US-Schauspieler Kirk Cameron macht sich für Homeschooling stark
Das öffentliche Schulsystem sei heute oft so schlecht, dass es keine wirkliche Bildung vermittelt. Die Kinder würden auf sexuelles Chaos und die linke Politik konditioniert, anstatt zur Wahrheit, Schönheit und Güte geführt. Das sagte der Schauspieler und Produzent Kirk Cameron im Juni in einem Interview in der Sendung „American Thought Leaders“ von EpochTV. Cameron hat sechs Kinder, die er alle zu Hause unterrichtet.
Der Schauspieler wurde für seine Rolle in der 1980er US-amerikanischen Sitcom „Unser lautes Heim“ bekannt. Er ist der leitende Produzent und Star des neuen Dokumentarfilms „The Homeschool Awakening“ (auf Deutsch etwa: „Das Erwachen des schulfreien Lernens“). Er und seine Frau Chelsea haben zwei leibliche und vier adoptierte Kinder, die sie alle zu Hause unterrichteten.
Pandemie-Trend Unterricht von zu Hause setzt sich fort
Während der Pandemie seien die Eltern darauf aufmerksam geworden, was in den Schulen gelehrt wird und „viele dieser Eltern waren nicht glücklich“, meinte der Schauspieler. Aus diesem Grund hätten viele Familien nach Alternativen zum staatlichen Schulsystem gesucht.
Eine solche Alternative ist das Homeschooling (Hausunterricht oder schulfreies Lernen), dabei werden Kinder zuhause von den Eltern oder privaten Lehrern unterrichtet. Die Eltern entscheiden, was gelehrt wird. In Deutschland ist der Hausunterricht verboten, in den USA in allen 50 Bundesstaaten erlaubt.
Laut einer Umfrage des „United States Census Bureau“ stieg die Anzahl der Kinder im Hausunterricht (nicht zu verwechseln mit dem Distanzunterricht wegen der Corona-bedingten Schulschließungen) während der Pandemie stark an. In der Zeit vor der Pandemie nutzten etwa 3,3 Prozent der Haushalte mit Kindern im Schulalter die Option Homeschooling.
Während des ersten Lockdowns, der in den USA am 19. März 2020 begann, gab es in 5,6 Prozent der Haushalte Homeschooling. Diese Zahl stieg im Herbst des Schuljahres 2020/21 auf 11,1 Prozent – eine Verdopplung im Vergleich zum Schuljahr 2019/20. Unter den Schwarzen war sogar ein fünffacher Anstieg zu verzeichnen, von 3,3 auf 16,1 Prozent.
„Es liegt auf der Hand, dass Familien in einem noch nie dagewesenen Umfeld nach Lösungen suchen, die ihren Gesundheits- und Sicherheitsbedürfnissen, ihren Bedarf an Kinderbetreuung und den Lern- und sozio-emotionalen Bedürfnissen ihrer Kinder zuverlässig erfüllen“, kommentierte das „United States Census Bureau“ die Entwicklung.
Indoktrination an Schulen
Kirk Cameron nach seien auch viele Eltern nicht mit den Lehrplänen an Schulen einverstanden. Jedes Fach werde mit einem ideologischen Unterton unterrichtet und den Kindern werde beigebracht, sie sollten sich für ihre Hautfarbe schämen oder im Gegenteil sich wegen ihrer Hautfarbe als Opfer fühlen. Ihnen werde beigebracht, sie sollten ihr Land, Gott und die jüdisch-christlichen moralischen Werte hassen, führte der Schauspieler weiter aus.
Die Kritische Rassentheorie, die Gendertheorie und die Annahme, dass alles in der Geschichte der USA schlecht gewesen sei – viele Eltern würden nicht wollen, dass ihre Kinder so eine Bildung erhalten.
„Sie wollen, dass [ihre Kinder] die wahre Geschichte verstehen, dass es das Gute, das Schlechte und das Hässliche gebe, dass Amerikas Probleme universell seien. Ich glaube, das kommt von dem Problem, das im Herzen eines jeden Menschen existiert: Egoismus, Stolz und Gier; wir müssen das beseitigen. Die Erfolge Amerikas sind doch einzigartig“, so Kirk Cameron.
In den USA gebe es religiöse, politische und wirtschaftliche Freiheiten, wie sonst nirgendwo auf der Welt, erklärte der Produzent. Deswegen würden auch so viele Menschen in die USA ziehen. „Deshalb sind wir so gesegnet, hier zu leben. Und wir wollen, dass unsere Kinder diese Sachen verstehen“.
In dem Gespräch ging Kirk Cameron auch auf die Vorurteile gegen Homeschooling ein. In den Medien wird der Hausunterricht mit Rassismus und Rassentrennung in Verbindung gebracht. Dies sei jedoch falsch, denn Homeschooling habe nichts mit der Hautfarbe zu tun und es gebe in den USA viele multiethnische Familien, die ihre Kinder zu Hause unterrichten, seine eingeschlossen.
Außerdem würden konservative, gläubige Menschen als bildungsfeindlich bezeichnet, weil sie den „unmoralischen Unsinn“ in dem öffentlichen Schulsystem kritisieren. Dies mache aber keinen Sinn und sei so, als würde man sie als menschenfeindlich bezeichnen, weil sie Krebs hassen, so der Schauspieler.
„Diejenigen, die den Verstand und die Seelen amerikanischer Kinder zerstören, indem sie ihnen Dinge beibringen, die schädlich sind, schützen und verbreiten eher eine tödliche Krankheit als echte Bildung“. Das wolle er nicht für seine Kinder.
Homeschooling isoliert Kinder nicht, sondern fördert ihre Individualität
Weiter sprach er über Bildung im Allgemeinen und die Kritik, dass Kinder im Homeschooling isoliert und falschen Einflüssen ausgesetzt werden würden. Camerons Antwort: „Die Geschichte lehrt uns, dass derjenige, der die Schulbücher kontrolliert, auch die Zukunft kontrolliert. Die Herzen und Köpfe unserer Kinder sind von größter Bedeutung“.
Deswegen habe es immer einen Kampf um die Kontrolle über die Bildung gegeben. Und dieser Kampf werde weiterhin ausgefochten. Die Pandemie sei jedoch ein großer Weckruf für Eltern gewesen, um zu verstehen, dass die Bildung ihrer Kinder eine „heilige Verantwortung“ sei. Man dürfe die Bildung seiner Kinder nicht Menschen anvertrauen, die Werte vertreten, die den eigenen entgegenstehen.
Wenn wir unsere Kinder nach Rom zur Schule schicken, sollten wir uns nicht wundern, wenn sie als Römer zurückkommen“, merkte Cameron dazu an.
Die Homeschooling-Community würde Kinder außerdem nicht isolieren. Die Familien, die ihre Kinder zu Hause unterrichten, hätten alle möglichen Hintergründe. Sie umfassen Familien in Städten und auf dem Land; Unternehmerfamilien, in der alle Familienmitglieder im Betrieb mithelfen; Künstler, Musiker, Familien, die viel reisen.
Die Kinder würden obendrein nicht nach Alter und Fähigkeiten aufgeteilt, sondern würden von älteren Kindern lernen und jüngere lehren. Sie würden auch an verschiedenen Orten praktische Erfahrungen sammeln, anstatt stundenlang in der gleichen Umgebung einem allgemeinen Lehrplan zu folgen.
Cameron erzählte von seiner eigenen Familie. Er habe beispielsweise sehr oft Filme gedreht und musste dafür viel reisen. So habe er seine Kinder auf die Sets mitgenommen. Dort konnten sie lernen, wie man Filme dreht und schneidet. Sein Sohn arbeitet heute als Video-Editor.
Für seinen Film „The Homeschool Awakening“ beleuchtete Cameron das Leben von Familien, die erfolgreich ihre Kinder zu Hause unterrichten. Diese Familien würden auf die Stärken ihrer Kinder eingehen, damit die Kinder ihre Talente entfalten können.
All die oben erwähnten Punkte würden den Kindern eine „phänomenale Schulbildung“ geben. Auf diese Weise würden sie die Aufnahmeprüfungen für Universitäten nicht nur bestehen, sondern oft auch Stipendien erhalten.
In seinem Film interviewte Kirk Cameron Dekane und Direktoren von verschiedenen Hochschulen in den USA. Diese sagten, sie würden bei gleichen Testergebnissen die Kinder bevorzugen, die zu Hause unterrichtet wurden.
Diese Kinder seien sehr vielseitig und kontaktfreudig, weil sie daran gewöhnt seien, mit Kindern und Erwachsenen Ideen auszutauschen und zu arbeiten. „Sie ergreifen die Initiative, sie denken über den Tellerrand hinaus, sie sind Abenteurer und Pioniere. Wir wollen mehr davon.“
Staat kann Kinder nicht lieben
Cameron gab auch einige Tipps für Eltern, die für ihre Kinder Homeschooling in Betracht ziehen. Dafür müsse man nicht reich sein. Da es Millionen von Familien gebe, die ihre Kinder zu Hause unterrichten, gebe es auch viel Unterstützung, was Homeschooling finanziell tragbar mache.
Außerdem sollten Eltern sich die folgende Frage stellen: „Kann ich es mir leisten, mir etwas nicht näher anzusehen, das vielleicht besser für meine Kinder ist und ihnen wirklich hilft, erfolgreich zu sein und sich zu entwickeln?“ Denn niemand werde die eigenen Kinder mehr lieben als man selbst.
Zum Schluss brach Cameron eine Lanze fürs Homeschooling. Es sei zwar anstrengend, meinte er. Doch alles Gute sei anstrengend. Dafür würden wir die nächste Generation aufziehen, was nicht an Dritte ausgelagert werden sollte.
„Ich würde Ihnen sehr empfehlen, es zu tun, denn es gibt so viele Vorteile. Sie können es sich nicht leisten, es nicht zu tun. Ihre Kinder sind es wert“, schloss der Schauspieler ab.
Dieser Artikel erschien zuerst in der Epoch Times Wochenzeitung, Ausgabe Nr. 52, vom 9. Juli 2022.
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