Johannisbeeren – kleine Beeren mit großer Wirkung (+Rezept)

Ob frisch vom Strauch genascht, im Kuchen oder zu Marmelade oder Saft verarbeitet: Johannisbeeren sind äußerst beliebt und überzeugen nicht nur mit ihrem säuerlich-fruchtigen Aroma, sondern auch mit einer Fülle an gesunden Nährstoffen.
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Johannisbeeren sind reich an Vitaminen und Mineralien.Foto: Yuliia Bilousova/iStock
Von 27. Juni 2024

Johannisbeeren, aufgrund ihres lateinischen Namens Ribes in Österreich auch Ribisel genannt, stellen die einzige Pflanzengattung in der Familie der Stachelbeergewächse (Grossulariaceae) dar. Sie gehören zu den beliebtesten Beerenfrüchten in Europa und wurden bereits im 15. Jahrhundert in Klostergärten kultiviert.

In der Volksmedizin fanden Johannisbeeren und ihre Blätter seither bei Gicht, Rheuma, Arthritis, als Blutreinigungsmittel und bei Durchfallerkrankungen Verwendung. Ursprünglich in Mitteleuropa heimisch, sind sie heute nur noch selten als Wildpflanze in Auwäldern zu finden. In Haus- und Hofgärten haben sich die pflegeleichten und äußerst gesunden Obststräucher jedoch einen festen Platz verdient.

Verschiedene Sorten, verschiedene Ernte

Man unterscheidet zwischen Roten, Weißen und Schwarzen Johannisbeeren, die pünktlich zum Sommer um den 24. Juni, dem Johannestag, zu reifen beginnen – daher auch ihr Name Johannisbeere. Rote und weiße Sorten läuten in der Regel die Erntesaison ein. Schwarze Johannisbeeren reifen etwa einen Monat später, überraschen dafür jedoch mit einem höheren Vitamin- und Nährstoffgehalt.

Je länger die säuerlichen roten und schwarzen sowie die etwas milderen weißen Beeren am Strauch hängen, desto süßer und aromatischer werden sie. Voll ausgereifte, süße Beeren eignen sich hervorragend für Kuchen oder zur Verarbeitung in Saft und Likör. Allerdings nimmt mit der Zeit der natürliche Pektin-Gehalt ab. Wer also Marmelade aus den Beeren herstellen möchte, sollte sie früher ernten, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.

Nährstoffreiche Powerbeeren

Johannisbeeren sind vollgepackt mit wichtigen Vitaminen, Mineralien und sekundären Pflanzenstoffen. Die kugeligen Beeren liefern 257 Milligramm Kalium je 100 Gramm – schwarze Sorten sogar bis zu 310 Milligramm – und tragen somit zu einem ausgewogenen Säure-Basen-Haushalt bei.

Kalium ist außerdem ein wichtiger Gegenspieler zu Bluthochdruck und für die Reizweiterleitung von Nervenimpulsen und die Muskelarbeit bedeutend. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt 4.000 Milligramm Kalium pro Tag für Erwachsene. Das entspräche 1,6 Kilogramm Johannisbeeren.

Darüber hinaus liefern Johannisbeeren Kalzium und Phosphor. Beides Mineralien, die für starke Knochen und Zähne sorgen und am Aufbau der Zellmembranen beteiligt sind. Ein weiteres wichtiges Element in Johannisbeeren ist Eisen, das wesentlich an der Blutbildung und am Sauerstofftransport beteiligt ist.

Vitaminreiche Kraftpakete

Zugleich sind Johannisbeeren ausgezeichnete Vitamin-C-Lieferanten. Mit 189 Milligramm pro 100 Gramm haben Schwarze Johannisbeeren gegenüber den roten Sorten mit 36 Milligramm pro 100 Gramm eindeutig die Nase vorn. Der Tagesbedarf für Erwachsene liegt bei 100 Milligramm – was etwa 55 Gramm der schwarzen Früchte entspricht. Vitamin C unterstützt die Aufnahme von Eisen und ist ein wichtiges Element zur Stärkung des Immunsystems und für den Knochenaufbau.

Weiterhin sind große Mengen Vitamin E in Johannisbeeren enthalten. Vitamin E schützt als fettlösliches Antioxidans die Zellmembranen vor Schäden durch freie Radikale und wirkt entzündungshemmend. Auch hier übertreffen Schwarze Johannisbeeren die roten Beeren mit der fast dreifachen Menge.

Wirkungsvolle Anthocyane

Die kleinen Beeren überzeugen jedoch nicht nur als Vitamin- und Nährstofflieferant, sondern punkten auch mit wichtigen sekundäre Pflanzenstoffen. Flavonoide, insbesondere Anthocyane, verleihen den Früchten ihre intensive Färbung. Diese Stoffe haben stark entzündungshemmende, antimikrobielle und antioxidative Eigenschaften und unterstützen zudem die Regulation des Blutzuckerspiegels. Besonders reich an Anthocyanen sind Schwarze Johannisbeeren.

Egal, welche Sorte, Johannisbeeren tragen mit ihrem reichen Nährstoffschatz zu einer vitalstoffreichen Ernährung bei und unterstützen die Gesundheit.

Rezept für Johannisbeer-Baiser-Kuchen

Zutaten für Kuchenboden:
  • 120 g Butter
  • 150 g Zucker
  • 3 Eidotter
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 Päckchen Backpulver
  • 350 g Mehl
  • 125 g Sauerrahm
  • 125 g Milch
Zutaten für den Belag:
  • 500 g Rote Johannisbeeren
  • 3 Eiklar
  • 150 g Zucker
Zubereitung:
  1. Butter mit Zucker und Eigelb schaumig rühren. Mit Backpulver versiebtes Mehl, Milch und Sauerrahm hinzufügen und gut zu einem Rührteig vermischen.
  2. Auf einem Backblech fingerdick aufstreichen und etwa 20 Minuten bei 190 °C (Ober-/Unterhitze) goldgelb backen.
  3. In der Zwischenzeit drei Eiklar zu festem Schnee schlagen, Zucker in den Schnee einrieseln und zuerst langsam, dann rascher werdend einschlagen, die Johannisbeeren vorsichtig unterziehen.
  4. Die Eischnee-Frucht-Masse auf dem vorgebackenen Boden verteilen und etwa 10 Minuten bei 180 °C backen, bis der Belag eine helle Farbe hat. Dann den Ofen auf 100 °C zurückschalten.
  5. Mit Hilfe eines Kochlöffels die Backofentür einen Spalt offen halten und den Kuchen etwa 20 Minuten nachtrocknen lassen. Guten Appetit!

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Beratung. Bei Gesundheitsfragen suchen Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. Für Informationen zur Dosierung, Anwendung und unerwünschten Effekten von Heilpflanzen wird eine Beratung in der Apotheke empfohlen.



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