Ostern 2024: Kunterbunte Ideen und Eier-Häschen auf dem Festtagstisch
Gekocht, gefärbt und ausgepustet: Zu Ostern schnellt der Eierverbrauch in die Höhe. Für bunte Eier sind aber nicht unbedingt künstliche Farben nötig. Zwar sind die künstlichen Farben zugelassen und gelten oft als unbedenklich, jedoch gilt dies nicht für Allergiker. Außerdem rät die Verbraucherzentrale von der Verwendung der Farben mit Chinolingelb (E104), Gelborange S (E110) oder Azorubin (E122) ab.
Damit das Osterfest aber nicht trist und farblos bleibt, kann auf umweltschonende und natürliche Färbemittel zurückgegriffen werden. Mithilfe von Wurzeln, Gewürzen und Gemüse, die alltäglich in der Küche verwendet werden, haben die Menschen bereits im Mittelalter Eier gefärbt. – Doch warum betrieben die Menschen schon vor hunderten Jahren diesen Aufwand und was benutzten sie dabei für welche Farben?
Von blassgelb bis tiefblau
Der Grund für das Eierfärben liegt in der christlichen Religion begründet. So durften die strenggläubigen Menschen im Mittelalter während der Fastenzeit keine Eier essen. Dies hatte zur Folge, dass sich bis zum Ende der Fastenzeit – dem Karsamstag, auch Färbersamstag genannt – Unmengen an Eiern ansammelten.
Um diese haltbar zu machen, wurden sie vorher gekocht. Da man jedoch die Gekochten äußerlich nicht von rohen Eiern unterscheiden kann, kamen die Menschen auf die Idee, ihre gekochten Eier zu färben.
Dass diese in Deutschland tatsächlich auch versteckt und gesucht wurden, ist aus dem Werk „Satyrae“ von dem Botaniker Georg Franck von Franckenau aus dem Jahr 1682 bekannt. Doch welche Materialien können nun zum Färben verwendet werden?
Die Farben:
Die Liste der Materialien ist so bunt wie die sich daraus ergebenden Farben:
Blassgelb: 120 Gramm Goldrute, die Schalen von sechs Orangen
Gelb: 250 Gramm Ingwer, zwei bis drei Teelöffel Kurkuma oder Kreuzkümmel
Gold-Braun: zwei Teelöffel Dillsamen
Braun: 250 Milliliter starker Kaffee, ein Beutel Schwarztee oder eine Handvoll rote Zwiebelschalen
Orange: eine Handvoll gelbe Zwiebelschalen oder 250 Gramm Karotten
Rosa: 120 Gramm Amaranth-Blüten
Rot: 250 Gramm Rote Bete
Lila: 250 Gramm Rotkohl oder unverdünnter Rotwein
Blau: 250 Gramm Heidelbeeren oder unverdünnter Holundersaft
Grün: 250 Milliliter Matetee sowie 250 Gramm Petersilie, Minze oder Spinat
Tipps für das Färben:
Die besten Farbergebnisse liefern – das ist klar – weiße Eier, da diese von „Huhn aus“ farbneutral sind. Wer ein wenig nachhelfen möchte, kann die Eier vorher mit einer Bürste vorsichtig putzen, um die Eioberfläche anzurauen.
Außerdem kann klarer Essig dabei behilflich sein, dass die Eierschalen die Farbe besser annehmen. Hierfür können Sie die Eier entweder ein wenig mit Essig einreiben oder einen Schuss Essig in den färbenden Sud geben.
Für die Durchführung gibt es zwei Varianten: 1. Färben und kochen gleichzeitig und 2. erst kochen, dann färben. In jedem Fall ist jedoch die Vorbereitung eines färbenden Suds erforderlich. Dafür sollten die Pflanzenteile oder Gewürze in einem halben Lister Wasser 30 bis 45 Minuten lang kochen. Anschließend können die rohen Eier für weitere zehn Minuten mitgekocht werden. Oder – Variante zwei – Sie kochen Sud und Eier getrennt und lassen die „farblosen“ Eier über Nacht im abgekühlten Sud ziehen. Damit die Eier glänzen, können die gefärbten, abgetrockneten Eier mit Speiseöl oder Speck eingerieben werden.
Eine weitere Möglichkeit ist das Färben von gemusterten Eiern. Hierfür können sie Blüten oder Blätter verwenden, diese befeuchten und auf die Eier „kleben“. Danach die Eier in eine Netzstrumpfhose legen und mit einem Knoten oder Faden fest verschließen.
Die „benetzten“ Eier wiederum in den abgekühlten, färbenden Sud legen und mindestens 30 Minuten warten. Zum Schluss Strumpfhose und Pflanzenreste entfernen und fertig sind die kunstvollen Eier.
Und wohin mit den vielen Eiern?
Jetzt können die von der Natur inspirierten Eier mit ihren bunten Schalen Gaumen und Augen von Familie und Gästen erfreuen. Wer keine Zeit für das Färben hat, kann auch aus den einfachen gekochten Eiern im Handumdrehen eine essbare österliche Dekoration schaffen. – Das bietet sich natürlich auch an, wenn die Fülle der gefärbten Eier die Zahl der hungrigen Münder übersteigt und Sie Ihren Gästen am nächsten Tag nicht dieselben bunten Eier anbieten möchten.
So können Sie mithilfe von Möhren, Kräutern, Samen und Gurken niedliche vegetarische Eier-Küken auf das Brot zaubern.
Und aus einem Stück Lachs und ein wenig Petersilie können Sie nicht ganz so vegetarische Möhren auf die Eier und ihren Festtagstisch zaubern.
Ebenfalls möglich sind Hasen – mit oder ohne Gemüse, stehend oder sitzend. Zusammen mit leckeren, essbaren „Tulpen“ aus gefüllten Paprikas, Zwiebellauch und Bärlauchblättern bringen sie Frühlingsstimmung auf.
Oder doch lieber Schokohasen zu Ostern?
Aber auch für die Kaffee-und-Kuchen-Zeit können Sie Ihre Gäste mit einem Oster-Hingucker – neudeutsch Ei-Catch – überraschen. So kann aus nahezu jedem Kuchen ein österlicher Schokokuchen mit 3D-Effekt werden. Alles, was hierfür benötigt wird, ist ein Kuchen nach Wahl, etwas Schokolade oder Kuvertüre und jede Menge Eier, Küken und/oder Hasen aus Schokolade.
Als Figur-schonendere Alternativen können auch Kuchen mit essbarer Osterdekoration, Plätzchen in Hasenform oder Hefe-Hasen kreiert werden.
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