Ernährung: Kopfschmerzen lindern mit natürlichen Mitteln
Kopfschmerzen machen keinen Spaß. Sie können von leichter Verspannung bis hin zu Migräne reichen und belasten und stören den Alltag. Laut der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft gibt es in Deutschland rund 350.000 Migräneanfälle – täglich.
Die Ursachen sind verschieden: Stress, veränderte Schlafgewohnheiten oder Schlaflosigkeit, Reisen und unterbrochene Routinen, schlechte Körperhaltung, Koffein, Alkohol, Drogen, Nahrungsmittelallergien und vieles mehr. Einige Kopfschmerzen wie Migräne können sogar erblich bedingt sein.
Oft greifen die Betroffenen zu Medikamenten wie Aspirin und Paracetamol aus der Apotheke. Die kleinen Tabletten haben aber bei übermäßigem Verzehr viele Nebenwirkungen, die von Übelkeit und Erbrechen bis zu Magenblutungen und Herzproblemen reichen. Eine Alternative bieten Lebensmittel, die Schmerzen mildern oder ihr Auftreten verhindern können.
Pfefferminze
In einer Studie aus dem Jahr 2019 erhielten 120 Teilnehmer bei Migräneanfällen Nasentropfen aus Öl mit einer Konzentration von 1,5 Prozent Pfefferminzöl [1]. Die Kopfschmerzen nahmen danach bei über 70 Prozent der Patienten ab.
Insgesamt 42 Prozent der Patienten verspürten eine deutliche Verringerung der Kopfschmerzen. Fast die Hälfte der Teilnehmer gab an, dass ihre Kopfschmerzen innerhalb von fünf Minuten nach der Anwendung der Pfefferminz-Nasentropfen nachließen.
Laut einer weiteren Studie kann auch das Auftragen einer 10-prozentigen Menthol-Lösung auf Stirn und Schläfen Schmerzen und Übelkeit wirksam lindern [2]. Der Studie zufolge ist dies eine wirksame und sichere Behandlungsoption für Migräne.
Ingwer
Ingwer wird seit über 2.000 Jahren in der Traditionellen Chinesischen Medizin verwendet. Darüber hinaus ist Ingwer auch ein häufiger Inhaltsstoff in der indischen und arabischen Medizin.
Eine Studie der International Headache Society ergab, dass die Zugabe von Ingwerextrakt zur routinemäßigen Behandlung akuter Migräneschmerzen deutlich wirksamer lindern kann als eine herkömmliche Therapie allein [3]. Die Studie erschien im Jahr 2018 in der Fachzeitschrift „Sage Journals“.
Laut einer weiteren Studie sind die Vorteile von Ingwerpulver mit denen des üblichen Migränemedikaments Sumatriptan vergleichbar [4]. Es treten jedoch weniger Nebenwirkungen auf.
Magnesiumreiche Lebensmittel
Mehrere Studien zeigen Zusammenhänge zwischen Magnesiummangel und leichten bis mittelschweren Spannungskopfschmerzen und Migräne [5]. Sie ergaben, dass Magnesium Kopfschmerzen wirksam lindern kann. Ferner empfehlen medizinische Richtlinien in vielen Ländern die orale Einnahme von Magnesium bei der Behandlung von Kopfschmerzen.
Magnesium spielt auch eine Rolle bei der neuromuskulären Funktion – der Signalübertragung zwischen Nerven und Muskeln – und der Neurotransmission – die Kommunikation zwischen Nervenzellen. Es verhindert zudem, dass Neuronen überreagieren. Werden sie im Gleichgewicht gehalten, kann das einer Migräne vorbeugen.
Zu den Lebensmitteln, die Magnesium enthalten, gehören Kürbiskerne, Kakao, Nüsse, Bananen, Weizenkeime, Bohnen und Erbsen. Auch grünes Blattgemüse ist reich an Magnesium.
Naturjoghurt
Naturjoghurt enthält viel Riboflavin oder Vitamin B2. Dieser ist ein essenzieller Nährstoff, der die Mitochondrien – die Kraftwerke der Zellen – bei der Energiegewinnung unterstützt. Riboflavin kann die Anzahl der Migräneanfälle bei Patienten ebenfalls reduzieren.
In einer Studie verbesserten sich die Migränesymptome der Teilnehmer, nachdem sie drei Monate lang 400 Milligramm Riboflavin, 600 Milligramm Magnesium, 150 Milligramm Coenzym Q10 und Multivitamine einnahmen [6].
Leinsamen
Laut Studien, die den Zusammenhang zwischen Ernährung und Kopfschmerzen untersuchten, nehmen Kopfschmerzen und Migräne ab, wenn die Patienten mehr Omega-3-Fettsäuren essen [7].
Ein guter Lieferant für Omega-3-Fettsäuren sind Meeresfrüchte. Die vegetarische Alternative dazu sind Leinsamen. Sie sind eine der reichsten pflanzlichen Quellen von α-Linolensäure.
Allerdings sind Leinsamen nicht jedermanns Sache. Da sie gerinnungshemmende Eigenschaften besitzen, sollten schwangere und stillende Frauen und Patienten, die an Darmentzündungen oder Entzündungen nach chirurgischen Eingriffen leiden, auf den Verzehr von Leinsamen verzichten.
Kräuter
Bei Spannungskopfschmerzen ist es oft gut, sich mit einer Tasse mildem Kräutertee zu entspannen. Eine gute Wahl sind (Pfeffer-)Minze, Kamille, Hagebutte, Zitronenmelisse oder Baldrianwurzel. Auch Cayennepfeffer im Tee kann Kopfschmerzen reduzieren.
Neben Tees können Kräuter in Form von ätherischen Ölen auch bei einer Aromatherapie eingesetzt werden. Lavendelöl ist beispielsweise sehr sanft, hat entspannende Eigenschaften und kann ebenfalls bei Spannungskopfschmerzen helfen. Dazu sollte es an den Schläfen, am Nackenansatz oder an den Nasenflügeln einmassiert werden. Auch ein Bad mit entspannenden Ölen wie Kamille oder Ylang-Ylang hilft, Schmerzen zu lindern.
Genug Wasser trinken
Bevor jemand die verschiedenen Mittel anwendet, sollte er jedoch immer sicherstellen, dass er jeden Tag genügend Flüssigkeit zu sich nimmt. Das scheint banal, doch tatsächlich ist Dehydrierung die Hauptursache für Kopfschmerzen.
Wer tagsüber mehr Wasser trinkt, kann die Häufigkeit von Kopfschmerzen und ihren lähmenden Auswirkungen verringern.
Zu beachten ist auch, dass einige Lebensmittel bei bestimmten Personen Kopfschmerzen auslösen können – einschließlich der oben genannten wie Bananen, Kakao und Nüsse [8]. Wem das passiert, muss nicht zwingend wieder zur „chemischen Keule“ aus der Apotheke greifen, denn die Liste der natürlichen Heilmittel ist unendlich länger. Mit ein wenig Recherche findet er bestimmt das Mittel, das für ihn am besten funktioniert.
Quellen und Literatur
[1] Rafieian-kopaei et al. (2019); doi.org/10.4103/ijpvm.IJPVM_530_17
[2] Haghighi et al. (2010); doi.org/10.1111/j.1742-1241.2009.02215.x
[3] Martins et al. (2018); doi.org/10.1177/0333102418776016
[4] Maghbooli et al. (2013); doi.org/10.1002/ptr.4996
[5] Maier et al. (2020); doi.org/10.3390/nu12092660
[6] Gaul et al. (2015); doi.org/10.1186/s10194-015-0516-6
[7] Jahromi et al. (2019); doi.org/10.1186/s10194-019-1057-1
[8] Finocchi, Sivori (2012); doi.org/10.1007/s10072-012-1046-5
(Mit Material von The Epoch Times)
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