenster oder in fahrende Autos eindringen können, ist das leichter gesagt als getan.
Möglichkeiten für eine medikamentöse Therapie stellen Antihistaminika oder Cortison dar. Diese Medikamente gibt es als Nasensprays, Augentropfen oder Cremes. Die lokalen Anwendungen werden oft mit zusätzlichen Antihistaminika zum Einnehmen in Tablettenform kombiniert.
Histamin gehört zu den Botenstoffen, die bei der allergischen Reaktion eine Schlüsselrolle spielen und Reaktionen wie Juckreiz bis hin zu Asthma auslösen können. Antihistaminika hemmen bis zu einem bestimmten Grad die Wirkung von Histamin, helfen aber meist nur bei milden bis mittelschweren Allergien effektiv. Zudem kann die Einnahme zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Benommenheit, Schläfrigkeit und Mundtrockenheit führen.
Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die „spezifische systemische Immuntherapie“, die auch „Hyposensibilisierung“ genannt wird. Diese Therapie setzt an der Ursache der Allergie an. Das Immunsystem wird mit langsam steigenden Dosen mit dem Allergen konfrontiert und soll so mit der Zeit weniger heftig auf den allergieauslösenden Stoff reagieren.
Die Erfolgsquote von Hyposensibilisierungen ist relativ hoch (80 bis 90 Prozent), allerdings wird die Therapie schwierig, wenn das spezifische Allergen nicht eindeutig bekannt ist oder es Kreuzallergien gibt.
Natürliche Tipps für die Pollensaison
Da Allergien direkt mit dem Immunsystem zusammenhängen, gibt es auch natürliche Möglichkeiten, sich für die Pollensaison zu wappnen.
Zum einen gibt es die Möglichkeit, das Immunsystem zu stärken, indem man mit gesunder Ernährung für ausreichend Vitamin C, Zink und Calcium sorgt. Vitamin C, das zu großen Mengen in Obst und Gemüse enthalten ist, beteiligt sich am direkten Abbau von Histamin. Zink oder Calcium, das in hoher Konzentration in Milchprodukten, Soja, Brokkoli, Spinat oder Grünkohl vorliegt, mindern die Freisetzung von Histamin.
Bewährte Hilfsmittel aus der Natur, die auch schon in der traditionellen chinesischen Medizin eingesetzt wurden, sind Tragantwurzeln. Sie werden oft in Kombination mit Johannisbeeren, Heckenrose oder Birkenknospen verwendet, was entzündungshemmend, immunsystemmodulierend, hustenreizstillend sowie entspannend auf die Bronchien wirkt.
Zusätzlich können folgende Anwendungen im Alltag hilfreich sein:
- Wäsche nicht im Freien trocknen
- Pollenfilter für Fenster und Auto verwenden
- zur passenden Zeit lüften – in der Stadt morgens (6 bis 8 Uhr), auf dem Land abends (18 bis 24 Uhr)
- Sonnenbrille tragen
- nach Aufenthalten im Freien Haare und Gesicht waschen
- Kleider nach Aufenthalt im Freien waschen
- Reiseziele am Meer oder in den Bergen wählen
- Nikotin meiden – sowohl aktives als auch passives Rauchen schädigt die Schleimhäute
- Bildschirmpausen – zu lange Konzentration auf Bildschirme belastet die Augenschleimhäute
- zusätzlichen Stress, der das Immunsystem schwächt, vermeiden
- das Immunsystem durch Meditation stärken
- den Pollenkalender beachten
Dieser Artikel erschien im Original auf www.nspirement.de unter dem Titel „Gut gewappnet durch die Pollensaison: Natürliche Tipps gegen Heuschnupfen“.
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