Neue Studie: Zweite COVID-19-Infektion heilt schneller ab als die Erstinfektion
COVID-19-Zweitinfektionen heilen schneller ab als Erstinfektionen. Der Impfstatus hatte dabei keinen Einfluss. Das ist das Ergebnis einer neuen britisch-amerikanischen Studie, die in der Fachzeitschrift „Nature Communications“ erschien.
In der Studie untersuchen die Forscher 1.796 Personen nach einer Erst- und 193 Personen nach einer Zweitinfektion. Die Ergebnisse zeigten, dass Menschen sich nach einer Zweitinfektion im Durchschnitt nach 6,6 Tagen erholten. Die erste COVID-19-Infektion heilte im Vergleich dazu durchschnittlich erst nach 9,3 Tagen ab.
Immunität nach Erstinfektion
Laut den Studienautoren passiere dies, weil Personen nach der Erstinfektion eine Immunität gegen SARS-CoV-2 entwickeln. Diese sorge dafür, dass die akute Infektion nach einer zweiten Ansteckung schneller heilt.
Die Forscher fanden außerdem heraus, dass Menschen, die bereits schnell von einer Erstinfektion genesen waren, auch nach einer erneuten Infizierung schnell wieder gesund wurden.
Den Wissenschaftlern zufolge beeinflussen frühere Infektionen und Impfungen die virale Aktivität im Körper einer Person. Doch es könnte auch „einen weiteren immunologischen Mechanismus geben, der bei aufeinanderfolgenden Ansteckungen erhalten bleibt und die Stärke der Immunantwort gegen SARS-CoV-2 im Vergleich zu anderen in der Population bestimmt“, so die Studienautoren.
Die Analyse basierte auf COVID-19-Tests, die zwischen dem 11. März 2020 und dem 28. Juli 2022 bei Spielern, Mitarbeitern und Mitgliedern der nordamerikanischen Basketball-Profiliga National Basketball Association (NBA) durchgeführt wurden.
Das Studiendesign hatte jedoch dadurch auch Limitierungen. So war die Population hauptsächlich jung, männlich und gesund. Die Forscher erklärten außerdem, dass sich mehrfach infizierte Personen „möglicherweise in wichtigen immunologischen und verhaltensbezogenen Aspekten von denjenigen unterscheiden, die während des Studienzeitraums nur eine Infektion durchmachten.“
Virale Aktivität: Keine signifikanten Unterschiede zwischen Geimpften und Ungeimpften
Frühere Studien gingen von einem starken Schutz vor schweren Erkrankungen durch die natürliche Immunität oder einer früheren Infektion aus. Der Schutz vor Infektionen ließ allerdings mit der Zeit nach.
Den Forschern zufolge konnten sie beim Vergleich der Geimpften mit den Ungeimpften keine „signifikanten Unterschiede in der viralen Aktivität“ feststellen. Zur viralen Aktivität gehören die Zeit, die zur Neutralisierung des Virus nötig ist, sowie der Zeitpunkt der höchsten Viruslast.
Ferner gab es ihren Ergebnissen nach bei einer erneuten Infektion je nach Virusvariante keinen signifikanten Unterschied bei der Virusaktivität. Der Studienzeitraum umfasste die Varianten Alpha, Delta und Omikron.
„Diese Ergebnisse stützen die Erwartung aus Lehrbüchern und anderen Veröffentlichungen, dass unser Immunsystem SARS-CoV-2 immer schneller neutralisiert“, schrieb Kasper Planeta Kepp, ein Bioinformatiker, der nicht an der Studie beteiligt war, auf X.
Wirkung des Impfstoffs
Wie viele andere US-Unternehmen verhängte auch die NBA strengere Auflagen für ungeimpfte Spieler. Das führte dazu, dass sich die meisten von ihnen impfen ließen. Die Basketballliga verhängte auch eine Impfpflicht für ihre Mitarbeiter.
Von den Studienteilnehmern, die sich das erste Mal ansteckten, waren die meisten geimpft. Von den 1.796 Erstinfektionen waren 1.095 unter den Geimpften. Einige hatten eine Auffrischungsimpfung erhalten. Bei weiteren 574 war der Impfstatus unbekannt. 127 waren nicht geimpft.
Von den 193 Personen, die sich erneut mit Corona ansteckten, waren 160 geimpft, 25 hatten einen unbekannten Impfstatus und acht waren ungeimpft.
Eine Person galt erst dann als geimpft, wenn 14 Tage nach der zweiten Moderna- oder Pfizer-Impfung beziehungsweise 14 Tage nach einer Einzelimpfung von Johnson & Johnson vergangen waren. Diese Zählmethode ist weit verbreitet, da davon ausgegangen wird, dass es zwei Wochen dauert, bis die Impfstoffe ihre volle Wirkung entfalten.
Kritiker wiesen allerdings darauf hin, dass bei dieser Zählweise nicht alle Infektionen richtig dokumentiert werden, da es in den ersten Tagen nach der Impfung zu Infektionen kommen kann.
Interessenkonflikte
Die Autoren der Studie gaben mehrere Interessenkonflikte an. So erhielten sie Forschungsgelder von der US-Seuchenschutzbehörde CDC und der US-Gesundheitsbehörde NIH. Zudem erhielten sie eine Finanzierung seitens der Yale University sowie der National Basketball Players Association (einer Gewerkschaft für Basketballspieler).
Zwei Studienautoren unterhielt einen Beratungsvertrag mit der NBA; einer von ihnen war außerdem als Berater für den COVID-19-Impfstoffhersteller Moderna tätig.
Dieser Artikel erschien im Original auf theepochtimes.com unter dem Titel: „COVID Reinfections Clear Faster, Including in Unvaccinated People: Study“. (redaktionelle Bearbeitung as).
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