Logo Epoch Times
Gedicht des Tages

Ostern – von Achim von Arnim

Aus der Reihe Epoch Times Poesie – Zusammen mit Clemens Brentano gab Ludwig Joachim von Arnim die Sammlung "Des Knaben Wunderhorn heraus", die über 600 Lieder umfasst. Seine Werke sind ein bedeutender Beitrag zur Frühromantik.

top-article-image

Ja so ersteht die Welt der Himmelsgaben Mit jedem Jahre neu.

Foto: iStock

author-image
Artikel teilen

Lesedauer: 1 Min.

Ostern

Vom Erdenstaub zu reinen, blauen Lüften
Dringt weit der Blick in ersten Frühlingstagen,
Und höher steigt der mächt’ge Sonnenwagen,
Die Erde sehnt nach Blättern sich und Düften,
Und heilige Geschichten uns dann sagen
Was sich geahnet in des Herzens Klüften.
Er ist erstanden aus den Todesgrüften,
Und wie vergebens war der Menschen Zagen,
Ja so ersteht die Welt der Himmelsgaben
Mit jedem Jahre neu, die Knospen brechen,
Und nichts ist unsrer Liebe zu erhaben,
Sie gibt uns alles in den Wonnebächen,
Die nach dem Eisgang Flur und Aug‘ durchgraben,
Das Unsichtbarste will zum Lichte sprechen.

 
Achim von Arnim (1781-1831)

Kommentare

Noch keine Kommentare – schreiben Sie den ersten Kommentar zu diesem Artikel.

Bitte einloggen, um einen Kommentar verfassen zu können